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Schönheitswettbewerb der Kleingartenanlagen nähert sich dem Höhepunkt Wo Leerstand ein Fremdwort ist

Von Egmar Gebert 24.06.2015, 03:14

Die Gemeinschaftsaktion von Volksstimme und Gartenfreunde-Kreisverband nähert sich ihrem diesjährigen Höhepunkt. In den vergangenen drei Wochen nahm die Bewertungskommission mehr als 50 Gartenanlagen unter die Lupe, unlängst die am Bürgerpark in Stendal. Am 18. Juli werden die Sieger des Kleingarten-Schönheitswettbewerbs gekürt.

Stendal l Marita Gothe, Manfred Meckel, Paul Heim und Bernd Zimmermann haben bereits fünf Gartenanlagen in den Beinen, als sie am frühen Nachmittag den Stendaler Kleingartenverein "Am Bürgerpark" begehen. "Dann ist`s aber auch genug", sagt Gartenfreunde-Kreisvorsitzender Meckel mit Blick auf die vergangenen drei Wochen. In ihnen war die Wettbewerbskommission, zu der neben den vier heute Bewertenden auch Georg Wilke gehört, zu acht Gartenbegehungstouren gestartet und hatten währenddessen 50 Vereinsanlagen unter die Lupe genommen - eine sportliche Leistung.

"Wir sind eine dufte Truppe"

Lutz Kumpmann, Vereinsvorsitzender "Am Bürgerpark

Neben dem heutigen Besuch bei den "Bürgerpark"-Kleingärtnern stehen noch zwei weitere aus, bevor sich die Kommissionsmitglieder ein letztes Mal in diesem Jahr treffen, um zu entscheiden, welchen drei Gartenvereinen in diesem Jahr "ein Fest blüht", wie es das Motto der Gemeinschaftsaktion von Volksstimme und Gartenfreunde-Kreisverband verspricht.

In drei Kategorien werden Pokale vergeben. An Vereine mit mehr als 90 Parzellen, mit bis zu 90 Kleingärten und an solche, die aus maximal 40 Kleingärten bestehen. "Am 18. Juli werden wir den Wettbewerb auswerten und die Sieger küren", verrät Manfred Meckel. Viel mehr ist ihm zu diesem Thema erst einmal nicht zu entlocken. Eines dann aber doch noch. "Wir werden das in einer der platzierten Vereinsanlagen wie gewohnt auch im würdigen Rahmen tun, zu dem auch die Bürgermeister gehören, in deren Städten wir den Wettbewerb durchführen."

Damit könnte rein theoretisch auch in der Anlage "Am Bürgerpark" zum Gastgeber der Wettbewerbsauswertung werden. Sie gehört mit 39 Parzellen zur Kategorie der kleinen Vereine und "wird sich im Vorderfeld der Wettbewerbsteilnehmer" wiederfinden, sind die vier Gartenbegeher nach ihrem Rundgang sicher. Er führte vorbei an wahren Wohlfühl-Gärten. Die Handschrift derer, die sie pflegen, ist unübersehbar. Das "Zuhause" des Blumenfreundes ist ebenso auf den ersten Blick zu erkennen wie das der Familie mit kleinen Kindern. Dort ein Swimmingpool unterm Kirschbaum, hier ein kleiner Seerosenteich, in dem Goldfische ihre Bahnen ziehen. Hier der Rasen in Golfplatzqualität, dort das üppig blühende Kartoffelbeet... Und alles eingerahmt von einem gepflegten Rundweg, auf dem an Wochenenden oft auch Besucher der Kleingartenanlage flanieren.

"Dieser Verein hat Zukunft"

Manfred Meckel, Kreisvorsitzender Gartenfreunde

Was den Gartenbewertern besonders positiv auffällt: Leer stehende Gärten - vor allem in den größeren Vereinsanlagen ein Problem - gibt es hier nicht. Und noch eines sticht heraus: "Wir haben jetzt viele junge Familien mit Kindern im Verein", freut sich Vereinsvorsitzender Lutz Kumpmann. Woran es liegen mag? Verschiedenes kann Kumpmann dafür ins Feld führen. Die Lage der Anlage am Stendaler Stadtrand zwar, aber trotzdem auch "fußläufig gut zu erreichen. Alle Gärten haben Strom und fließend Wasser", zählt er weiter auf. Das Wichtigste sei jedoch: "Wir sind eine dufte Truppe." Den kleinen Ärger zwischendurch, auch den gebe es wie überall mal, aber: "Es macht Spaß, hier Kleingärtner zu sein."

Lutz Kumpmann ist es übrigens seit 30 Jahren, die vergangenen 14 Jahre zusammenhängend als Vorsitzender, im Kleingartenverein "Am Bürgerpark". "Ich hoffe, hier noch 25 Jahre mitmachen zu können", sagt der Mann, dem seine 73 Lebensjahre nicht unbedingt ins Gesicht geschrieben sind. Gartenfreunde-Kreischef Manfred Meckel kann diesen Wunsch gut nachvollziehen. Für ihn steht fest: "Dieser Verein hat Zukunft!"