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Sechster Töpfermarkt sorgt für ein turbulentes Wochenende Handwerkskunst mit Mystik und Tradition lockt Liebhaber

Von Anke Hoffmeister 19.10.2009, 07:01

Tonkunst in allen Facetten lockte am Wochenende hunderte Menschen in die Tangermünder Innenstadt. Angelika Otto hatte zum sechsten Mal einen Töpfermarkt organisiert und damit mehr als 40 Händler aus allen Teilen Deutschlands in die Stadt an der Elbe geholt.

Tangermünde. " Hier ist einfach immer was los. Wir kommen gern nach Tangermünde. Doch am liebsten bin ich im Oktober hier, wenn der Töpfermarkt stattfindet ", sagte Inge Kubisch aus Halle. Die 63-Jährige hatte die Stadt vor einigen Jahren zum Burgfest kennen- und zugleich lieben gelernt. Seitdem kommt sie von dem Kleinod nicht mehr los. Gemeinsam mit Ehemann Klaus genießt sie das Ruhestandsleben, das sie regelmäßig nach Tangermünde führt.

Während sich Inge Kubisch die Korbwaren anschaut – sie sucht noch ein Gegenstück zu dem Korb, den sie im vergangenen Jahr hier kaufte – erzählt wenige Meter weiter Töpfer Frank Verchau Geschichten. Der Handwerker aus Diemitz-Mirow hat zu all seinen Stücken, die er auf der Drehscheibe schuf, ganz besondere Erzählungen parat. Denn die Zeichnungen auf seinen Tassen, Bechern, Kannen und Krügen erzählen Geschichten – Geschichten aus der griechischen Mythologie. Kaum hat man eines seiner Kunstwerke gegriffen, beginnt der Frank Verchau mit einer Geschichte, erläutert die Bilder auf dem Tongefäß, deren Sinn und Zusammenhang. Und wer sich all das so schnell nicht merken kann, bekommt das Ganze noch einmal ausgedruckt mit auf den Weg.

Neben den vielen bekannten Keramikprodukten aus den vergangenen Jahren hatten am Wochenende auch bislang unbekannten Kreationen der Töpferkunst auf diesem Markt Einzug gehalten. Dafür sorgt Angelika Otto mit Bedacht. Jahr für Jahr bekommen einige wenige neue Händler neben denen, die immer wieder gern dabei sind, die Gelegenheit, sich rund das Rathaus oder entlang der Langen Straße in Richtung Neustädter Tor dem Publikum zu präsentieren.

Gegen die frostigen Hände und Nasen gab es am Wochenende reichlich warme Getränke und Speisen. Die Anbieter aus der Stadt und Region, die ebenfalls traditionell beim Töpfermarkt dabei sind, hatten sich auf die frischen Temperaturen eingestellt und ihr Angebot entsprechend gestaltet. Glühweinduft und der Geruch von Eierpunsch, heißen Waffeln und Bratwürsten gaben bereits einen kleinen Vorgeschmack auf die in wenigen Wochen beginnende Adventszeit.