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Gröninger Stadtrat entscheidet am Montag über Nutzungsvertrag Sekundarschule soll in freie Trägerschaft

Von Mandy Ganske 02.12.2010, 04:19

Die Sekundarschule in Gröningen wird als staatliche Schule im Sommer 2011 ihre Türen schließen. So wollte es der Kreistag im Landkreis Börde. Dennoch soll der Stadt Gröningen die Sekundarschule erhalten bleiben, wünscht man sich dort. Der Stadtrat befindet deshalb am Montag über einen Nutzungsvertrag mit einem freien Träger.

Gröningen. Wenn am Montag die Stadträte in Gröningen zusammenkommen, steht nur ein Tagesordnungspunkt für sie auf der Agenda. Sie entscheiden, ob die Stadt mit einer gemeinnützigen GmbH als freiem Träger für die Gröninger Sekundarschule einen Nutzungsvertrag abschließen soll. Stimmen sie dafür, wären die Weichen für einen Erhalt des Sekundarschulstandortes Gröningen gestellt. Zumindest ist der Vertrag auf 15 Jahre angelegt, mit der Option, zweimal um jeweils fünf Jahre zu verlängern. Der Beschluss stellt ebenso die Grundlage dafür dar, dass der Träger einen Antrag auf Anerkennung als freie Schule beim Land Sachsen-Anhalt stellen kann. Der muss bis Ende des Jahres beim Kultusministerium vorliegen.

Bei dem freien Träger handelt es sich um die educado campus GmbH, eine selbständige gemeinnützige Schulgesellschaft. Sie gehört zum Firmenverbund Rahn Dittrich Group, unter deren Dach seit 1990 mittlerweile 19 Standorte mit über 4000 Schülern und Teilnehmern beschult werden (zum Beispiel auch die Wirtschaftsakademie in Gröningen). Weiterführende Schulen wie Oberschule oder Gymnasium hat der freie Träger zum Beispiel auch in Leipzig, Fürstenwalde und Neuzelle.

Schüler sollen sich beruflich orientieren

Die Sekundarschule in freier Trägerschaft würde im Schuljahr 2011/2012 mit einer fünften Klasse eröffnen. Und Interessenten hätten sich bereits gemeldet, weiß Bürgermeisterin Renate Hillebrand zu berichten. Jahr um Jahr würde eine Klasse hinzukommen.

Zunächst ist für den Träger ein Gebäude des Schulkomplexes (Aulagebäude) vorgesehen. Es bietet drei Klassenräume und Büros für die Lehrer und die Schulleitung. Voraussichtlich bis Februar 2013 sind Schüler der Puschkin-Sekundarschule unterdessen in den anderen Gebäuden untergebracht. Alle Klassen nutzen aber gemeinsam die Fachkabinette (zum Beispiel in Physik für die sechsten Klassen). Die Puschkin-Schüler müssen nach Gröningen ausweichen, weil der Sekundarschulstandort in Oschersleben saniert wird (siehe Bericht auf derselben Seite unten).

Die Konzeption des freien Trägers sieht vor, in Gröningen eine berufsqualifizierende Schule zu führen. Schüler sollen im Unterricht "praktisch-begleitend handwerkliche Fertigkeiten und grundlegende industrielle Fertigkeitsmethoden kennenlernen". Ziel ist, den Mädchen und Jungen die frühzeitige berufliche Orientierung zu ermöglichen und ihre Fähigkeiten und Neigungen auszuloten. "Die Schüler sollen neben der Schule schon Berufserfahrung sammeln können – etwa über die ansässige Wirtschaftsakademie und in Kooperation mit vielen regionalen Betrieben", erklärt Renate Hillebrand zum Konzept.

Stimmt der Stadtrat für den Nutzungsvertrag, kann der Sekundarschulstandort in Gröningen erhalten bleiben. Der Hintergrund: Der Kreistag im Landkreis Börde hat im April 2009 mehrheitlich beschlossen, die Sekundarschule in Gröningen nicht weiterzuführen. Die Schülerzahlen, so hieß es damals, reichten nicht aus, um den Standort Gröningen und die beiden Sekundarschulen in Oschersleben gleichermaßen zu erhalten.

Der Gröninger Stadtrat tagt am Montag, 6. Dezember, um 19 Uhr im Sitzungssaal in Gröningen, Marktstraße 7.