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Internationaler Bund begann 1995 seine Arbeit in Stendal / Mit "Saftladen" und Suppenküche fing alles an Seit 15 Jahren ein Gefühl von Zuhause

Von Nora Knappe 29.05.2010, 07:16

15 Jahre Internationaler Bund in Stendal – das sind 15 Jahre soziales Engagement und Lebenshilfe im wahrsten Wortsinn. Gestern wurde aus diesem Anlass auf dem Gelände hinter den Vereinsräumen in der Karl-Liebknecht-Straße ein kleines Fest gefeiert.

Stendal. Familiär geht es zu an Tombola, Grill und Flohmarktstand. Man kennt sich, nickt sich zu, plaudert und schaut zurück. Zurück auf weniger gelungene Jahre im eigenen Leben, aber auch auf eine gute Zeit, die sich anschloss. Und an der der Internationale Bund womöglich keinen geringen Anteil hatte.

Vor 15 Jahren eröffnete der Internationale Bund (IB), einer der großen Anbieter der Jugend-, Sozial- und Bildungsarbeit in Deutschland, eine Außenstelle in Stendal. Mit der Begegnungsstätte "Saftladen" und dem ambulanten betreuten Wohnen für Suchtkranke fing es 1995 an, zwei Jahre später kam die Suppenküche dazu und 2004 schließlich das Möbellager. Neu sind Projekte der Schulsozialarbeit, die seit längerem schon ebenso über die Außenstellen in Osterburg, Seehausen, Tangermünde und Havelberg angeboten werden.

Der Internationale Bund (IB) ist parteipolitisch und konfessionell unabhängig und hat sich seit seiner Gründung 1949 das Ziel gesetzt, "Menschen zu helfen, sich in Freiheit zu entfalten, ihr Leben selbst zu gestalten, sich in die Gesellschaft einzugliedern, persönliche Verantwortung zu übernehmen und die gesellschaftliche Entwicklung tätig mitzugestalten", wie der IB-Präsident Bruno Köbele auf der Internetseite des Vereins zitiert wird.

Zum Teil müssen sich die Angebote selbst tragen, zum Teil gibt es Unterstützung vom Landkreis, der Stadt und der Arge. "Aber ohne die Unterstützung aus der Bevölkerung könnten wir das alles gar nicht bewältigen", sagt Bereichsverantwortliche Iris Reifke. Lebensmittel- und Möbelspenden ermöglichen die Arbeit in Suppenküche und Möbellager.

Sicher, der IB ist eine Einrichtung von vielen. "Aber jede hat ihre eigene Klientel, und der IB guckt immer, wo er Nischen besetzen kann", sagt Projektverantwortliche Janine Schlieker. "Das ist uns offensichtlich vor allem mit dem betreuten Wohnen für Alkoholkranke gelungen." Dadurch, dass der Verein in einer Wohnung mitten im Wohngebiet Stadtsee beheimatet ist, werde ein Gefühl von Zuhause vermittelt. Und das Wichtigste für die IB-Mitarbeiter: An allen Feiertagen ist auf. "Es wäre schön, wenn wir langfristig eine feste Größe in Stendal bleiben, vor allem in der Schulsozialarbeit", sagt Schlieker.