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Altlasten ganz oben auf der Wunschliste

02.11.2012, 10:23

Im Straßenbau kommen auf die Hansestadt Stendal in den nächsten zwei Jahren große Vorhaben zu. Die größten liegen nördlich der Stadt an der Osterburger Straße.

Stendal l Es gibt Hoffnung auf das Ende. Auf das Ende der Bauarbeiten an der Brücke über die Uchte in der Nicolaistraße; einer durchaus wesentlichen Verbindung also zwischen dem Hauptbahnhof und der Altstadt mit Dom, Marktplatz bis zur Breiten Straße. Aus dem Rathaus hieß es gestern auf Volksstimme-Nachfrage, man wolle die Überquerung zwischen dem 12. und 16. November freigeben. So sieht es eine vorläufiger Aussicht vor, betonte eine Sprecherin der Stadt. Nach Monaten weitläufiger Umleitungen für Fußgänger wie Fahrzeuge wäre das eine zumindest gute Nachricht.

Denn der Brückenbau schien schon eine nicht endenden wollende Geschichte zu werden; zumal im Vorfeld der aufwendigen Sanierung die Kosten von einer halben Million Euro um üppige 160000 Euro auf stolze 667000 Euro klettern sollten. Das sei, hieß es, das Ergebnis der Ausschreibung gewesen, in welcher die Anbieter die Kostenschätzung überschritten hätten. Immerhin: Es mussten schwere Korrosionsschäden an Stahlträgern und Betonteilen behoben werden.

Bahnbrücke in der Osterburger Straße ab 2014 geplant

Längst ist die Nicolaibrücke nicht das einzige Straßenbauprojekt der Hansestadt, das gegenwärtig und in den kommenden Monaten die Stadt prägt und prägen wird. Neben der bereits laufenden umfangreichen Sanierung in der Osterburger Straße zwischen Pappelweg und Borg­hardtstift - weswegen es derzeit keine direkte Verbindung zum Flughafen Borstel über die Osterburger Straße gibt - stehen weitere Projekte auf einer von der Stadtverwaltung verfassten Prioritätenliste, die dieser Zeitung vorliegt. Darin werden Vorhaben teils innerhalb der Altstadt und teils außerhalb dessen ausgewiesen.

Zu letzterem zählt auf einer der Hauptstraßenverbindungen durch die Hansestadt Stendal vielmehr eine Sanierung, die längst hätte erledigt sein können, ja müssen, ginge es nach der fragilen Substanz - die Erneuerung der Eisenbahnbrücke in der Osterburger Straße. Denn eigentlich war dieser umfangreiche Neubau für Februar 2011 vorgesehen. Damals sollten die ersten Bäume für diesen Neubau fallen.

Doch die Arbeiten kamen nicht in Gang, weil sich die Hansestadt mit der Bahn einen Streit um die Breite und Höhe des Baus lieferte; die Stadt wollte 4,50 Meter hoch bauen; die Bahn pochte auf eine ältere Version von 4,20 Metern. Man wurde sich über Monate kaum einig.

Nun steht die Altlast ganz oben, und es scheint sich für sie eine Lösung anzubahnen. Immerhin hat die Stadt das Projekt an Nummer zwei ihrer Prioritätenliste für Bauten außerhalb des Sanierungsgebietes postiert. Das darf als hoher Rang gewertet werden. Als fertig wird das Vorhaben laut Liste dann auf 2014 datiert. So bestätigte es nun auch die Stadt gestern in einem Schreiben an die Volksstimme. Wann in jenem Jahr gebaut wird, ist allerdings offen.

Offen ist auch, wie genau die so genannte und dafür notwendige Kreuzungsvereinbarung zwischen der Hansestadt und dem Logistik-Konzern aussieht. Sie regelt die Kostenverteilung. Die Änderungswünsche seitens der Stendaler Stadtverwaltung wollte die Bahn damals in den Verhandlungen nicht mittragen. Bei den Gesamtkosten von etwa gut zwei Millionen Euro sah die das Unternehmen darin zumindest kein Nullsummengeschäft. Die neuen Planungen kosteten Geld, die man nicht mitübernehmen wollte.

Bahnhofstraße wird für 2013 angepeilt

Vor gut zwei Jahren hatte Oberbürgermeister Klaus Schmotz (CDU) kein Problem in den für ihn marginalen Wünschen nach der Höhenkorrektur gesehen, weswegen er einen Bautermin ab 2014 damals für reichlich abwegig hielt. Jetzt ist er von der Realität eingeholt worden. Es wird - so sieht es seine Verwaltung aus dem Rathaus nun mit der aktuellen Vorlage vor - 2014 gebaut; frühestens. Wie optimistisch das ist, darüber gibt es keine Erkenntnisse.

An dritter Stelle sieht die Verwaltung als dringend die gründliche Überholung der Bahnhofstraße zwischen Haackestraße und Grabenstraße an. Welche Kosten da auf die Kommune zukommen, liegt im Ungefähren. Fakt ist: All diese Pläne müssen über den Haushalt der Stadt finanziert werden. Zuständige ist das Amt für Stadtumbau und Sanierung wie das Tiefbauamt. In wieweit Fördermittel bereitliegen, ist eine noch weithin offene Kostenflanke.