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Landtagswahl sorgt für Hängepartie bei der Salzwedeler Comeniusschule Kosten für neue Marx-Schule steigen auf 8,7 Millionen Euro

Von Holger Thiel 15.04.2011, 04:39

"Was lange währt, wird endlich gut" sagt ein Sprichwort. Stimmt aber nicht immer. Die Kosten für die neue Ganztagsschule Karl Marx in Gardelegen sind mittlerweile auf rund 8,7 Millionen Euro gestiegen. 1,7 Millionen Euro mehr als ursprünglich geplant. Nicht ganz sorgenfrei ist auch das Projekt Sanierung der Salzwedeler Comeniusschule. Der Fördermittelbescheid lässt auf sich warten. Grund: die Landtagswahl.

Salzwedel. 2006 beschloss der Kreistag, dass die Gardelegener Karl-Marx-Schule ein neues Gebäude erhält. 2013 könnte die neue Schule durchstarten. Sieben Jahre liegen dann zwischen Grundsatzbeschluss und Einweihung. Eine lange Zeit, die Ursachen hat und nicht folgenlos ist. So sind die Kostenschätzungen aus dem Jahr 2006 längst überholt. Damals war man noch von rund 6,9 Millionen Euro ausgegangenen. Mittlweile werden die Investitionskosten auf 8,69 Millionen Euro beziffert. Diese Zahl nannte am Mittwochabend Cornelia Steinecke, Sachgebietsleiterin Hochbau im Landratsamt, während der Sitzung des Kreis-Bauausschusses. Sie verwie darauf, dass sich in den vergangenen die Baukosten zwischen 10 und 15 Prozent erhöht haben. Zudem habe die baugrunduntersuchung ergeben, dass ein erhöhter Aufwand bei der Gründung der Schule notwendig sei. Kostensteigernd wirke sich auch die in Kraft getretende Energiespar-Verordnung des Bundes auf. Über eine Hackschnitzel-Heizung soll dieser Verordnung Rechnung getragen werden. "Langfristig sparen wir dann aber bei den Betriebskosten", so Steinecke. Eine notwendige Überarbeitung des Raumprogramms wirke sich ebenso kostensteigern aus, wie der Fakt, dass wie einst 2006 vorgesehen Teile des vorhandenen Mobiliars nicht in die neue Schule übernommen werden kann. Deswegen wird der Schulneubau, wohl der letzte des Altmarkkreises, rund 8,7 Millionen teuer. 1,8 Millionen Euro mehr als geplant. Der Kreis hätte gerne schon vor zwei Jahren mit dem Bau begonnen. Doch allen politisch Verantwortlichen war klar: Ohne Fördermittel ist das Projekt nicht zu stimmen. Der Bewilligungsbeswcheid über einen Zuschuss von fünf Millionen Euro aus der EU-Schulbauförderung traf jedoch erst Ende März vergangenen Jahres im Landratamt ein.

Mittlerweile hat ein Dresdner Architekturbüro ein Projekt entworfen. Zum 1. April ist die so genannte Haushaltsunter Bau mit den Mehrkosten an das Landesverwaltungsamt geschickt worden. Der Landesbetrieb Bau wird sie prüfen. Heute soll der Bauantrag gestellt werden. Läuft als reibungslos könnte im September/Oktober der Bau beginnen. Zum Schuljahresbeginn 2013/2014 soll die neuen Schule fertig sein, hieß es am Mittwoch. Landrat Michael Ziche (CDU) machte darauf aufmerksam, dass die mittelfristige Finanzplanung des Altmarkkreises angesichts der Mehrkosten überarbeitet werden muss. Immerhin muss der Kreis jetzt statt 1,9 Millionen Euro 3,7 Millionen Euro stemmen. Neue Kredite sollen das möglich machen. "Wir haben in den vergangenen Jahren kräftig Schulden abgebaut und keine Netto-Neuverschuldungt gehabt" betonte Ziche.

Mit Mehrkosten kämpft das zweite große Schulprojekt, die sanierung der Comeniusschule in Salzwedel nicht. Wohl aber immer einem immer enger werdenden Zeitplan. Denn noch steht der Bewilligungsbescheid des Kultusministeriums aus. 2008 und 2009 hatte der Kreis jedesmal vergeblich Anträge auf Fördermittel gestellt, im März 2010kam die Zusage, dass das Vorhaben förderwürdig sei. Die Bauunterlagen für das 1,5-Millionen-Projekt sind fertig, im Februar gab es die denkmalsrechtliche Zustimmung. Was fehlt ist der Fördermittelbescheid. D