1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Stendal
  6. >
  7. 2010 sollen die Einkaufswagen rollen

Bauherr informiert über Planungen zum Lebensmittelmarkt am Schadewachten 2010 sollen die Einkaufswagen rollen

Von Martin Rieß 05.05.2009, 07:02

Wen am Stendaler Schadewachten die Liebe zu Lebensmitteln packt, der steht derzeit auf verlorenem Posten. Weit und breit gibt es hier nämlich keinen Supermarkt. Seit einigen Jahren wird allerdings bereits darüber diskutiert, hier einen Nahversorger anzusiedeln. Inzwischen ist dieses Projekt so weit vorangeschritten, dass im Jahre 2010 die ersten Einkaufswagen zwischen den Regalreihen entlangrollen könnten.

Stendal. Der Zeitplan steht. Nach langen Jahren rund um Diskussionen und Vorbereitungen für den Bau eines Supermarkts am Stendaler Schadewachten wurde das Projekt jetzt von Hartwig Bretschneider, Geschäftsführer der Ingenieurbau Altmark, bei einer Sitzung des Ratsausschusses für Stadtentwicklung vorgestellt. Derzeit ist der Bebauungsplan in Bearbeitung, im Oktober soll laut Zeitplan der Ingenieurbauer mö lichst über noch ausstehende Anträge entschieden werden, im Dezember könnte es dann mit den Bauarbeiten losgehen. Ein Neubau anstelle des alten Pressehauses soll sich mit einem Satteldach an der Traufhöhe der benachbarten Häuser orientieren. Hier ist laut Bretschneider Platz für einen neuen " Edeka aktiv Markt ".

Mietvertrag für

15 Jahre ausgehandelt

Ausgehandelt worden sei dafür ein 15 Jahre währender Mietvertrag. Hartwig Bretschneider : " Wir hoffen, dass der Markt im Oktober 2010 fertiggestellt sein wird. " Das allerdings nur, wenn alles klappt, denn erklärtermaßen hängt der Zeitplan noch von einigen Parametern ab, die sich als Bremse herausstellen könnten. Zum einen ist da ein nochausstehenderGrundstückserwerb. Bretschneider gibt sich aber optimistisch, dass dieser in den kommenden Wochen unter Dach und Fach zu bekommen sei. Zweite Unwägbarkeit sind die archäologischen Untersuchungen des Geländes. Zwar hat der Bauherr dafür bereits ein großzügiges Zeitfenster eingeplant – ob aber unter dem Stendaler Altstadtboden tatsächlich keine archäologische Sensation liegt, die den Zeitplan der Supermarkt-Erbauer durcheinanderbringt, ist naturgemäß vor Beginn der Erdarbeiten nicht zweifelsfrei auszuschließen. Als dritte Unsicherheit könnte sich die Verunreinigung der Böden auf dem Gelände erweisen – hatten hier doch in den vergangenen Jahrzehnten etliche Unternehmen Arbeits- und Lagerstätten.

Abgestimmt mit den Stadtplanern ist indes bereits die Frage der Wege auf das Areal : Während vom Schadewachten aus zwei Tordurchbrüche – einer für Fußgänger, einer für Fahrzeuge – das Gelände erschließen sollen, ist für den Südwall eine neue Verkehrsführung geplant. Entscheidende Veränderung an dieser Stelle : Eine Linksabbiegespur soll angelegt werden, damit auch die Besucher des neu gestalteten Stücks Innenstadt aus östlicher Richtung auf das Gelände kommen können.

Das Gründerzeithaus

soll saniert werden

Zum Schadewachten hin befindet sich auf dem Grundstück der Bebauungsfläche auch ein Gründerzeithaus. Dieses steht unter Denkmalschutz und soll daher auch nicht für den Supermarkt fallen, erklärte Hartwig Bretschneider. Es soll saniert und dann wahrscheinlich verkauft werden. In diesen Sanierungsplänen findet eines der beiden Hinterhäuser hinter dem Schadewachten wahrscheinlich ebenfalls Platz. Das andere wird allerdings fallen müssen. Denn ebenso wie etliche Wirtschaftsgebäude auf dem Gelände befi ndet es sich in einem sehr schlechten baulichen Zustand.

Die Stadt wird indes mit dem Bauprojekt gleich ein Parkplatzproblem angehen. Bislang wurde nicht zuletzt von Besuchern des Theaters der Altmark kritisiert, dass in dessen Nähe Stellplätze fehlen. Auf einem Grundstück neben dem geplanten Einkaufszentrum sollen zusätzlich zur Supermarkt-Parkfläche 70 städtische Stellfl ächen geschaffen werden. Für dieses Projekt veranschlagt die Stadtverwaltung 275 000 Euro.

Noch nicht geklärt ist, ob Autofahrer für diese Stellplätze in Zukunft Parkscheine lösen müssen. Klar sei allerdings – so die Auskunft der Stadtverwaltung – dass das Geld für eine Wiederurbarmachung dieses Geländes früher oder später ohnehin investiert werden müsse – denn auch hier befinden sich etliche alte Gebäude, deren Sanierung ebenso unmöglich erscheint wie die Chance, für sie noch einen potenten Investor samt schlüssigem Konzept zu fi nden.