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Kreisschützentag in Stendal benennt Nachwuchsprobleme und weist sportliche Erfolge vor Altersschnitt macht Schützen zu schaffen

Von Klaus Pohlmann 13.11.2012, 01:19

Zum Kreisschützentag vorigen Freitag und Sonnabend drehte es sich um Mitgliederzahlen. Besonders der Nachwuchs fehlt.

Stendal l Zum Kreisschützentag mit dem Auftakt am Freitagabend im Rittersaal der Kreissparkasse in Stendal und der Fortsetzung am Sonnabend im Schützenhaus am Akazienweg traf man sich zum 13.Mal. Vor den Delegierten aus den 24 Schützenvereinen, die im Landkreis 845 Schützen repräsentierten, lobten die Ehrengäste - unter ihnen Stendals Oberbürgermeister Klaus Schmotz und Wolfgang Bendisch als Vertreter des Kreissportbundes - die Schützenvereine.

Sie hätten in vielen freiwilligen Stunden ihre Sportanlagen weiter ausgebaut, seien stets um die Kontaktpflege bemüht und hätten auch bei sportlichen Vergleichen und der Traditionspflege viel geleistet. "Sie sind eine Säule bei der Pflege des Brauchtums und erfüllen wichtige Aufgaben im örtlichen Leben", sagte Schmotz. Eine dieser Säulen ist der 97-jährige Fritz Bindhack aus Goldbeck, das zugleich älteste und sehr aktive Schützenmitglied.

Eckart Schlaf, Präsident des Kreisschützenverbandes (KSV), zog darüber hinaus Bilanz. Nicht ohne Stolz betonte er: "Wir sind zwar nicht der mitgliederstärkste Kreisverband in Sachsen-Anhalt. Aber gemessen an der Mitgliederzahl doch ein recht bedeutender KSV, der durch vielseitige Arbeit recht stabil geworden ist. So haben wir uns durch überwiegend viele Eigenleistungen nach der Wende 18 Sportstätten und Vereinshäuser geschaffen oder rekonstruiert. Sie garantieren einen guten Trainings- und Wettkampfbetrieb." Auch die Mitgliederentwicklung sprach Schlaf an: "Dabei ist erfreulich, dass wir auf einen konstanten Mitgliederstand verweisen können. Trotzdem müssen wir uns um eine verstärkte Mitgliederwerbung bemühen. Denn der Altersdurchschnitt unserer 639 männlichen und 147 weiblichen Schützen, die von 31 Schützenkönigen im Landkreis präsentiert werden, ist doch recht hoch." Mit Hendrik Schulz aus Schönhausen stellt der Landkreis den Landesschützenkönig. Dennoch: "Gegenwärtig zählen wir nur 61 Jugendliche in unseren Reihen. Als Zielstellung bis zum Jahr 2018 muss eine Mitgliederzahl von rund 900 erreicht werden."

Dabei kann die Schützengilde Seehausen mit 153 Mitgliedern als größter Verein genannt werden. In Arneburg und Klietz sind die kleinsten Schützenvereine aktiv. "Leider tritt das Schützenwesen im Raum Havelberg kaum in Erscheinung", kritisierte Schlaf. Mit 44 Übungsleitern, 40 Kampfrichtern und 166 Standaufsichten wurden 19 Kreismeisterschaften in verschiedenen Disziplinen mit 594 Startern und 13 Schützenfeste veranstaltet. 17 Vereine ermittelten ihre Schützenkönige. Auch die Bilanz auf sportlicher Ebene könne sich sehen lassen, meinte der Präsident. So wurden sogar Landesmeister- und deutsche Meistertitel errungen, wobei dabei die Namen von Thomas Hasenfuß, Regina Schwerin, Hartmut Bielefeld, Janine Reinhard, Sebastian Roloff und Petra Bendisch genannt wurden.

Weitere Facetten des Vereinslebens sind der Kontakt zu befreundeten Vereinen, die Traditionspflege und die Öffentlichkeitsarbeit. So soll einmal im Jahr ein "Tag des Schützenbundes" durchgeführt werden. Dabei sollen auch die Schützen- und Familienfeste, die Tage der offenen Tür, Seniorentreffs und die Auftritte der Tanzgruppe "Schützenladies" nicht unerwähnt bleiben.

KSV-Präsident Schlaf setzte diese Forderung am Sonnabend in die Tat um und zeichnete Wolfgang Bendisch, Adolf Steffens, Rolf Mikeska, Werner Hansekowski und Katrin Hallmann mit dem Sportleistungskreuz als auch der Ehrennadel des KSV in verschiedenen Stufen aus.