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Besuch bei einer der Veranstaltungen am gestrigen Sonntag Der Stendaler Museumstag startet auf dem Hansepfad

Von Martin Rieß 18.05.2009, 07:02

Internationaler Museumstag in der Altmark – auch in Stendal gab es zu diesem Anlass allerlei Veranstaltungen : Von der Schatzsuche im Kindermuseum über den Vortrag im Winckelmannmuseum im gleichen Hause bis hin zur Ausstellungseröffnung und zur Kinderaktion im Klostergarten. Und auch einen Rundgang auf dem Stendaler Hansepfad gab es. Doch was hat der mit dem Museumstag zu tun, und was hat es mit ihm überhaupt auf sich ?

Stendal. " Und, woran erinnert der Roland ?", fragt Silke Junker in die Runde. Sie ist Initiatorin des Hansepfads und führt ihm folgend Interessierte durch die Stadt. Eine Führung – das ist eine Ausnahme, denn sonst soll der Pfad auf eigene Faust anhand eines Faltblatts erkundet werden. Heute ist das anders – heute ist Museumstag. In Stendal suchen Kinder im Kindermuseum nach einem Schatz, der da irgendwo versteckt sein muss, die Erwachsenen erfreuen sich an textiler und plastischer Kunst, die Altmärkischen Museum bei einer Ausstellungseröffnung gezeigt. Dorthin – in den Klosterhof des Altmärkischen Museums – führt heute auch der Hansepfad. Sonst endet er am Uenglinger Tor – und deshalb geht’s heute einfach nicht ohne Führung.

Gemeinsam hat die normale Strecke mit der Sonderroute : Am Anfang war der Markt, und dort steht der Roland. Und da ist auch wieder die Frage, woran die steinerne Skulptur erinnert. Stille. Silke Junker bekommt keine Antwort aus der Runde und sagt : " Der sieht doch irgendwie aus wie ein junger Ritter. " Tim Wendland ist neun Jahre alt und blickt kritisch auf das Stendaler Wahrzeichen : " Das ist doch kein junger Ritter !", erwidert er der Expertin. Die ist für einen Moment sprachlos. Immerhin : Es sind tatsächlich einige Fragezeichen, die hinter den Überlieferungen und Erkenntnissen zu diesem Sinnbild der städtischen Selbständigkeit stehen. Und vor diesem Hintergrund dürften sich Stadtführer wie Historiker freuen, wenn junge Leute wie Tim Wendland das bisherige Wissen kritisch hinterfragen.

Offensichtlich bietet der Hansepfad die beste Gelegenheit. Immerhin sind inzwischen rund 200 Faltblätter verteilt worden. Die kleinen Preise, die es für ein paar richtige Antworten gibt, sollen nicht zuletzt helfen, nochmals ins Gespräch mit Pfad-L äufern zu kommen.

Warum der Hansepfad gerade zum Museumstag auf dem Programm stand, obwohl die Stendaler Innenstadt keineswegs als Museum zu verstehen ist, erklärt sich indes mit dem Titel des diesjährigen Veranstaltungsmarathons : Er lautete " Museen und Tourismus ". Und bei einem solchen Titel werden die Tourismusverantwortlichen der Stadt hellhörig – und setzen auch auf andere Sehenswürdigkeiten als allein auf die Ausstellungen.