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Schnee und Regen machten den Räumdiensten viel Arbeit Erste große Winterdienstschicht begann gestern früh um 3 Uhr

Von Reinhard Opitz und Egmar Gebert 23.12.2009, 04:53

Die Winterdienste bekamen gestern erstmalig richtig gut zu tun. Erst Schnee, dann leichter Regen sorgten für schwierige Bedingungen auf den Straßen in Stadt und Landkreis Stendal. Welcher Räumdienst ist eigentlich für welche Straße zuständig ? Die Volksstimme fragte nach.

Stendal. An den Winterdienst denken die meisten Autofahrer erst dann, wenn er mal – zumindest nach ihrem Empfinden – nicht funktioniert hat. Dass der städtische Bauhof schon seit dem 2. Dezember täglich ab 5 Uhr unterwegs ist, hat kaum jemand bemerkt. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt werden glättegefährdete Brücken, vor allem über Eisenbahnstrecken wie in der Röxer / Dahlener Straße, in Bindfelde und Staffelde mit Salz behandelt. Erste kleinere Einsätze, an denen auch Schneekehrwalzen zum Zuge kamen, fuhr der Bauhof an den Tagen vom 18. bis zum 21. Dezember.

Richtig los ging es gestern früh um 4 Uhr. Zwei Lkw mit Salzstreuaufsatz, zwei bis drei Kleintransporter, die sowohl streuen als auch Schnee kehren können, und zwei bis vier Mitarbeiter " für den manuellen Winterdienst ", wie es aus dem Bauhof heißt, machten sich auf den Hauptverkehrsstraßen im Stadtgebiet und auf Gehwegen vor Schulen, Kindergärten, anderen öffentlichen Einrichtungen und vor über 80 Bushaltestellen zu schaffen.

Dabei sind die Straßen der Hansestadt in drei Dringlichkeitsstufen eingeteilt, die, wenn notwendig, in dieser Reihenfolge geräumt werden : 1. Hauptverkehrsstraßen mit Personennahverkehr, 2. Straßen mit viel Verkehr wie Breite oder Bergstraße, 3. Straßen mit wenig Verkehr, insgesamt mehr als 100 Kilometer Fahrbahn.

Ihren Beitrag müssen aber auch die Anwohner leisten. Sie sind verpflichtet, Gehwege und gemeinsame Geh- und Radwege in einer Breite von 1, 50 Meter freizuhalten und abzustumpfen. Gibt es solche Nebenanlagen nicht, ist ein 1 Meter breiter Streifen am Fahrbahnrand zu räumen.

Um 3 Uhr begann die Winterdienstschicht gestern für die Mannschaft von Carsten Köppe, Leiter der Stendaler Kreisstraßenmeisterei. Sie fährt seit dem vergangenen Donnerstag auf 250 Straßenkilometern täglich Winterdienst. Sechs Räumfahrzeuge sind im Einsatz, waren es auch gestern. Allerdings war es mit einer Runde dieses Mal nicht getan : " Gegen 9 Uhr hat es noch mal kräftig zu schneien angefangen. Schnee, der dann auch noch in Regen überging. Also mussten die Jungs noch mal raus ", war gegen 14 Uhr von Köppe zu erfahren. Dass " seine Jungs " um diese Zeit noch immer im Einsatz waren, begründete er : " Sie schieben jetzt den Schneematsch von den Straßen. Bleibt der drauf und es friert in der Nacht, wär ‘ das gar nicht gut. " Während die Stendaler dem Winter also noch Paroli boten, hatten die fünf Winterdienstmitarbeiter der Osterburger Kreisstraßenmeisterei ihre zweite Tour gerade hinter sich.

Deren Leiter Andreas Kallus komentierte den bisherigen Einsatztag auf 245 Kilometern Kreisstraßen : " Ist eigentlich super gelaufen. Ab 4 Uhr waren wir draußen. Ziel ist, die Hauptstrecken bis 7 Uhr frei zu haben. Bei solchem Wetter wie heute kann das aber auch schon mal ein, zwei Stunden länger dauern. Und irgendwo ist man halt immer zuletzt. " Dennoch bescheinigen er wie auch Köppe den Autofahrern im Kreis, sich im Großen und Ganzen den winterlichen Verhältnissen angepasst bewegt zu haben.