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Martin Schmidt ( 9 ) entging einer Katastrophe "Ich dachte, der rammt mich, da bin ich weg"

Von Reinhard Opitz 19.08.2009, 08:20

Stendal. Seinen 9. Geburtstag wird Martin Schmidt nie im Leben vergessen. Nicht etwa, weil seine Eltern ihm ein nagelneues Fahrrad schenkten, obwohl sich auch das tief in sein Gedächtnis eingeprägt hat. An seinem Geburtstag entging Martin knapp einer Katastrophe.

Es ist der 30. Juli dieses Jahres. Ein 24-Jähriger VW-Fahrer ohne Führerschein rast wild und rücksichtslos quer durch Stendal, verfolgt von der Polizei ( die Volksstimme berichtete ). Am Garagenkomplex in der Henrich-Heine-Straße schießt er über eine Freifläche, auf der Martin und andere Kinder des Viertels gern spielen. Martin sieht das Auto auf sich zukommen, lässt geistesgegenwärtig sein neues Fahrrad fallen und rennt, was das Zeug hält. Der Junge kommt mit einem riesigen Schrecken davon, sein Rad wird überrollt.

" Ich dachte, der rammt mich. Da bin ich schnell weg ", berichtete Martin gestern ziemlich cool dem Leiter des Stendaler Polizeireviers. Olaf Wichmann hatte ihn mit seiner Mutti Dagmar Schmidt zu sich eingeladen, wollte wissen, wie es dem Jungen geht, erzählte ihm Interessantes über die Arbeit der Polizei, und Martin durfte auch in einen Funkwagen steigen. Als kleines Wundpflaster für die Seele überreichte Wichmann dem Jungen einen Fahrradhelm und -handschuhe.

Für Martin ein tolles Erlebnis. Er möchte entweder Fußballer werden – oder Polizist.