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Neuer Recyclinghof Die Top-Adresse in Sachen Müll

AUS - die drei Buchstaben stehen für die Abfallannahme und Umladestation
zu Füßen der ehemaligen Stendaler Deponie in der Osterburger Straße.
Jeder Haushalt, in dem mehr Müll anfällt, als er über die
Entsorgungssysteme loswird, sollte diese Adresse oder die eines der
sechs Recyclinghöfe im Landkreis kennen.

Von Egmar Gebert 29.06.2015, 03:11

Stendal l Dem altmärkischen Landstrich eilt der Ruf voraus, platt wie eine Flunder zu sein. So ganz stimmt das nicht. Die Eiszeit hat auch hier hügelige Spurern hinterlassen, zwischen 60 und 130 Meter hoch. Stendals höchste Erhebung reicht da nicht ganz heran, und die rund 40 Meter dieses grünen Hügels sind auch nicht der Eiszeit geschuldet, sondern vom Menschen aufgetürmt. Die Rede ist von der Mülldeponie im Nordwesten der Kreisstadt. Genauer gesagt von der ehemaligen Deponie, denn bis auf das Verfüllen von kleinen Mengen mineralischer Bau- und Abbruchabfälle wird dort an der Osterburger Straße nichts mehr deponiert, herrscht Ruhe auf dem Huckel.

Nicht so zu seinen Füßen. Hier herrscht reger Publikumsverkehr, denn hier befindet sich die Abfallannahme und Umladestation (AUS) der kreislichen Dienstleistungsgesellschaft. Die Top-Adresse in Sachen Müllentsorgung, wenn man die Tatsache bedenkt, dass die Bürger in der AUS sämtlichen in ihrem Haushalt anfallenden Müll loswerden, der nicht über eines der Sammelsysteme erfasst wird.

Nicht nur bunt, sondern richtig was wert

Ein Konzept, über das Manfred Dohme sagt: "Wir haben in den vergangenen Jahren ein sehr umfangreiches Entsorgungssystem aufgebaut." Der Mann muss es wissen. Er leitet die AUS, ist ein Mann vom Fach, wenn es um die Müllentsorgung im Landkreis geht. Als solcher schwört Dohme auf den Abfallkalender. Der sei nicht nur bunt und informativ, sondern auch richtig was wert. Was nicht wie Hausmüll, Papier, Wertstoffe oder Biomüll regelmäßig abgefahren wird, kann man mit Hilfe der in jedem Abfallkalender enthaltenen Abrufkarten vor der Haustür abholen lassen. Egal, ob das nun Holzabfälle sind, ob Sperrmüll weg muss oder Elektrogeräte ihren Geist aufgegeben haben.

All das kann der Kalenderinhaber, also jeder Haushalt im Landkreis, auch selbst in der AUS in der Osterburger Straße in Stendal anliefern, bis hin zu Schrott, den er hier kostenfrei los wird. "Bei uns geht eigentlich alles, außer Autoteile", versichert Manfred Dohme. Solange die Abruf- oder die ebenfalls im Abfallkalender enthaltenen Anlieferungskarten vorhanden sind, zahlt der Anlieferer nichts, auch nicht auf den Recyclinghöfen, derer es sechs im Landkreis gibt (siehe Info-Kasten). Sind die Karten aufgebraucht, wird der Abgabemüll gegen Gebühr angenommen.

Gelbe Säcke nehmen auch die Recyclinghöfe an

Ein paar Beispiele: Der Kofferraum voll Altholz (das können auch Möbel oder Bettgestelle sein) wird für drei Euro geleert. Wer einen Hänger voll Sperrmüll bringt (bis drei Kubikmeter), wird ihn für 35 Euro los. Und für fünf Euro kann man sich von bis zu 500 Kilo Bauschutt trennen.

Zu den kostenlosen Angeboten auf Manfred Dohmes AUS und den Recyclinghöfen im Landkreis gehört die Annahme der "gelben" oder inzwischen transparenten Säcke mit Verpackungsmüll. Mit Einführung der gelben Tonne und der Umstellung von zuvor 14-täglicher Säckeabfuhr auf einmal monatliche Tonnenentleerung, stand die Frage: Wohin mit dem, was nicht mehr in die Tonne passt? Das Angebot, diesen überzähligen Verpackungsmüll auf den Recyclinghöfen und in der AUS in Stendal kostenlos anzunehmen, ist eine der Antworten. Die andere gibt nach wie vor der Verpackungsmüllentsorger. Auch er nimmt Wertstoffsäcke mit, wenn sie am Entsorgungstag neben den gelben Tonen stehen.

Doch zurück zur AUS und deren Chef Manfred Dohme. Dessen Erfahrung zeigt: "Einen echten Bedarf an diesem Angebot haben wir noch nicht feststellen können." Zwar sei bei dem in der AUS angelieferten Müll auch mal ein Wertstoffsack, meist dann, wenn Zuhause viel Styropor-Verpackungsreste anfielen, aber auf den Recyclinghöfen sei das bisher die absolute Ausnahme. Dennoch: Das Angebot, Verpackungsmüll kostenlos auf den Recyclinghöfen abzugeben, steht.