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Stadtrat stimmt während der nächsten Sitzung über den Ausbau der Aller-Harz-Trasse ab Hordorfer wollen anderen Radweg-Verlauf

Von Christina Stapel 28.02.2013, 01:19

Der Ortschaftsrat Hordorf lehnt die geplante Trassenführung des Aller-Harz-Radweges auf der Höhe Hordorfs ab. Wie Ortsbürgermeister Norbert Kurzel erklärt, sei ein Radweg an der Straße zwischen Oschersleben und Hordorf sinnvoller. Der Stadtrat Oschersleben will während der nächsten Sitzung über den Ausbau des Weges entscheiden.

Oschersleben/Hordorf l Der geplante Ausbau des Aller-Harz-Radweges zwischen Wulferstedt und Krottorf sorgt für Diskussionen. Grund hierfür ist die rund 1200 Meter lange Strecke auf der Höhe Hordorfs, die im Zuständigkeitsbereich der Stadt Oschersleben liegt.

Der Ortschaftsrat Hordorf lehnt den Ausbau des Aller-Harz-Radweges in der derzeitig geplanten Trassenführung ab. "Weil der Radweg in dem Sinne nichts mit Hordorf zu tun hat", begründet Ortsbürgermeister Norbert Kurzel und verweist auf den geplanten Verlauf des Weges, der in rund eineinhalb Kilometer Entfernung von Hordorf verläuft. Nach dem Ausbau soll der Weg sowohl als Radweg als auch für den landwirtschaftlichen Verkehr genutzt werden. Für den Ausbau des Radweges fällt für die Besitzer der anliegenden Grundstücke ein einmaliger Straßenausbaubeitrag an. Rund 60 Grundstücksbesitzer seien davon betroffen, schätzt Norbert Kurzel.

Dabei bräuchten diese den verbesserten Weg nicht, so der Ortsbürgermeister Hordorfs. "Wir würden uns eher darüber freuen, wenn wir Unterstützung bei der Instandhaltung des Weges bekommen würden", verdeutlicht er. Derzeit würden die Landwirte selbst den Schotterweg bei Bedarf ausbessern. "Wenn der Weg ausgebaut wird, dann sprechen wir von einer fast vier Kilometer langen Strecke, die geradeaus verläuft. Wir vermuten, dass der Weg dann auch für den außerlandwirtschaftlichen Verkehr genutzt wird und die Kommunen nicht in der Lage sein werden, das zu kontrollieren", erläutert Kurzel.

Grundsätzlich sei der Ortschaftsrat nicht gegen den Bau eines Radweges. "Wir würden jedoch den Ausbau eines Radwegs zwischen Oschersleben und Hordorf an der L101 begrüßen", so Norbert Kurzel. Diesen Wunsch hatte eine Bürger- initiative bereits 2010 mit einer Unterschriftensammlung verdeutlicht. Damals reichte der Ortsbürgermeister Hordorfs gemeinsam mit Stadtrat Klaus Böhle 700 Unterschriften beim Landesverkehrsministerium ein.

"Im August vergangenen Jahres haben wir dann die Beschlussvorlage zum Ausbau des Aller-Harz-Radweges vorgelegt bekommen, die gar nicht dem entspricht, was sich der Ortschaftsrat vorgestellt hat", sagt Kurzel.

Für den Umbau des Schotterweges zu einem Betonweg werden Kosten von insgesamt 150 900 Euro geplant. Die Finanzierung soll zu 65 Prozent durch das Programm zur Förderung der regional ländlichen Entwicklung (Rele) übernommen und kann mit weiteren zehn Prozent durch das EU-Förderprogramm Leader (Programm zur Entwicklung des ländlichen Raums) gefördert werden. Hinzu kommen die Straßenausbaubeiträge der Grundstückseigentümer. So bleibt ein Eigenanteil der Stadt Oschersleben von 13 110 Euro übrig, der vom Landkreis übernommen werden soll. "In wiefern der Landkreis diesen Anteil übernimmt, wenn ein bestimmter Abschnitt nicht gebaut wird, wird derzeit überprüft", so Bürgermeister Dieter Klenke (parteilos). Zu dem Ausbau des Weges wollte sich der Bürgermeister vor der Abstimmung des Stadtrates nicht äußern. Bereits im September vergangenen Jahres stand die Beschlussvorlage des Ausbaus zur Abstimmung. Damals wurde der Ausbau mehrheitlich beschlossen. 26 Ratsmitglieder stimmten dafür. "Das Ergebnis war ungültig, da ein falsches Abstimmungsergebnis des Bau-, Wirtschafts- und Umweltausschusses auf der Beschlussvorlage stand", erinnert Kurzel. In der vergangenen Sitzung des Stadtrates wurde die Abstimmung vertagt.

Vor der nächsten Stadtratssitzung plant Kurzel eine außerplanmäßige Ortschaftsratssitzung einzuberufen. Dazu will er unter anderem auch den Bürgermeister einladen. "Und die Bürger, die von dem Ausbau des Weges betroffen sind", fasst er zusammen.