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Ehrungen und Auszeichnungen bei der Feuerwehr am Freitagabend / Ausgelassene Stimmung am Sonnabend Großes Partywochenende in Ausleben

Von Andrea Höde 15.06.2015, 01:26

Das vergangene Wochenende stand bei der Ortsfeuerwehr Ausleben ganz im Zeichen von drei magischen Zahlen: 50 + 10 + 10. Gemeint waren damit die drei Jubiläen, die an diesem besonderen Festwochenende gefeiert werden sollten.

Ausleben l Die Frauengruppe der Wehr kann auf 50 Jahre zurück blicken und die Kinderfeuerwehr sowie der Förderverein jeweils auf 10 Jahre. Ein solches Jubiläum muss natürlich auch gebührend gefeiert werden. Finden die Feste üblicherweise im Zentralen Gerätehaus statt, hatten sich die Organisatoren dieses Mal etwas ganz Besonderes ausgedacht: Neben dem Gerätehaus war ein großes Partyzelt aufgebaut, in dem es sich bei sommerlichen Temperaturen feiern ließ.

Den Auftakt bildete am Freitag die offizielle Jubiläumsfeier. Dazu konnte Wehrleiter Clemens Köhler nicht nur seine Kameraden der aktiven Wehr, sondern auch die Alters- und Ehrenabteilung, die Jugendfeuerwehr und natürlich auch Kinderfeuerwehr sowie Vertreter der örtlichen Vereine begrüßen. Außerdem waren Bürgermeister Dietmar Schmidt, Verbandsgemeindebürgermeisterin Ines Weber, Kreisbrandmeister Kai Pluntke, die stellvertretende Verbandsfrauensprecherin Christine Krüger und der Vorsitzende des Feuerwehrverbandes Börde, Ulf Nohr, anwesend.

Letzterer eröffnete den Reigen der Gratulanten und würdigte die Bedeutung der Feuerwehr für den Ort. "Heute will ich aber keine große Rede halten - heute dreht sich das Schwein", sagte Nohr in Anspielung auf den Festbraten, der seinen Duft im Zelt verströmte.

"Vor 50 Jahren hatte Gustl Paulus die Idee, Frauen in die Feuerwehr aufzunehmen und fragte herum, wer Interesse hätte - als erstes natürlich seine eigene Frau Gisela", begann Altbürgermeister Karlheinz Röper seine Laudatio. "Als ich 1967 nach Ausleben kam, war ich doch sehr verwundert, dass die Frauen an Himmelfahrt Steine für ein neues Gerätehaus putzten, während sich die Männer in Hubertushöhe vergnügten." Wie in seiner sehr unterhaltsamen Rede weiter zu erfahren war, gingen auch die Frauen auf Reisen. Die erste Fahrt der noch jungen Gruppe führte nach Stollberg. "Alle Frauen hatten sich dazu extra ein Dirndl genäht. Was bei den späteren Fahrten getragen wurde, ist nicht überliefert."

Röper erinnerte aber auch an die Erfolge der Auslebener Frauengruppe. Beim 1. Kreisausscheid in Krottdorf holten sie 1970 den 2. Platz und ein Jahr später in Neuwegersleben dann den Sieg nach Hause. 1972 waren schon 20 Frauen in der Wehr. Ihre Hauptaufgaben lagen in der Brandschutzkontrolle und Brandschutzerziehung und natürlich in der Pflege der Kameradschaft. Ein weiterer Meilenstein war die Zusammenführung der drei Ortsfeuerwehren im Zentralen Gerätehaus in Ausleben. "Nun konnte man sich verstärkt der besonderen Herausforderung, der Nachwuchsgewinnung, widmen." Damit schlug Röper den Bogen zum 10. Geburtstag der Kinderfeuerwehr.

