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Spanische, englische und finnische Lehrer im Rahmen des Comenius-Programms in Stendal Daumen hoch und grinsen: Eine Schule tanzt Chuchuwa

Von Irene Bartkowski 21.02.2011, 04:36

Singen, tanzen und viel Spaß: Die Grundschule "Am Stadtsee" sagte am Freitag elf Lehrern aus England, Spanien und Finnland "Goodbye". Sie waren im Rahmen des Comenius-Programms in Stendal.

Stendal. "Ich habe für euch Geschenke mitgebracht. Eines davon ist dieser englische Vogel", sagt Lehrerin Terry Murphy, hält das Spielzeug vor das Mikrophon und lässt es loszwitschern. "Den Vogel gibt es aber nicht nur in England, sondern auch hier. Was ist das für einer?", fragt Schuldirektorin Silke Kahrstedt. "Eine Blaumeise", rufen einige der rund 200 Grundschüler von ihren Plätzen.

Terry Murphy kommt aus dem englischen Studley. Sie und fünf weitere Landeskollegen (davon drei aus Harbury) sowie zwei finnische Lehrer aus Pukkilan und drei aus dem spanischen Huete haben ein paar Tage an der Grundschule "Am Stadtsee" verbracht – im Rahmen der Comenius-Partnerschaft.

Doch an diesem Freitagmittag müssen sich die Austausch-Lehrer schon wieder verabschieden. In der Schulturnhalle bekommen die Kinder nicht nur ein paar kleine Geschenke von den Gastlehrern, sondern zeigen auch, was sie von ihnen gelernt haben. Und das ist gar nicht so wenig: Die ersten und zweiten Klassen treten nach vorn und singen ein finnisches Winterlied. "Dort ist es derzeit minus 30 Grad kalt", erzählt Silke Kahrstedt.

Madrid hat dagegen rund 50 Grad mehr auf dem Thermometer. Nahe der spanischen Hauptstadt liegt der Ort Huete. Dort unterrichten Julian Saiz Arias und seine Kollegen an einer Schule. Und natürlich hat er seinen Stendaler Partner-Schützlingen beigebracht, wie dort getanzt wird: Lachend haken sich die Viertklässler ein, drehen sich und lassen einander wieder los. Doch der Spanier hat noch einen weiteren Tanz in petto. "Chuchuwa" heißt er – und ist absolut verrückt. Alle 200 Schüler tanzen dabei mit.

Für den ausgeflippten Tanz bilden die Kinder mehrere Kreise und laufen dann mit ausgestreckten Armen und erhobenen Daumen hintereinander her. Ein riesiger Spaß, bei dem sogar die Lehrer alle mitmachen. Spaß hatten auch die Austauschkollegen, wie Julian Saiz Arias erzählt: "Ich habe viel gesehen. Wir waren in Tangermünde, ein wirklich hübscher Ort. Und natürlich haben mir auch die Stunden mit den Schülern gefallen. Owen Finnegan aus dem englischen Studley ergänzt: "Zu Hause in England ist meine eigene Klasse mit 35 Schülern doppelt so groß. Kleine Klassen sind angenehmer. Man kann besser auf die Kinder eingehen und sie kennenlernen."

Schulleiterin Kahrstedt erzählt: "Für die Schüler war der Besuch natürlich aufregend. Sie lernen ja bereits die englische Sprache und freuen sich, wenn sie Wörter verstehen."

Alle wünschten sich, dass diese Partnerschaft weiterhin erhalten bleibt und auch wächst. Dafür hat die Schule einen Antrag gestellt, der alle drei Jahre erneuert werden muss. Silke Kahrstedt hofft: "Es wäre schön, wenn noch weitere Partnerländer hinzukommen. Für Italien, Rumänien, Litauen und die Türkei haben wir uns beworben.