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Bilanz mit Ausblick zur Nachwuchsarbeit der Feuerwehren im Landkreis Mehr Sport und ein Pokal, der wandern soll

15.03.2010, 04:52

Woher, wenn nicht aus den Reihen der Jugendwehren, soll der Nachwuchs für die Feuerwehren im Kreis kommen ? Um Antworten auf diese Frage, die für mehr junge Leute und Kinder als bisher attraktiv sind, ging es am Sonnabend im Saal des Landratsamtes. Von Egmar Gebert

Stendal. 72 Männer und Frauen hätten es sein sollen, 31 waren am Sonnabend zur Delegiertenkonferenz der Kreisjugendfeuerwehr nach Stendal gekommen. Kommunikationsprobleme ? Könnte sein, denn zumindest drei der im Saal des Landratsamtes versammelten Jugendwarte und in der Nachwuchsarbeit engagierten Feuerwehrmitglieder hatten nur aus der Zeitung von diesem, das Jugendfeuerwehrjahr abschließenden Höhepunkt erfahren.

Aber das war nur ein kleiner Wermutstropfen in einem Becher, der voll der Anerkennung für diese Seite des Wirkens der Feuerwehren im Landkreis war. Mit viel Lob füllte ihn zum Beispiel Stendals Landrat Jörg Hellmuth.

" Wir schwimmen nicht im Geld, aber wir haben einen guten Haushalt "

Er sprach allerdings auch von großen Herausforderungen, denn : " Die finanzielle Lage des Landkreises ist ... katastrophal. Das wird auch auf die Arbeit der Feuerwehren durchschlagen ", sagte der Landrat.

Eine Sorge, die Kreisbrandmeister Dieter Bolle dem Landrat zumindest mit Blick auf die Jugendwehren nehmen konnte : " Wir schwimmen im Kreisfeuerwehrverband zwar nicht im Geld, aber wir haben einen guten Haushalt ", versicherte er und betonte, dass es an dem Geld, das die Jugendfeuerwehren bei der Ausbildung des Nachwuchses brauchen, nicht mangeln werde.

Nach aktueller Übersicht des Kreisjugendfeuerwehrwarts

Klaus Hörnke gibt es 80 Jugendfeuerwehren mit 586 Mitgliedern, darunter 204 Mädchen, im Landkreis. Diese Zahlen könnten noch nach oben gehen, denn bis zum Sonnabend lagen Hörnke noch nicht alle Jahresberichte der Jugendwehren des Kreises vor.

Beeindruckend – da stimmte der Kreisjugendwart dem Landrat und dem Kreisbrandmeister zu – ist das, was in den Jugendwehren im vergangenen Jahr geleistet wurde. Dazu gehören vor allem jene 7942 Stunden, die von den Jugendwarten in die Ausbildung des Feuerwehrnachwuchses investiert wurden. Doch auch das Wie der Ausbildung ist entscheidend. Es komme darauf an, junge Leute für die Feuerwehren zu begeistern, so sehr, dass noch mehr den Weg in die Jugendwehren finden und von denen dann auch noch mehr zu Feuerwehrleuten im aktiven Dienst werden. Auf dieser Strecke zuzulegen, das war der Appell, den Karl-Heinz Schwerin, Leiter der Fachgruppe Wettbewerbe beim Kreis- und beim Landesfeuerwehrverband, an die Jugendwarte richtete. " Die Begeisterung der jungen Leute für feuerwehrsportliche Aktivitäten ist enorm. Wo dann auch noch Erfolge geholt werden, da kommen die Jugendlichen fast schon von allein zu uns ", sagte er und nannte als Beispiel die Jugendwehr Buch. Beispiele dafür, dass die Kreisjugendfeuerwehr auf einem guten Weg ist, konnte Klaus Hörnke beisteuern. Die Stadtrallye in Havelberg, an der 350 Mädchen und Jungen aus 32 Jugendwehren teilnahmen, ist ein solches. Zu den neuen Ideen, die Jugendfeuerwehrarbeit attraktiver machen sollen, gehört der Wanderpokal des Kreisjugendfeuerwehrwarts für die beste Mannschaft im Löschangriff, den es in diesem Jahr erstmals geben wird.

" Der Wettkampf um den Wanderpokal wird im September ausgetragen "
" Der Wettkampf um den Wanderpokal wird im September ausgetragen und zwar voraussichtlich in Döbbelin ", so Kreisjugendfeuerwehrwart Hörnke.

Einen weiteren Schritt nach vorn verspricht sich die Kreisjugendfeuerwehr von einer besseren Unterstützung der Kinderfeuerwehren. Die 22-jährige Ulrike Totz wurde am Sonnabend einstimmig zur Beauftragten der Kreisjugendfeuerwehr für die Kinderfeuerwehren gewählt, die es seit zwei Jahren gibt.

Denen, die sich im vergangenen Jahr um die Nachwuchsarbeit besonders verdient gemacht hatten, galt der besondere Dank der Delegiertenkonferenz. Stellvertretend für sie alle wurden ausgezeichnet : Sascha Romanow mit der Ehrennadel der Deutschen Jugendfeuerwehren in Silber sowie Jürgen Pöhl und Karl-Heinz Schwerin mit der Ehrennadel der Jugendfeuerwehren Sachsen-Anhalt.