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Stadtwerke Zwei neue Umspannwerke für Stendal

Die Stadtwerke Stendal wollen in diesem Jahr knapp 13 Millionen Euro investieren - deutlich mehr als in den Vorjahren.

Von Donald Lyko 10.08.2015, 18:21

Stendal l Die Millionengrenze haben die Stadtwerke Stendal in den vergangenen Jahren mit ihren Investitionen immer überschritten. Aber eine so große Summe, wie sie für 2015 im Wirtschaftsplan steht, hat es seit Euro-Einführung im Jahr 2002 bei weitem noch nicht gegeben: 12,92 Millionen Euro. "Das ist Geld, das wir in die Versorgungsnetze investieren", sagte Thomas Bräuer, kaufmännischer Geschäftsführer der Stadtwerke Stendal, im Gespräch mit der Volksstimme. Geld, das zum Großteil aus Krediten kommt, ergänzt mit Eigenmitteln der Stadtwerke. Diese Investitionen seien aus der wirtschaftlichen Stabilität der Stadtwerke heraus möglich, erklärte Bräuer. Die Stadtwerke - Altmärkische Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerke GmbH Stendal (so der vollständige Name) hat drei Gesellschafter: die Hansestadt Stendal mit 25,1 Prozent sowie Gelsenwasser und die Städtischen Werke Magdeburg mit jeweils 37,45 Prozent.

Die hohe Summe für dieses Jahr ergibt sich aus zwei Stadtwerke-eigenen Großprojekten, die zusammen rund zehn Millionen Euro kosten werden. An der Industriestraße entsteht ein komplett neues Umspannwerk, nicht zuletzt mit Blick auf die Großbetriebe in der nahen Umgebung. Es soll zum Jahresende fertig sein. Zudem wird es an der Gardelegener Straße einen Umspannwerk-Neubau geben. "Der Standort ist in die Jahre gekommen", erklärte Bräuer. Auch hier ist das Bauende für Dezember dieses Jahres vorgesehen.

Wirtschaftsförderung

Zu diesen beiden großen Vorhaben kommen noch mehrere "kleine", die die Stadtwerke Stendal und die Abwassergesellschaft Stendal GmbH - deren Betriebsführung obliegt den Stadtwerken - schon umgesetzt haben oder die aktuell laufen. Zu den geplanten Vorhaben sind bisher zwei ungeplante gekommen: dringende Arbeiten am Versorgungsnetz in der Brüderstraße und der Stadtseeallee.

"Es sind langfristige Investitionen für unsere Kunden", erklärt Rolf Gille, bei den Stadtwerken für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig. Und es sei regionale Wirtschaftsförderung. "Denn wenn es möglich ist, gehen die Aufträge an Firmen aus der Region." Die meisten dieser Bauvorhaben werden gemeinsam mit kommunalen Partnern realisiert - der Kornmarkt zum Beispiel mit der Hansestadt Stendal oder die Heerener Straße mit dem Landesbaubetrieb Sachsen-Anhalt -, für viele dieser Maßnahmen gibt es Fördergeld. Rolf Gille sagt es salopp gern mal so: "Keine Baustelle ohne die Stadtwerke."

Mit den Baumaßnahmen reagieren die Stadtwerke auch auf Entwicklungen bei den Stromverbräuchen. "In den vergangenen Jahren hat sich der Stromverbrauch insgesamt geändert, darum sind Anpassungen notwendig", sagte der kaufmännische Geschäftsführer. Veränderungen sind zum Beispiel neue Gewerbegebiete oder Firmenerweiterungen.

Erneuerbare Energien

Und wie sieht es mit Investitionen in erneuerbare Energien aus? "Diesem Thema widmen wir uns auch, es wird künftig noch mehr Gewicht bekommen", sagte Thomas Bräuer. Unter anderem wird derzeit schon Biomethan, erzeugt in Biogasanlagen der Region, genutzt. Windkraftanlagen gibt es im Netzgebiet bisher jedoch noch nicht. Die Stadtwerke sind bei der Energiewende dabei, "aber man kann nicht alles machen. Und wir wollen auch keine Wolkenkuckucksheime bauen", erklärte der Stadtwerke-Chef. Investitionen müssten wirtschaftlich sinnvoll sein. Einen Beitrag zum Klimaschutz und zur Energiewende sehen die Stadtwerke unter anderem schon darin, dass aktuell mehr als die Hälfte aller Stendaler Wohnungen mit Fernwärme versorgt werden - also aus nur einer Heizquelle, dem Kraftwerk/Heizwerk an der Schillerstraße.