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Sonnenkraft öffnet Dachfenster

17.09.2012, 11:56

Holzpelletheizungen, Wärmepumpen, Solaranlagen zogen am Wochenende rund 1000 Besucher in die Stendaler Bürgerparkhalle. Dort erlebte die Fachmesse "Altmark Energie + Umwelt" ihre zehnte Auflage.

Stendal l Leicht grinsend "flüchtete" Andree Kuschel mit seinem Gast aus der fahrbaren Sauna, nachdem er kurz zuvor mit einem Aufguss für Schwüle gesorgt hatte und den Schweiß fließen ließ. Der Saunabauer aus Gardelegen war einer der 48 Aussteller der Messe "Altmark Energie + Umwelt". "Ich komme zu den Leuten, um mich zu präsentieren", erklärte er kurz.

Das hatte er mit der Mehrzahl der weiteren Aussteller gemein. Allerdings geht es nicht nur um die Vorstellung von Produkten, sondern um neue Verfahren und Techniken beim Einsatz erneuerbarer Energien. "Wir haben Aussteller, die von Anfang an bei der Messe dabei sind wie die Firma Öko-Sun aus Baben, die Familie Engelmann aus Groß Schwechten oder Elektro-Guske aus Flessau, die immer wieder innovative Idee mitbringen, aber wir haben auch neue Unternehmen", berichtete Organisatonschefin Gudrun Kurzhals.

Die Energiewende braucht Innovationen. "Der stetig gewachsene Anteil der erneuerbaren Energieträger an der Stromerzeugung von 0,1 Prozent im Jahr 1991 auf zirka 40 Prozent im Jahr 2011 dokumentiert den rasanten Ausbau der erneuerbaren Energien in Sachsen-Anhalt", erklärte Finanzstaatssekretär Jörg Feigner vor seinem Messe-rundgang. Der führte ihn auch zum Bauelementehersteller "Heim & Haus", der unter anderem mit Solarkraft betriebene Dachfenster herstellt. Feigner interessierte sich aber auch für eine Markise für seinen Balkon. Fachberater Manfred Baumgart hatte einige Tipps und meinte: "Wann soll ich kommen, Herr Staatssekretär?"

Der war aber schon wieder auf dem Weg, passierte ein Windrad in Miniaturausgabe, montiert vom Unternehmen wpd onshore, das Windkraftanlagen in Dobberkau und Erxleben betreibt und weitere bei Groß Schwechten errichten will. "Wir wollen über Windkraft als wichtigste und günstigste erneuerbare Energie im Binnenland informieren", sagte Projektleiter Bernhard Krede. "Und dafür um Akzeptanz bei Bevölkerung und Politik werben", ergänzte sein Kollege Winfried Hey. Ohne Windkraft, sind sich beide sicher, könne es keine Energiewende geben. Längst nicht alle Messebesucher hatten vorrangig das hehre Ziel der Energiewende im Hinderkopf, sondern waren auf Spartipps und Ratschläge für die eigenen vier Wände aus. So gaben die Schornsteinfeger Torsten Schatz und Thorsten Meier - natürlich in schwarzer Arbeitsuniform - Auskunft, was beim Einbau von Kaminöfen zu beachten ist. Die Kreissparkasse informierte über Darlehen bei der Umrüstung von Heizungsanlagen. Die Verbraucherzentrale prüfte Stromrechnungen.

Gudrun Kurzhals zeigte sich mit dem Angebot und der Resonanz zufrieden. "Die Aussteller haben mir gesagt, dass es viele gute Gespräche gab und auch eine Reihe von Aufträgen abgeschlossen wurden."

Und sie bescheinigte der Messe eine gute Entwicklung. "Angefangen hat alles mal mit einer Leistungsschau, an der 18 Firmen teilnahmen", erinnerte sie. Inzwischen hat sich die Messe, organisiert von der Bildungsstätte Altmark und unterstützt von Stadt und Landkreis Stendal, etabliert.