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Verkehrswacht plant verschiedene Höhepunkte für Jung und Alt im Völpker Verkehrsgarten Im Parcours die Verkehrsregeln lernen

Von Constanze Arendt 13.04.2011, 04:38

Ob mobil in den Schulen oder "stationär" im Völpker Verkehrsgarten – den Mitgliedern der Kreisverkehrswacht liegt viel daran, die Kinder für die Teilnahme am Straßenverkehr vorzubereiten. Der Kalender der vorwiegend ehrenamtlich Tätigen ist auch in diesem Jahr wieder gut gefüllt. Zwar lassen sich einige Probleme nicht einfach vom Tisch fegen, aber der schönste Lohn für die Arbeit ist der Rückgang der Unfallzahlen.

Völpke. Die Mädchen und Jungen der zweiten Klasse der Völpker Grundschule ließen sich gestern nicht vom regnerischen und stürmischen Wetter abschrecken. Schließlich hatten sie einen Termin im Verkehrsgarten der Kreisverkehrswacht in Völpke, wo sie sich auf die Radfahrprüfung vorbereiten wollten. Während eine Gruppe die theoretischen Grundlagen mit Hilfe eines Videos, des Verkehrsschilder-Glücksrades und eines Quiz‘ übte, zeigten die Anderen auf dem Rundkurs ihr Können im Umgang mit den Fahrrädern. Äußerst rechts zu fahren war dabei ebenso ein Gebot wie beispielsweise das Anhalten an der roten Ampel.

"Die meisten Schulen beginnen mit der Vorbereitung auf die Radfahrprüfung in der dritten Klasse, um die Prüfung dann in der vierten Klasse zu absolvieren. Aber es gibt auch Ausnahmen", erklärte Klaus Glandien, Vorsitzender der Kreisverkehrswacht Oschersleben im Landkreis Börde. Viele seien schon früher fit, da die Ehrenamtlichen der Kreisverkehrswacht auch Projekte in verschiedenen Kindergärten durchführen. Zudem hätten viele Schulen Verkehrsprojekte in ihren Unterricht integriert. "Entweder wir fahren an die Schulen, oder die Kinder kommen mit ihren Lehrern hierher", fügte er hinzu.

7340 Kinder bei den Veranstaltungen dabei

So ist auch der Kalender in diesem Jahr gut gefüllt. Dabei sind nicht nur Termine, die der Vorbereitung auf die Radfahrprüfung dienen, sondern das Angebot ist vielschichtig. "Im vergangenen Jahr haben wir 262 Veranstaltungen durchgeführt und hatten dabei 12800 Teilnehmer", so Glandien, der besonders stolz ist, dass unter den Teilnehmern 7340 Kinder und Jugendliche waren. Die Verkehrswacht pflegt einen intensiven Kontakt zu den Kindergärten und Schulen.

Erst gestern Morgen war der Vorsitzende wieder in mehreren Kindergärten zu Gast, um auf den Kindertag hinzuweisen, bei dem sich auch in diesem Jahr wieder Sprösslinge aus verschiedenen Einrichtungen der Region im Verkehrsgarten treffen, um viel Spaß zu haben. "Viele schätzen unsere Arbeit, die meist über die Projekttage an den Schulen hinausgeht", so Klaus Glandien, der darin auch einen Grund sieht, dass die Anfragen an die Kreisverkehrswacht Oschersleben im Landkreis Börde auch aus Halberstadt, Staßfurt und auch aus dem Nordbereich des Landkreises Börde kommen.

Die Kinder seien, so betonte der Kreisverkehrswachts-Vorsitzende, die Schwächsten im Straßenverkehr. Allerdings würden auch Zahlen belegen, dass mit der Arbeit rund um die Verkehrserziehung schon einiges erreicht worden sei. Von den sieben Kindern, die im vergangenen Jahr in Deutschland im Straßenverkehr ums Leben gekommen seien, sei nur eines schuld an dem Unfall gewesen. Im ehemaligen Bördekreis sei in den vergangenen zehn Jahren kein Kind mehr im Straßenverkehrs getötet worden.

"Das zeigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind", erklärte Klaus Glandien, der bedauerte, dass es in Sachsen-Anhalt und auch in Deutschland immer weniger Ehrenamtliche und Helfer gibt, die sich mit der Verkehrserziehung befassen. Und auch ihm ist es um die Personalsituation im Verkehrsgarten und bei der Kreisverkehrswacht ein wenig bange. "Wenn die Jugendpauschale im nächsten Jahr neu geordnet wird, dann ist unsere Arbeit gefährdet", sagte er. Für die Arbeit mit Kindern werde geeignetes Personal gebraucht.

Einige Höhepunkte haben sich bewährt

Zu den Höhepunkten, die in diesem Jahr im Völpker Verkehrsgarten stattfinden, gehören auch ein Fahrradtag am 18. Juni und ein Seniorentag am 8. Juli. Und auch bei den Teilnehmern des Internationalen Jugend-Workcamps, das alljährlich in Hötensleben stattfindet, hat sich die Beliebtheit des Verkehrsgartens bereits herumgesprochen. Sie werden in diesem Jahr am 27. Juli nach Völpke kommen, um sich hier mit einheimischen Jugendlichen zu treffen. Für den 6. August ist eine sogenannte "Grenzlandtour" geplant, bei der die Teilnehmer die Gelegenheit haben, auf dem Fahrrad die Region kennen zu lernen. Der Kindertag für die Kindergärten der Region steht am 31. August im Jahresprogramm. "Und wir werden auch wieder unser Ferienprogramm anbieten", so Klaus Glandien, der stolz ist auf seinen harten Kern von Ehrenamtlichen. "Aber allein wären wir nichts, wir freuen uns über die Unterstützung der Schulen, Eltern und unserer Partner", fügte er hinzu.

Der Verkehrsgarten in Völpke ist inzwischen 34 Jahre alt, hat jedoch an Beliebtheit nichts verloren. In dem Parcours, in dem Situationen aus dem Straßenverkehr nachgestellt sind, können Verkehrsteilnehmer den Umgang mit dem Fahrrad üben, aber auch mit Rollern oder Ket-Cars ihre Runden drehen.