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Volksstimme bittet Leser um Ihre Meinung zur Zukunft der Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Westliche Börde Sollen Wehren zusammengelegt werden?

Von René Döring 13.05.2015, 03:22

Finden Sie vielleicht, dass die Bürger viel zu wenig Ihre Meinung zu Dingen in ihrem Umfeld sagen? Dann haben Sie jetzt Gelegenheit dazu. Beteiligen Sie sich ganz einfach an der großen Leser-Befragung der Volksstimme. Drei aktuelle Themen haben wir aufgegriffen. Heute: Die Feuerwehren in der Verbandsgemeinde Westliche Börde.

WestlicheBörde l Wenn es brennt, ein schwerer Verkehrsunfall passiert oder aber eine Katze irgendwo hoch oben eingeklemmt ist - in jedem dieser Fälle wird wie selbstverständlich die Feuerwehr gerufen. Die kommt dann auch und hilft. Dafür gibt es in vielen Orten freiwillige Feuerwehren und gibt es zudem Pläne und Stellen, die die Einsätze abhängig von der Art der Hilfeleistung und der Einsatzbereitschaft der Wehren koordinieren. So dass überall und jederzeit geholfen wird.

In der Verbandsgemeinde Westliche Börde, zu der zwei Städte und zwei Gemeinden mit insgesamt 15 Orten gehören, gibt es zusammen elf ehrenamtliche Feuerwehren. Also in fast jedem Ort eine. Nur verfügt zum einen der Gröninger Ortsteil Heynburg über keine eigene Wehr und haben sich zum anderen die Feuerwehren der Großgemeinde Ausleben bereits vor geraumer Zeit zu einer großen Gemeindewehr Ausleben zusammengeschlossen.

Von den 508 Mitgliedern sind 241 aktiv im Einsatz

Insgesamt haben die elf Feuerwehren der Verbandsgemeinde 508 Mitglieder, von denen 241 zu den aktiven Eisatzabteilungen gehören. Die Jugend- und Kinderwehren haben 117 Mitglieder, die anderen 150 Feuerwehrmitglieder sind in Alters- und Ehrenabteilungen organisiert.

Für den Brandschutz insgesamt ist die Verbandsgemeinde zuständig. Und damit auch für die Wehren und deren Einsatzbereitschaft. "Im Alarmierungsfall arbeiten die Ortsfeuerwehren je nach Alarmstichwort zusammen", wie Verbandsgemeindebürgermeisterin Ines Becker sagt. Dafür gibt es nicht nur den gemeinsamem Gemeindewehrleiter Christian Marquardt, sondern auch eine Alarm- und Ausrückordnung. In der sind sowohl die Größen, Ausstattungen und Fähigkeiten der einzelnen Wehren berücksichtigt, wie auch die Tatsache, dass die einzelnen Wehren längst nicht alle rund um die Uhr einsatzbereit, also nicht immer genügend Feuerwehrleute vor Ort sind. Und das aus den verschiedensten Gründen, vor allem weil die Feuerwehrleute ihre Arbeitsplätze woanders haben. "An Sonnabenden, Sonntagen und Feiertagen werden die Voraussetzungen für die Einsatzbereitschaft von der Mehrzahl der Ortsfeuerwehren erfüllt. An Wochentagen während der Hauptarbeitszeit ist die Einsatzbereitschaft eingeschränkt. In der Zeit zwischen 18 und 6 Uhr stellt sich die Situation positiver dar", wie Ines Becker einschätzt.

Und die Verbandsbürgermeisterin schätzt zudem ein, dass die elf Feuerwehren in der Westlichen Börde "im Allgemeinen gut ausgestattet und auch gut ausgebildet" sind. "In einigen Ortsfeuerwehren sind allerdings zum Beispiel zu wenige Atemschutzträger. Diese Defizite werden im Einsatzfall durch andere Ortsfeuerwehren ausgeglichen. Dementsprechend wurde die Alarm- und Ausrückordnung so erstellt, dass die Einsatzbereitschaft am Einsatzort gegeben ist."

