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DRK-Kreisverband Östliche Altmark zog in Osterburg Vorjahresbilanz "Stille Helden" knüpfen ein soziales Netzwerk

Von Volker Langner 19.01.2010, 05:52

Der DRK-Kreisverband Östliche Altmark Stendal stehe auf sicheren Füßen, schätzte sein Präsident Dr. Dieter Denck während der Kreisversammlung am Sonnabend in Osterburg ein. Dabei sei das Ehrenamt Grundpfeiler der Organisation, erklärte er.

Osterburg. Als " stille Helden " lobte Dr. Dieter Denck die ehrenamtlichen Mitstreiter des Deutschen Roten Kreuzes. Der Kreisverband Stendal verfügt derzeit über 5185 Mitglieder, die – so Denck – ein soziales Netzwerk bilden und in zahlreichen Bereichen aktiv sind. Ihre Einsatzgebiete reichen von der Jugendarbeit bis zur Wasserwacht, von der Hilfe für behinderte Mitbürger bis zu Blutspendeaktionen.

In den ersten elf Monaten des vergangenen Jahres organisierten die zehn Ortsvereine des Kreisverbandes 126 Blutspendetermine, an denen sich 9160 Frauen und Männer beteiligten. Ein weiteres Feld der Ortsvereine sind die Kleiderkammern. Immerhin erhielten dort im Vorjahr 17 160 Bürger rund 65 500 Bekleidungsstücke. Sie gingen vornehmlich an kinderreiche Familien, Menschen mit Migrationshintergrund und Wohnungslose.

Nachholebedarf sieht Denck bei der Altenpflege und der Gesundheitsförderung. Dort " hinke " das Ehrenamt dem Dienstleistungsanteil des DRK noch hinterher. Immerhin rund 60 Prozent der rund 500 Mitarbeiter des Stendaler Kreisverbandes sind in der Altenpflege und der Gesundheitsförderung beschäftigt. Denck : " Wir müssen unsere Angebote der Altenpflege ausweiten. " Auch, weil sie immer mehr in den Fokus der Privatwirtschaft rücke.

Das hat sich im Vorjahr in Tangermünde gezeigt, wo ein Mitbewerber ein Altenheim eröffnete und die Auslastung des DRK-Pflegeheims sank. Dort werden gegenwärtig 85 Menschen betreut. Die anderen beiden Altenpflegeheime des Verbandes in Seehausen und Osterburg zählen 104 beziehungsweise 94 Bewohner. Mit stolzer Stimme berichtete Denck, dass die drei Heime bei Prüfungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen die Noten 1, 2 bis 2, 0 erhalten haben.

Einen hohen Standard haben sich auch die drei DRK-Sozialstationen auf die Fahnen geschrieben, die im Vorjahr rund 530 Kunden betreuten. Das Gros davon deckte die Osterburger Station ab, wo 112 000 Hausbesuche bei 260 Kunden registriert wurden. Für Stendal stehen 145 Betreute mit 55 000 Hausbesuchen und in Tangermünde 125 mit 40 000 Hausbesuchen zu Buche. Denck appellierte an die Politik, größeres Augenmerk auf die Familien zu richten. Es dürfe nicht nur um Flexibilität und Produktivität gehen. Der Rotkreuzkreisverband hat gegenwärtig neben der Tagesbetreuung von Familien in und Havelberg die Unterstützung weiterer 55 Familien übernommen. Auch das ist ein Stück Sozialarbeit.

Als wichtige Aufgabe für den Kreisverband Östliche Altmark formulierte Denck, das Ehrenamt noch stärker in die Sozialarbeit einzubeziehen, damit dass DRK sich stärker bei der gesellschaftlichen Integration einbringen kann. Dazu tragen Projekte wie das Mehrgenerationenhaus in Seehausen sowie das Familien- und Nachbarschaftszentrum in Stendal bei.

Zu den Projekten für dieses Jahr zählen auch Investitionsvorhaben wie der Ersatzneubau für die DRK-Kindertagesstätte " Sonnenschein " in Osterburg. Er soll nicht nur den kleinen Biesestädtern bessere Bedingungen bieten, sondern auch zu einem Mittelpunkt im Wohngebiet werden. In Stendal hat das DRK die Errichtung eines Seniorenzentrums am Schwanenteich im Visier, das unter anderem 48 stationäre und zwölf Tagespflegeplätze umfassen soll.