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Auf der Brauerei-Brache entsteht ein Strandclub, der von Mai bis Oktober geöffnet hat Wo früher Pils gebraut wurde, wird demnächst Bier ausgeschenkt

Von Reinhard Opitz 09.04.2010, 04:53

Auf der Brauerei-Brache am Nordwall wird demnächst nicht gebaut, sondern entspannt und gefeiert. Fabian Schubert, Geschäftsführer des benachbarten Fitnessstudios, verwandelt die leer geräumte Fläche mit viel Sand und zahlreichen anderen Zutaten in eine Strandlandschaft. Am 1. Mai will er seinen Beachclub " Mister X " eröffnen.

Stendal. Die ersten Lkw-Ladungen weichen gelben Sandes sind gestern auf der großen Fläche am Nordwall abgekippt und planiert worden. 450 Tonnen Sand werden das große Grundstück, auf dem bis vor einem Jahr die Hansa-Brauerei stand, in den nächsten Tagen in eine Strandlandschaft mitten in der Stadt verwandeln. Wo einst Bier gebraut und Cola abgefüllt wurden, sollen über den ganzen Sommer bis Mitte Oktober diese und andere Erfrischungen ausgeschenkt werden.

Fabian Schubert, Geschäftsführer des benachbarten Fitnessstudios Luxor, hat nicht mehr viel Zeit, seine kühne Vision umzusetzen. Schon am 1. Mai will er seinen Beachclub " Mister X " – das X hat er dem Luxor entlehnt – eröffnen. Bis dahin sollen Strandkörbe und Liegestühle, drei Meter hohe Palmen und fünf Pavillons, die bei Veranstaltungen als VIP-Lounge dienen, aber auch sonst für private Feiern angemietet werden können, eine südländische Strandatmosphäre nach Stendal bringen.

Beachvolleyball und Sandburgen

Dort sollen sich die Gäste erholen können und verwöhnen lassen. Man kann Beachvolleyball spielen und seine Kinder Sandburgen bauen lassen. Auch ein klassischer weiß-blauer Biergarten mit typisch bayrischem Angebot gehört zum Ensemble.

Den ganzen Mai über wird eine 7 mal 8 Meter große Bühne am Strand stehen, die am Eröffnungstag, dem 1. Mai, von dem Engländer David James mit einer Joe-Cocker-Tribute-Show eingeweiht wird. " Cocker " kommt am 12. Mai noch einmal an den Nordwall – zusammen mit Teresa Kästel als Tina Turner, Abba 2 und der Band " Street Live " im " Konzert der Stars ".

In Zusammenarbeit mit dem Theater der Altmark gestaltet Fabian Schubert am 13. Mai einen Familientag mit dem Kinderkunstkoffer, dem Puppenspiel " Mäuseken Wackelohr " und einem Clown. Im August wird das TdA " I Love You, You ‘ re Perfect, Now Change ", eine seiner aktuellen Musical-Inszenierungen, am Strand aufführen. DJ Ötzi wurde für den 29. Mai verpflichtet. Und wenn in Südafrika der Ball rollt, können Fußballfans auch am Nordwall dabei sein.

Idee stammt aus westlichen Regionen

Fabian Schubert hat die Beachclub-Idee zusammen mit seinem Mitarbeiter Nils Recha, Frank Breitgoff von einer Künstleragentur und seiner Lebensgefährtin Steffi Grabenstein entwickelt und sich von Vorbildern in westdeutschen Regionen inspirieren lassen. " Wir wollen keine Null-Acht-Fünfzehn-Nummer für Stendal machen. Das ist Qualität aus dem obersten Regal ", verspricht Breitgoff, der die meisten Veranstaltungen moderieren wird.

Schubert ist begeistert, dass er in der Region Stendal so viele offene Ohren, Unterstützer und Sponsoren für sein Projekt gefunden hat. " Wir wollen nicht nur die Jungen, sondern auch die Generationen der Vierziger, Fünfziger und Sechziger ansprechen ", sagt er in der Hoffnung auf regen Zulauf in seinen Beachclub. Der werde täglich geöffnet haben, und jeder könne kommen, wie es ihm gerade gefällt : lässig oder korrekt angezogen, mit oder ohne Luftmatratze. Aber : " Sonnenbrille nicht vergessen !", beschwört er den Wettergott.

Fabian Schubert hat das Brauereigelände von Henry Bergs Firma HB-Immobilien gepachtet. Eigentlich wollte Berg Mitte dieses Jahres mit der Neubebauung der Brache beginnen, wie er im März 2008, als das historische Brauereigebäude abgerissen wurde, vor der Presse ankündigte. Für 2, 5 bis 3 Millionen Euro wollte er in mehreren drei- bis fünfgeschossigen Gebäudeteilen 50 Wohnungen bauen, die nach damaliger Planung im Frühjahr 2011 fertig sein sollten.

Ist das Vorhaben nun gestorben ? Henry Berg will sich dazu öffentlich nicht äußern, wie er gestern der Volksstimme sagte. Nur soviel : " Wir arbeiten dran und werden etwas aus der Fläche machen. "