Fluthilfe Bauboom im Wildpark

Seit Montag wird im Wildpark Weißewarte gebaut. Bis Ende November soll ein Großteil der Hochwasserschäden beseitigt sein.

Von Rudi-Michael Wienecke 12.08.2015, 19:07

Weißewarte l Von der einstigen Aufenthaltsbaracke am Rande des Spielplatzes im Weißewarter Wildpark ist nicht mehr viel übrig. Am Montag begannen die Abrissarbeiten. Das Objekt wird komplett entkernt, die Außenwände verschwinden vollständig. Was bleibt, ist nur das Dach. "Alles andere wird massiv wieder aufgebaut", so Siegfried Arndt, Vorsitzender des Wildpark-Fördervereins. Neben einem Aufenthaltsraum für das Personal entstehen Umkleideräume, ein Abstellraum und eine Teeküche. Am 30. November sollen die Arbeiten beendet sein, damit abgerechnet werden kann.

Das Land zahlt

Die Kommune als Träger der Anlage wird nicht zur Kasse gebeten. Nachdem das Areal im Sommer 2013 von der Flut heimgesucht wurde, zahlt das Land die Beseitigung der Schäden aus dem Hochwasserfonds. Rund 1,2 Millionen Euro werden für den Wildpark bereitgestellt.

Neben dem Neubau des Aufenthaltsraumes sind im gleichen Los die Arbeiten am Bürogebäude und an der Ziergeflügelanlage vergeben worden. Das aus Holz gebaute Büro weicht einem kompletten massiven Neubau. Nur Schornstein und Toiletten bleiben. "Die Raumaufteilung wird ähnlich der bisherigen sein", so Arndt. Neben dem großen Arbeitsbereich befinden sich dann eine Teeküche und ein Archiv.

Vögel und Fische ziehen um

Auch die alte Ziergeflügelanlage neben dem Büro wird in den kommenden Tagen dem Erdboden gleichgemacht und wieder neu aufgebaut. An der Zahl der Volieren wird sich nichts ändern und es wird anschließend für die Vögel wieder Innen- und Außenbereiche geben. Neu ist ein 1,5 Meter breiter überdachter Futtergang. "Das macht aus arbeitstechnologischen Gründen Sinn", sagt Arndt. Allein für diese drei Gebäude sind rund 300 000 Euro eingeplant.

Neben den Vögeln werden auch die Fische und die Wasserschildkröten vorübergehend umziehen müssen. Der Teich am Spielplatz wird nämlich in den kommenden Tagen rekultiviert, weil die Folie durch das Hochwasser Risse bekam. Noch im August und September wird außerdem auf dem Spielplatz gearbeitet. Drei beschädigte Geräte werden ausgetauscht und das Gelände mit Sand aufgefüllt, die bei den Kindern sehr beliebte Wasserpumpe wird mit einer Drainage versehen. Ebenfalls in diesem Jahr erhält die Parkeisenbahn einen neuen Bahnhof. Das Gleisbett wird dagegen in den Wintermonaten erneuert, wenn die Bahn sowieso wenig genutzt wird.

Weitere Maßnahmen, wie beispielsweise der Neubau des Storchenhauses oder das Ersetzen von Gehegen, Volieren und Unterständen, sollen nach und nach im kommenden Jahr abgearbeitet werden. Der Vorsitzende des Fördervereins schätzt ein, dass nach Abschluss der Arbeiten im Herbst 2016 etwa zwei Drittel des Areals erneuert sind.

Zwei Drittel werden neu

Relativ unbeschadet haben das Hochwasser vor zwei Jahren nämlich nur Gehege und Anlagen überstanden, die in jüngerer Zeit ersetzt wurden. "Was mit Stahl und Stabgittern gebaut wurde, kann stehen bleiben", so Arndt. Weitere Flutschäden konnte der Förderverein bereits ohne die Hilfen des Landes aus eigener Kraft und mit Spenden verwirklichen. So wurden bereits einige Unterstände und die Autoscooterbahn erneuert sowie der Kräutergarten hergerichtet. Bei Letzterem griffen die Stiftung Umwelt und Lotto-Toto unter die Arme.