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Posaunenchor St. Ilgen bringt Cobbeler Partnerchor ein klangvolles Geburtstagsgeschenk mit "Soiree francaise" mit Ratatouille und Trinkliedern

25.05.2009, 05:02

Grieben ( kha ). Dass der Posaunenchor Cobbel-Grieben in diesem Jahr sein zehnjähriges Bestehen feiern kann, haben seine Musiker auch ihrem Partnerchor aus dem baden-württembergischen St. Ilgen zu verdanken. Cobbels Pfarrer Peter Gümbel lebte etwa fünf Jahre in der Gemeinde und lernte während seiner vierjährigen Mitgliedschaft im Posaunenchor das Musizieren. Die Idee und das Gemeinschaftsgefühl nahm er mit in seine jetzige Heimat. Dort gründete er in Cobbel den örtlichen Posaunenchor. Anfangs probten die Bläser in der Altmark auf ausrangierten Instrumenten, die die St. Ilgener den Freunden gern überließen.

Nach zehn Jahren hat sich eine Partnerschaft zwischen beiden Chören entwickelt. Vor allem die Bläser aus Baden-Württemberg machen sich gern die Mühe, den Weg in die Altmark auf sich zu nehmen. Landschaft und Leute haben es ihnen angetan. Immer im Gepäck haben sie einen Ausschnitt ihrer aktuellen Programme. Am vergangenen Sonnabend stand der musikalische Abend in der Griebener Kirche unter einem ganz besonderen Motto : einer " Soiree francaise ". Seit 1979 pflegen die St. Ilgener eine intensive Partnerschaft mit der französischen Gemeinde Tigy südlich von Orleans. Chorleiter Heinz Brucker kann diese Freundschaft gar nicht hoch genug schätzen. " Dass wir Deutsche und Franzosen in Frieden miteinander leben, war nicht immer so. Dafür sollten wir sehr dankbar sein. "

Französische Melodien, begonnen bei klassischen Kompositionen, die zu Zeiten Ludwigs XIV. am Hof von Versailles erklangen, aber auch die französische Nationalhymne oder die Eurovisions-Melodie, zogen sich wie ein roter Faden durch den Abend. Das Menuett, der klassische Schreittanz am Hofe, den jeder Komponist im Schlaf beherrschen musste, fehlte im Programm ebenso wenig wie das Rondo, ein Rundgesang, oder auch typisch französische Volksweisen. Wie Heinz Brucker charmant erklärte, wurden volkstümliche Melodien in der Vergangenheit gern als Rohmaterial für klassische Kompositionen, sogar Opern, genommen, und galten als Chiffren für ganz bestimmte Charaktere. Ein kleines Bonbon erwartete die begeisterten Zuhörer im zweiten Teil des Konzerts, als Organist und Partnerschaftspräsident Rudi Sailer zum Akkordeon griff und gemeinsam mit Achim Klotz französische Trinklieder zum Besten gab. Auch das kulinarische Frankreich sparten die Gäste nicht aus. Sie brachten die Idee mit, im Anschluss an das Konzert ein Buffet mit französischen Köstlichkeiten anzurichten. Den Vorschlag setzten die Kirchenältesten in Grieben nur zu gern um, und so klang ein musikalischer Abend bei Rotwein, Creme Brulée, Ratatouille und Tarte aux amandes aus.