1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. "Stendaler Klasse" besteht als beste vor IHK-Prüfern

EIL

Zehn Männer starten als frisch gebackene Industriemeister in Metall- und Elektrobranche beruflich durch "Stendaler Klasse" besteht als beste vor IHK-Prüfern

Von Egmar Gebert 16.04.2010, 06:49

Stendal. Thomas Bakowski ist 26 Jahre jung, in Demker zu Hause und von Beruf Kfz-Mechaniker. Zehn Jahre älter ist der Tangermünder Matthias Look, gelernter Elektromonteur. Wenige Fakten, hinter denen zwei unterschiedliche Lebensläufe stehen, zumindest bis zum Oktober 2007. Von diesem Zeitpunkt an gingen die beiden Männer – gemeinsam mit acht anderen aus der Altmark und angrenzenden Regionen Brandenburgs – ein Stück ihres Weges gemeinsam.

Ein entscheidendes Stück, denn in den folgenden 26 Monaten drückten sie die Schulbank, um im Januar dieses Jahres die Prüfung zum Industriemeister abzulegen.

Geschafft haben es alle. Die " Stendaler Klasse ", als solche traten die Fachmänner aus der Metall- und Elektrobranche an, war die einzige, die komplett ihr Ziel erreichte. Ein Irrglaube wäre es, daraus zu schlussfolgern, so einen Meisterbrief macht man im Vorbeigehen. Thomas Bakowski und Matthias Look versichern das Gegenteil. Sie hätten " richtig büffeln " müssen, und zwar an jedem Freitag und Samstag zwischen sechs und acht Stunden, und die Prüfung selbst vor der IHK sei auch " nicht ohne " gewesen. " Geschenkt wird einem der Meisterbrief auf keinen Fall ", sagt Matthias Look. Nein, dass die Stendaler Klasse so gut abschnitt, habe zum einem an den Leuten selbst gelegen. " Du musst wissen, auf was du dich da einlässt, es wirklich wollen ", bringt es Thomas Bakowski auf den Punkt. Zum anderen, und an dieser Stelle sprechen beide im Namen der gesamten Klasse : " Ohne Frau Kurzhals hätte es so gut ganz bestimmt nicht geklappt. " Das Dankeschön der Männer an die Bildungsstätte Altmark und deren Leiterin Gudrun Kurzhals, die diese Meisterklasse bildete und ausbildete, kommt von Herzen.

Sie habe Anteil daran, dass sich für die zehn Industriemeister nun völlig neue berufliche Wege auftun. Auch dafür sind der Demkeraner und der Tangermünder nur zwei von zehn Beispielen. Matthias Look wird sich über die Handwerkskammer weiterqualifizieren, um mit dem Ingenieurbüro, für das er arbeitet, in die Elektroinstallation einzusteigen. Es soll das zweite Standbein der Firma werden – mit Look als zweiten Chef der Firma.

Thomas Bakowski möchte ein Studium anschließen. " Mal sehen, vielleicht an der Stendaler Fachhochschule ", lässt er noch offen. All jenen, die sich ebenfalls mit dem Gedanken tragen, sich beruflich weiterzuqualifizieren, machen die beiden Industriemeister Mut : Wer das wirklich will und die Disziplin mitbringt, sich abends und an den Wocheenden über die Bücher zu setzen, der sollte nicht zögern, diesen Weg zu gehen.