Und wie sieht es mit den Leitungen der einzelnen Wehren aus. Gibt es unbesetzte Stellen? "In der Ortsfeuerwehr Kroppenstedt gibt es derzeit keinen berufenen Ortswehrleiter und Stellvertreter. Die Aufgaben werden durch eine `erweiterte Ortswehrleitung` wahrgenommen. Hier ist allerdings für Ende Juni ein Wahltermin für den Ortswehrleiter und den Stellvertreter vorgesehen", wie Ines Becker sagt und auch von einem Problem in Neuwegersleben spricht: "Hier endet im Juli die Amtszeit des Ortswehrleiters, der sich aus persönlichen Gründen nicht erneut zur Wahl gestellt hat." Und in Neuwegersleben sowie auch in Gunsleben und Hamersleben gibt es überdies keine Stellvertreter. "Hier werden die Ortswehrleiter zwar von Feuerwehrmitgliedern unterstützt, denen jedoch die Ausbildung fehlt, um zum Stellvertreter berufen zu werden."

"Ziel ist, keinen zu verlieren"

Möglicherweise würden ja mit der Zusammenlegung von Wehren solche personellen Probleme besser gelöst werden können. Zu diesem Thema die Verbandsbürgermeisterin: "Zusammenlegungen von Ortsfeuerwehren sind im Gespräch. Eine Zusammenlegung ist jedoch immer ein Entwicklungsprozess. Ziel ist es, kein Feuerwehrmitglied hierdurch zu verlieren. Daher müssen mit den Ortsfeuerwehren Gespräche geführt werden. Weiterhin muss geprüft werden, ob die Hilfsfristen nach einer Zusammenlegung noch eingehalten werden. Vorrangiges Ziel einer Zusammenlegung ist nicht die Einsparung von Haushaltsmitteln, sondern ist die Bündelung von Personal beziehungsweise die Steigerung der Leistungsfähigkeit der Ortsfeuerwehren."

Die in ihren Gemeinden beziehungsweise Ortsteilen ein wichtiger Teil des gesellschaftlich-kulturellen Lebens seien. "Neben den Veranstaltungen der Wehren und der Fördervereine beteiligen sich die Feuerwehrmänner und Feuerwehrfrauen auch in einem hohen Maße an vielen weiteren Veranstaltungen der Orte. Beispiele sind hier Einschulungen, Tage der offenen Tür oder Festumzüge. Weiterhin erfolgt in den Kindertagesstätten und Schulen eine Brandschutzerziehung. Hierüber werden nicht zuletzt für die Kinderfeuerwehren neue Mitglieder geworben", so Ines Becker.

Sind doch heutige Nachwuchsfeuerwehrmitglieder spätere Einsatzkräfte. "Die Betreuer der Kinder- und Jugendwehren investieren sehr viel Zeit und Mühe in die Ausbildung des Nachwuchses", sagt die Verbandsgemeindebürgermeisterin: "In Hamersleben, Wulferstedt, Ausleben, Gröningen, Dalldorf, Kloster Gröningen, Großalsleben und Kroppenstedt bestehen seit vielen Jahren Jugendfeuerwehren. In Ausleben und Wulferstedt gibt es zudem seit zehn Jahren Kinderfeuerwehren, die im vergangenen Jahr auch in Hamersleben und Großalsleben gegründet worden sind. Insgesamt ist die Nachwuchsarbeit in den Wehren ein großes Thema, das von allen Beteiligten mit einer hohen Motivation angegangen wird, um auch in Zukunft einsatzbereite Feuerwehren stellen zu können."

Was wäre in Ihren Augen, liebe Leserinnen und Leser, die bessere Variante? Sollten Wehren in der Westlichen Börde zusammengelegt werden? Oder soll alles so bleiben, wie es ist? Teilen Sie uns Ihre Meinung mit! Dazu können Sie einfach auf dem nebenstehenden Coupon die entsprechende Antwort ankreuzen. Anschließend schicken Sie den Coupon bitte an die Adresse Volksstimme, Vertriebsmarketing, Bahnhofstraße 17, 39104 Magdeburg, zurück. Das geht auch per Fax unter der Rufnummer 0391/599 95 33. Einsendeschluss der Befragung ist der 20. Mai.

Abstimmung auch im Internet möglich

Zeitgleich läuft unsere große Leserbefragung auch im Internet. Dort finden Sie sie unter der Adresse www.volksstimme.de/leserbefragung. Ende Mai werden wir die Ergebnisse der Umfrage veröffentlichen.