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Interkulturelle Wochen : Ausstellung " BallARBEIT " eröffnet Tore schießen für die Integration

Von Reinhard Opitz 23.09.2009, 04:58

" BallARBEIT " – mit der Eröffnung dieser Wanderausstellung zur Rolle des Fußballs bei der Integration von Migranten begannen gestern die Interkulturellen Wochen in Stendal. Die Schau ist zunächst in der Wandelhalle des Stadthauses und vom 1. September bis 11. Oktober in der Katharinenkirche zu sehen.

Stendal. Die Asamoahs und Zidanes heißen bei Lok Stendal Diego und Andrevason und kommen aus Brasilien. Fußball ist international, Fußball verbindet, Fußball fördert die Integration von Migranten. Tatsächlich ? Dass das nicht automatisch funktioniert, sondern mit viel Arbeit verbunden ist, zeigt die Ausstellung " BallARBEIT ", die gestern Nachmittag in der Wandelhalle des Stadthauses eröffnet wurde.

Vom Berliner Projekt " Flutlicht " zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland erstmalig präsentiert, ist Stendal seither die 14. Station der Wanderausstellung. Hier, fi nanziell unterstützt vom Landessportbund, begleitet sie bis in den Oktober hinein die Interkulturellen Wochen.

Texte und Fotos erzählen eine Erfolgsgeschichte der Integration, dokumentierten aber auch Fremdenfeindlichkeit und Rassismus. Fußball kann zum Schmelztiegel für Sportler unterschiedlichster Herkunft werden, in dem sie Achtung und Anerkennung finden. Doch das Fußballstadion ist oft genug noch Tatort von Beschimpfungen und rassistischen Angriffen.

" Fußball kann nicht alle Konflikte lösen ", sagte Ronald Noack vom Projekt " Flutlicht " gestern, nachdem Liane Bischoff vom Migrantennetzwerk die Ausstellung eröffnet hatte. Aber er kann dazu beitragen. " Kinder auf der Straße " ( KADS ), ein Gemeinschaftsprojekt der Stadt Stendal und der Streetworker mit Lok Stendal und den Johannitern, versucht dies erfolgreich. " Kinder, die es nicht so einfach haben ", wie Lok-Präsident Prof. Dr. Ulrich Nellessen es formulierte, treiben zusammen mit Lok-Fußballern Sport und haben viel Spaß. Etwa 20 Jungen und Mädchen, Einheimische und Migranten, werden auf diese Weise von der Straße geholt und lernen das Miteinander.

Mit der gestrigen Ausstellungseröffnung starteten die Interkulturellen Wochen in Stendal, die eine Vielzahl von Konzerten, Workshops und anderen Veranstaltungen bieten. Heute ab 16 Uhr ist der Rathausfestsaal Schauplatz eines großen Begegnungs- und Diskussionsnachmittags zum Thema " Mitmischen ". " Und der Mond tanzt Samba " lautet ein Konzert um 20 Uhr in der Marienkirche.