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Arbeiten an Gehölzen sorgen vor Unmut in einigen Dörfern Baumfreunde beklagen erneut Frevel bei "Pflege"

Von Maik Schulz 30.04.2011, 04:34

Baumfällungen und Baumschnittaktionen im öffentlichen Bereich erregen erneut die Gemüter in der Hohen Börde. Der Fraktionsvorsitzende der Gemeinschaftsfraktion Hohe Börde (GHB) im Gemeinderat, Irxlebens Ortsbürgermeister Thomas Schultze, brachte das Thema auf den Ratstisch. Anlass war ein Protestschreiben einer Niederndodeleber Baumschutzgruppe.

Irxleben/Niederndodeleben/Hohe Börde. In einem Schreiben hatten sich die Niederndodeleber Baumfreunde um die Naturschützerin Karin Rohr direkt an den Gemeinderat und dessen Fraktionsvorsitzende gewandt. Sie erinnerten an die Bürgerproteste in Niederndodeleben vor drei Jahren. Baumfällungen und "grobe unsachgemäße Baumrückschnitte" hatten die Bürger 2007/2008 auf die Barrikaden gebracht. Eine Baumschutzgruppe mit sachkundigen Bürgern wurde ins Leben gerufen, die in die künftig geplanten Baumpflegeaktionen eingebunden werden sollte.

Das funktionierte auch eine gewisse Zeit. Doch bereits 2009 und schließlich Anfang 2011 war es laut Angaben der Bürgergruppe erneut zu unsachgemäßen Baumschnittaktionen auf den Niederndodeleber Friedhöfen und am Niederndodeleber Sportplatz gekommen.

Im Bauausschuss des Gemeinderates hatten ebenfalls Vertreter anderer Ortschaften ihren Unmut über unangekündigte und unsachgemäße Baumschnitte in ihren Dörfern in diesem Frühjahr berichtet, beispielsweise in Bornstedt.

Laut Angaben des Vorsitzenden des Bauausschusses, Peter Nellen, hat der Bauausschuss bereits auf seiner April-Sitzung die Verwaltung beaufragt, zu ermitteln, wer verantwortlich für die kritisierten Zustände an den malträtierten Bäumen und anderen Gehölzen ist.

Ortsbürgermeister sind vorher zu unterrichten

Und: Bei zukünftig geplanten Baumpflegeaktivitäten in den Dörfern sollen nach dem Willen des Bauausschusses mindestens drei Tage vor einem geplanten Termin die jeweiligen Ortsbürgermeister ausführlich darüber informiert werden, was konkret an Baumschnitt und eventuellen Baumfällungen geplant ist.

Der Gemeinderat folgte außerdem einem Antrag von Ratsmitglied Ernst Daenecke, die Baumpflege konzeptionell in das Aufgabenspektrum des geplanten neuen Bauhofkonzeptes der Gemeinde aufzunehmen. Der Bauhof müsse über qualifiziertes Personal verfügen, damit sich die kritisierten Zustände nicht wiederholen.

Abgelehnt hat der Gemeinderat einen Antrag des Niederndodeleber Ratsmitglieds Rolf Zimmermann. Er hatte vorgeschlagen, durch einen namentlich benannten Bürger der Niederndodeleber Baumschutzgruppe ein Baumkataster der Ortschaft Niederndodeleben erstellen zu lassen.

Niederndodelebens Ortsbürgermeister Wolfgang Schmid sprach sich deutlich dagegen aus: "Seit drei Jahren will unsere Baumschutzgruppe dieses Baumkataster erstellen und geschehen ist nichts. Die Wahrheit ist doch: Zehn Mitglieder dieser Gruppe haben zwölf verschiedene Meinungen. Ich bin dafür, dass die Problematik der Baumpflege von der Verwaltung zusammen mit einer Fachfirma übernommen wird."

Mittelfristig kümmert sich Bauhof um Bäume

Peter Nellen regte an, den Baumschutz grundsätzlich für die ganze Gemeinde zu regeln. Das soll nun auch durch den geplanten Bauhof in Zusammenarbeit mit Spezialisten oder durch fachlich ausgebildete Mitarbeiter der Gemeinde geschehen.