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Große Schäden, weil Dachrinnen und Kapellenabdeckungen fehlen / Spendenaufruf : "Lasst Marien nicht im Regen stehen!"

Von Reinhard Opitz 17.11.2009, 04:52

So stolz ihre Türme auch in den Stendaler Himmel ragen – die Marienkirche ist in keinem guten Zustand. Doch für dringend notwendige Sanierungsarbeiten fehlt das Geld. Der Glockenverein und die Stadtgemeinde starteten gestern einen Spendenaufruf : " Lasst St. Marien nicht im Regen stehen !"

Stendal. Das Motto der Spendenaktion ist durchaus wörtlich zu nehmen. Jeder Regen setzt der Substanz der großen Bürgerkiche erheblich zu. Das Wasser schießt vom Dach ungehindert über die Fassade der Südseite herunter. Die Folgen sind gravierend und außen wie auch innen nicht mehr zu übersehen : Die Sandsteineinfassung des Löwenportals ist schwer geschädigt ; das Mauerwerk ist feucht, es kommt zu Salzwanderungen und Ausblühungen, die Fugen sind ausgespült und brüchig. Über die maroden Fugen dringt die Feuchtigkeit durch die Wand bis in das Innere der Kirche ein. Schon nahezu völlig zerstört ist die Wandmalerei der Kreuzigungsgruppe in der Marienkapelle.

Kosten : 53 000 Euro

" Lasst St. Marien nicht im Regen stehen !" Es war ein Notruf, den Bärbel Hornemann, die Vorsitzende des Fördervereins Glocken St. Marien, gestern an der Seite vieler ihrer Vereinsmitglieder an der Kirche ausstieß. Nachdem das Geläut erneuert und die Zifferblattaktion erfolgreich beendet ist, widmet sich der Verein zusammen mit der Evangelischen Stadtgemeinde nun der kränkelnden Substanz des gotischen Gotteshauses.

Das größte Manko : An der Südseite zur Marienkirchstraße fehlt auf 60 Metern die Dachrinne. Einschließlich Fallrohren und Baugerüst veranschlagt Bärbel Hornemann Kosten von 580 Euro pro Meter Kupfer-Dachrinne. Wie bei der Zifferblattaktion erfolgreich erprobt, wünscht sich der Verein, dass Spender die Dachrinne meteroder auch zehn-zentimeterweise kaufen. Außerdem müssen neun Kapellen an der Kornmarktseite eine Bleiabdeckung erhalten. Kostenpunkt : jeweils 2800 Euro. Insgesamt braucht der Glockenverein etwa 53 000 Euro, um den weiteren Verfall der Marienkirche aufzuhalten. Alle Bemühungen der Stadtgemeinde um Fördermittel seien bisher erfolglos geblieben, sagt Bärbel Hornemann. Deshalb setzt sie auf das Engagement der Stendaler Bürger und Firmen.

Das Spendenkonto des Fördervereins Glocken St. Marien : Konto 301 001 6580, BLZ 810 505 55, Kreissparkasse Stendal, Code : " Dachrinne " oder " Lasst St. Marien nicht im Regen stehen !" Weitere Informationen :

www. glockenverein. de