Bis 2005 lag das Aufnahmealter von Jugendlichen in die Reihen der Feuerwehr bei zehn Jahren, doch in diesem Alter haben sich viele bereits anders orientiert. Wie von Röper zu erfahren war, wurde in der Schule eine Arbeitsgemeinschaft Brandschutz gegründet, doch erst mit Gründung der Kinderfeuerwehr 2005 war der Nachwuchs in der Wehr integriert. "Gerade in den ersten Jahren wurde viel Pionierarbeit geleistet." Heute lernten die Kinder die grundlegenden Aufgaben der Feuerwehr, Spaß und Spiel kämen nicht zu kurz und sie erfuhren die Gemeinschaft in der Wehr. "In Zeiten mit immer mehr Freizeitangeboten ist es nicht leicht, die Begeisterung der Kinder zu wecken." Heute betreuen Cordula Weirich und Andy Zenkner den Feuerwehrnachwuchs.

"Mit 120 Mitgliedern ist der Förderverein der Gemeindefeuerwehr Ausleben einer der größten Vereine in unserem Ort", erklärte Röper weiter. Die Mitglieder unterstützen nicht nur alle Abteilungen der Wehr, sondern sorgen mit dem Maifeuer oder der jährlichen Bustour auch für ein reichhaltiges Freizeitangebot in der Wehr und für die Bevölkerung des Ortes.

"Die Feuerwehr - wir brauchen sie und ihren Idealismus!" Mit diesem Worten schloss Röper seine Rede.

Nun ergriff Clemens Köhler das Wort. "Bei der Jahreshauptversammlung haben wir uns mit Ehrungen etwas zurück gehalten. Das wollen wir heute nachholen." Mit der Anstecknadel der Stufe 1 für zehnjährige Mitgliedschaft in der Wehr wurden Maike Derzbach, Paul Neumann und Maximilian Schannor ausgezeichnet. Sie und der abwesende Hans Friedrich sind Gründungsmitglieder der Kinderfeuerwehr, die heute ihren Dienst in der Einsatzabteilung leisten. Mit der Anstecknadel der Stufe 3 für 30-jährige Mitgliedschaft wurden Ute Fahldieck und Ines Weber ausgezeichnet. Tosender Applaus setzte ein, als Köhler die Gründungsmitglieder der Frauengruppe Gisela Paulus, Erika Heicke und Renate Weber nach vorn bat. Elfriede Sudhoff konnte leider nicht teilnehmen.

Auch Verbandsgemeindebürgermeisterin Ines Becker gratulierte zu den Jubiläen. Die Frauengruppe habe sich vor 50 Jahren in eine Männerdomäne gewagt. Heute sind die Frauen gar nicht mehr wegzudenken und "das Salz in der Suppe". Sie gestalten das Feuerwehrleben. Ich zolle Ihnen meine Hochachtung und Anerkennung und wünsche Ihnen weiterhin viel Freude und Erfolg." Becker lobte zudem die Gründung der Kinderfeuerwehr als eine Weichenstellung in die richtige Richtung. Um Kinder zu motivieren, braucht es viel Kreativität und Einfühlungsvermögen und starke Nerven, war von ihr mit einem Augenzwinkern zu hören. Auch dem Förderverein dankte die Bürgermeisterin für die geleistete Arbeit und wünschte allen eine gelungene Festveranstaltung.

Grüße und Glückwünsche gab es auch vom Förderverein der Kindertagesstätte "Schloß Trauenburg" und der Singegemeinschaft Warsleben.

Nach den Reden konnte nun endlich das Schwein am Spieß angeschnitten werden und schnell zeigte sich, dass es nicht nur köstlich duftete, sondern auch allen mundete. So gestärkte wurde im Festzelt zu später Stunde noch so manche flotte Sohle aufs Parkett gelegt.

Auch am Sonnabend wurde den ganzen Tag kräftig gefeiert. Höhepunkt war der Auftritt der Band "Tänzchentee" vor rund 400 Party-Gästen. Zuvor absolvierten die Kinder- und Jugendfeuerwehren allerdings noch einen Orientierungsmarsch. Darüber lesen Sie in einer den nächsten Volksstimme-Ausgaben.