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Juri-Gagarin-Grundschule bewirbt sich beim Projekt "Ideen machen Schule" / Rektorin Monika Teichert: "Die Kinder brauchen einen Garten"

Von Eva Wildermuth 04.05.2010, 07:44

Lernen in der Schule soll Spaß machen – so die Intention, die hinter dem Gemeinschaftsprojekt "Ideen machen Schule" der PSD Bank Braunschweig und der Volksstimme steckt. Auch die Juri-Gagarin-Grundschule aus Stendal nimmt an diesem regionalen Wettbewerb teil.

Stendal. Noch liegt das Gelände brach. Lediglich ein paar blühende Tulpen und Narzissen sowie verschiedene Gräser säumen den Rand des etwa 600 Quadratmeter großen Areals.

"Unser Schulgarten ist leider noch nicht so, wie wir ihn uns wünschen", sagt Schulelternratsvorsitzende Anke Große mit einem tiefen Seufzer und fügt hinzu: "Es liegt uns sehr am Herzen, dass die Kinder einen schönen Garten haben."

Der schuleigene Garten ist fester Bestandteil des Sachkundeunterrichts, es gibt zwei Schulgartenlehrer und regelmäßig wird im Freien unterrichtet. Doch bislang ist von einem Garten wenig erkennbar. Aus diesem Grund setzte sich Anke Große mit den Grundschülern zusammen und entwickelte mit ihnen für den Wettbewerb "Ideen machen Schule" folgenden Plan: Neben einer gemütlichen Sitzecke mit Bänken soll im Schulgarten eine Tast- und Fühlstrecke angelegt werden. "Die Kinder brauchen einen Garten, in dem sie etwas erleben können", so Schulleiterin Monika Teichert, die sichtlich stolz ist auf das Engagement einiger Eltern und auf die gute Zusammenarbeit.

Sollte die Grundschule die Förderung durch die PSD Bank erhalten – ein Projekt kann mit bis zu 4000 Euro unterstützt werden –, würde die Fühlstrecke als etwa 40 Meter langer Barfußweg angelegt werden. Die Kinder könnten dann so unterschiedliche Materialien wie Kies, Stein, Sand, Rindenmulch, Gras und Wasser unter ihren Fußsohlen spüren.

In den hölzernen Tastkästen würden ebenfalls Naturmaterialien wie Moos, Tannenzapfen und Federn ihren Einsatz finden. Schulleiterin und Schulelternratsvorsitzende versprechen sich durch dieses Projekt nicht nur die Kreativität der Kinder zu fördern, sondern auch deren Aufmerksamkeit auf die kleinen Dinge zu lenken und sie zu ermuntern, all ihre Sinne zu nutzen.

"Nicht jedes Kind hat das Erlebnis, in den eigenen Garten zu gehen, um dort zu spielen oder auch etwas anzupflanzen", meint Anke Große. Viele der Kinder wohnen mit ihren Eltern in Mehrfamilienhäusern; rundherum nichts als Straße und Beton. Gerade diesen Schülern will man mit dem Projekt neue Möglichkeiten und Erfahrungen bieten.

Mit Begeisterung packen die Schüler mit an und scheuen sich auch nicht vor den Herausforderungen der Gartenarbeit. Zur Entspannung und für ein gemütlicheres "Grünes Klassenzimmer" wünschen sie sich für ihren Erlebnisgarten eine Sitzecke aus Holz.

Um die Ideen umzusetzen, benötigt die Schule eine Unterstützung von etwa 1000 Euro; knapp 200 Euro wurden bereits durch einen Kuchenbasar sowie eine Spielzeug-Tombola gesammelt. Wer nun den Zuschlag für eine Förderung erhält, entscheidet sich noch im Mai.