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Jugendrotkreuz-Nachwuchs stellt beim Wettbewerb in Seehausen vielfältiges Wissen unter Beweis Aus Helfern werden "Alltags-Helden"

Von Constanze Arendt 31.05.2011, 04:39

An vielen Stellen im Seehäuser Ortskern fielen am Sonnabend Schilder mit Pfeilen und den drei Buchstaben JRK auf. Wer diesen Pfeilen folgte, wurde auf einen Rundkurs geleitet, bei dem an acht Stellen Wissen unterschiedlicher Art gefragt war. Hier nämlich maßen sich 20 DRK-Jugendgruppen bei dem alljährlichen Wettbewerb, den der DRK-Kreisverband Wanzleben ausrichtet.

Seehausen. Der überwiegende Teil der über 100 ehrenamtlichen Helfer hatte sich bereits im Vorfeld Gedanken darüber gemacht, womit sie die jungen Rot-Kreuz-Helfer auf der Strecke fordern können. Dabei ging es nicht nur um die Erste Hilfe, sondern auch um das Allgemeinwissen, sportliches Geschick, Taktik und musisch-kulturelle Begabungen.

So sollten an einer Station beispielsweise mit verbundenen Augen verschiedene Lebensmittel erkannt werden. Weiter ging‘s zur Station "Allgemeinwissen", die im Kräutergarten eingerichtet worden war. Hier mussten die Kinder und Jugendlichen Kräuter bestimmen. Wissen zum Beispiel um die Biene und die Himmelsrichtungen zahlte sich an der Station "Umwelt Touristik" aus. Wie es sich für den Retter-Nachwuchs gehört, mussten sie auch ihr Wissen rund um das Rote Kreuz unter Beweis stellen und dabei auch noch Körperbeherrschung zeigen. Geschick und vor allem Gemeinschaftssinn war auch gefragt, als die Kinder und Jugendlichen an der Station "Sport Spiel" Türme aus Toilettenpapierrollen und Tennisbällen bauen sollten. Gar nicht so einfach!

An den Erste Hilfe-Stationen warteten teils sehr realitätsnah geschminkte "Verletzte", die versorgt werden wollten. So war ein Mädchen vom Baum gestürzt und hatte sich einen Knochenbruch zugezogen, während sich ein anderes Mädchen mit dem Messer in die Hand geschnitten hatte. Außerdem waren ein "Opfer", das sich am Lagerfeuer verbrannt hatte, und eines, das fast ertrunken war, zu behandeln. Die Stationsbetreuer beobachteten natürlich jeden Handgriff und stellten auch noch passende Fragen.

Auch nach einem Verkehrsunfall (nachgestellte Szene) war Hilfe erforderlich. Eine Frau hatte einen Herzinfarkt erlitten, hatte das Auto gegen einen Brunnen gesteuert und dabei auch noch eine Passantin angefahren.

"Das sind alles Beispiele aus dem Alltag, mit denen jeder konfrontiert werden könnte", erläuterte Stephan Dill vom DRK-Kreisverband während eines Rundgangs und verwies dabei auch auf das Motto der Kreiswettbewerbe "Helden des Alltags". Auch Lebensretter seien, wie Christina Böse als JRK-Kreisleiterin betonte, Vorbilder und wahre Helden des Alltags.

Dass aber diese "Helden des Alltags" auch viel Sinn für Humor haben, zeigten die 20 Teams an der Station "Musisch-Kulturell". Das Motto "Das Leben ist ein Zirkus" reizte die Meisten, sich in Clowns oder andere Zirkusdarsteller zu verwandeln und auf der Bühne wahre Meisterleistungen zu vollbringen.

Erst spät am Abend standen die Sieger fest. Dennoch verging die Zeit bis dahin wie im Fluge, denn auf die Teilnehmer der Schulsanitätsdienst und der Jugendrotkreuz-Gruppen – in der Stufe I waren es zwölf und der Stufe II und III jeweils vier – wartete nicht nur der Wettbewerbsparcours, sondern gleichzeitig auch ein buntes Kinder- und Familienfest auf dem Marktplatz.

Dort konnte gerutscht und gebastelt werden. Auch sportlichen Betätigungen, teilweise mit Gefährten, stand nichts im Wege. Mehrere Vereine hatte das DRK mit ins Boot geholt, die sich präsentierten und das abwechslungsreiche Programm mitgestalteten.