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Neujahrsempfang der Gemeinde Hötensleben zu Ehren von Gertrud Golla und Wieland Schröder Anerkennung und Abschied zugleich

Von Angelika Höde 27.01.2014, 01:28

Hauptanliegen des Neujahrsempfangs der Gemeinde Hötensleben ist die Würdigung des Ehrenamts. So auch bei der Feierstunde am Freitagabend im Ortsteil Wackersleben. Zum Bedauern der Gemeinde musste das Dankeschön in Abwesenheit der beiden Geehrten übermittelt werden.

Wackersleben l Über 16 Jahre ist es nun schon zur Tradition geworden, dass der Hötensleber Gemeinderat, vertreten durch Bürgermeister Dieter Buchwald, zum Neujahrsempfang einlädt, um Bürger für ihr ehrenamtliches Engagement zu würdigen. Diesmal musste leicht improvisiert werden, weil die Teilnahme der wichtigsten Personen durch Krankheit verhindert wurde.

Von Buchwald erfuhren die Anwesenden, dass Gertrud Golla und Wieland Schröder die beiden eigentlichen Hauptfiguren des Empfangs im Wackersleber Kaisersaal sind. "Ihnen gehört heute unser besonderer Dank, auch wenn sie ihn aus gesundheitlichen Gründen nicht persönlich in Empfang nehmen können", so der Bürgermeister. Beide hätten sich durch ihr langjähriges Wirken auf ehrenamtlicher Ebene höchste Anerkennung verdient. Zugleich, erklärte Buchwald weiter, bedeute dieser Anlass aber auch den Abschied der beiden aus dem Ehrenamt: "Sie werden ihrer Tätigkeit leider nicht mehr nachgehen, umso mehr bleibt es ihnen zu danken für all die Zeit des unermüdlichen Einsatzes."

"Trudi" Golla war die gute Seele der örtlichen Bibliothek, leitete die Einrichtung der Gemeinde über viele Jahre. Der Barneberger Wieland Schröder zeichnete sich jahrzehntelang als akribischer Ortschronist aus. Ihm ist es zu verdanken, dass eine Fülle an historischen Aufzeichnungen über sein Heimatdorf und die Umgebung gesammelt, aufbereitet, eingeordnet und publiziert werden konnte.

"Es ist von der Gemeinde vorbildlich, mit dieser Veranstaltung das Ehrenamt zu würdigen und allen in feierlichem Rahmen Dank zu sagen", lobte Landtagsabgeordnete Silke Schindler (SPD) die Traditionszeremonie. Das Ehrenamt sei ein wichtiges Element im gesellschaftlichen und kommunalen Leben, weil damit "Wertvolles in der Jugend- und Sozialarbeit, im Sport und im Kulturbereich geleistet wird". Ebensolche Grüße richtete Isolde Prost in Vertretung des Landrats aus. Zugleich gratulierte sie dem anwesenden Achim Walther zu seiner "besonderen Auszeichnung im Ehrenamt". Walther hatte im Dezember als erster Hötensleber das Bundesverdienstkreuz verliehen bekommen.

Dieter Buchwald griff in seiner Begrüßungsrede noch einmal den "Stolperstart für Wackersleben im Gemeinderat" auf, als das Dorf seinerzeit als Ortsteil der Gemeinde Hötensleben angegliedert wurde. Er hege die Hoffnung, dass es zusammen und eben mit Gewicht aufs ehrenamtliche Engagement weiterhin gelingt, Hürden zu meistern: "Das Zusammenwachsen von Wackersleben, Ohrsleben, Hötensleben und Barneberg sowie die Wirksamkeit der Verwaltung sind ein Gemeinschaftswerk aller Bürger für die Zukunft. Wir sollten optimistisch auch die diesjährigen Probleme angehen", so Buchwald. Für die Kommunalwahl am 25. Mai seien die Parteien und Wählergemeinschaften aus allen vier Orten aufgerufen, Kandidaten für den gemeinsamen Gemeinderat und für den Verbandsgemeinderat aufzustellen, "die sich der Verantwortung für die Entwicklung der Gemeinde stellen möchten".

An die Gewerbetreibenden appellierte Buchwald, die Vereinsarbeit in den Orten nach Möglichkeit mit Spenden zu unterstützen. "Der Gemeindehaushalt gibt dafür nicht mehr viel her, was zwangsläufig zu Kürzungen der kommunalen Zuschüsse führt", sagte Buchwald. So war der Boden für angeregte Gespräche im Kaisersaal bereitet. Und die geladene Gästeschar machte davon auch rege Gebrauch.