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Einweihung des Sozialzentrums "Alter Bahnhof" gefeiert / Tafel-Mitarbeiter stehen in den Startlöchern Minister Daehre: "Für mich ist heute schon Weihnachten!"

Von Sabrina Trieger 14.12.2010, 14:15

Großer Bahnhof herrschte gestern bei der Eröffnung des Wanzleber Sozialzentrums "Alter Bahnhof". Bauminister Karl-Heinz Daehre überreichte als Schirmherr der "Wanzlebener Tafel" den symbolischen Schlüssel für das nun für rund 700 000 Euro sanierte Bahnhofsgebäude an die neuen Wobau-Mieter - dem DRK-Kreisverband Wanzleben. Verschiedene Hilfs-, Beratungs- und Betreuungsangebote des DRK sind unter dem Bahnhofsdach gebündelt worden, die ab Mitte Januar überregional genutzt werden können. Die Tafel öffnet hier bereits morgen ihre Pforten, um Lebensmittelpakete an Bedürftige ausgeben zu können.

Wanzleben. "Für mich ist heute schon Weihnachten", sagte gestern Sachsen-Anhalts Bauminister Karl-Heinz Daehre (CDU) bei seiner Ansprache anlässlich der Einweihung des sozialen Zentrums "Alter Bahnhof" in Wanzleben. "Den Wunsch nach dieser Einrichtung hatten sich vor zwei Jahren viele auf die Fahne geschrieben und es sich zur Aufgabe gemacht, mit diesem Projekt den Menschen zu helfen, bei denen im Leben nicht immer die Sonne scheint. Mit der Einweihung des sozialen Zentrums sind wir dieser Aufgabe gemeinsam einen großen Schritt näher gekommen. All denjenigen, die für die Umsetzung der Idee an einem Strang gezogen haben, gilt mein Dank. Dieses Objekt für diese Nutzung zu erwerben und umzubauen, war eine Herausforderung, derer sich die Wobau, als Bauherr und Eigentümer des Gebäudes, angenommen hat", sagte Daehre, der das Vorhaben ebenfalls von Anfang an, als Schirmherr mit der im November 2007 ins Leben gerufenen Lebensmittelausgabestelle, unterstützt hatte. Daehre: "Ich möchte auch an jene, die bereits gespendet haben, appellieren, weiter zu spenden, und denen die spenden wollen, sagen, dies zu tun. Denn die Arbeit hier fängt jetzt gerade erst an."

So konnten gestern Vertreter des Tafel-Lebensmittelsponsoren Lidl, Vertriebsleiterin Inga Beck und Verkaufsleiter Arne Grieger, der Wanzlebener Tafel des DRK einen Scheck aus dem Spendentopf der firmeneigenen seit zwei Jahren bundesweit laufenden Pfandautomaten-Aktion in Höhe von 10 800 Euro überreichen. Die Tafel-Ausgabe wird bereits am morgigen Mittwoch erstmals im Bahnhofsgebäude für die Bedürftigen geöffnet haben. Dr. Arthur Vorwallner, Vorsitzender des DRK-Kreisverbandes Wanzleben, erinnerte in seiner Rede an die Anfänge der Lebensmittelausgabestelle in der Plattenbauwohnung in der Windmühlenbreite. "Die Räume dort platzen schnell aus allen Nähten. Der Bedarf war und ist nach wie vor riesengroß. Mit unseren Angeboten wollen wir hier künftig alle Menschen erreichen. Hier ist jeder willkommen."

Bürgermeisterin Petra Hort dankte wie ihr Vorredner Dr. Arthur Vorwallner Minister Daehre für dessen langjährige Unterstützung. Die Stadt Wanzleben hat sich laut Daehre an dem Projekt mit rund 57 400 Euro beteiligt.

Nach einer Bauzeit von rund sieben Monaten wurde mit der gestrigen Feierstunde der ehemalige Bahnhof in Wanzleben seiner neuen Nutzung als Sozialzentrum übergeben. Verschiedene DRK-Angebote wie das der Wanzlebener Tafel, einer Suppenküche, einem Kleiderladen, einem Seminarraum für Familienbildungsprojekte sowie eine Werkstatt für Hausrat und Kleinmöbel finden nun auf einer Fläche von insgesamt mehr als 400 Quadratmetern Platz. "Durch den Umbau konnte außerdem ein städtebaulicher Missstand beseitigt werden", fügte Daehre bei der Übergabe des Objektes hinzu. Außerdem sind im Zuge der Sanierungsarbeiten in dem ehemaligen Bahnhof im ersten Obergeschoss zwei Wohnungen entstanden.

Das Vorhaben der Wohnungsbaugesellschaft Wanzleben GmbH hat insgesamt rund 660 000 Euro gekostet. Mehr als 400 000 Euro davon hat das Land aus dem Programm "Stadtumbau Ost" beigesteuert. Wie die Pläne für die Gestaltung des Außenbereiches rund um das Bahnhofsgebäude aussehen, lesen Sie in der morgigen Ausgabe der Volksstimme.