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Arbeitsmartkreport für den Monat Dezember Bilanz 2010: "Ältere stärker von der Krise betroffen"

05.01.2011, 04:27

Ältere Menschen sollen im laufenden Kalenderjahr stärker in den Mittelpunkt einer zielgruppenspezifischen Förderung gestellt werden. Das kündigte Lutz Bartel gestern an. Der Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Magdeburg verwies zugleich auf die starken regionalen Unterschiede im Landkreis, was die Zahl der Erwerbslosen angeht.

Von Klaus Dalichow

Landkreis Börde. Der frühe Wintereinbruch spielt eine Rolle: Saisonal bedingt hat sich im letzten Monat des alten Jahres im Landkreis Börde die Zahl der Arbeitslosen im Vergleich zum Vormonat um 696 erhöht.

Damit waren im Landstrich zwischen Kloster Gröningen und Bertingen 8104 Personen ohne festen Broterwerb. "Mit einer aktuellen Arbeitslosenquote von 8,0 Prozent zum Jahresende hat die Börderegion eine gute Ausgangsbasis für das vor ihr liegende Jahr 2011", stellte Lutz Bartel, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Magdeburg, gestern früh beim ersten Arbeitsmarktgespräch des neuen Jahres im Dienstgebäude in der Hohepfortestraße in Magdeburg fest.

Bartel geht davon aus, dass die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch in den kommenden zwölf Monaten stabil bleiben. Im Berichtsjahr 2010 hatte die Überwindung der Wirtschafts- und Finanzkrise auf dem Arbeitsmarkt bei den meisten Personengruppen eine positive Entwicklung gebracht. Eine Ausnahme bildete allerdings die Gruppe der 50- bis unter 65-Jährigen. "Hier ist es nicht gelungen, den Bestand wesentlich zu senken", sagte Bartel.

"Damit wird deutlich, dass ältere Arbeitnehmer stärker von der wirtschaftlichen Krise betroffen waren." Ältere Menschen über 50 würden deshalb im laufenden Kalenderjahr stärker in den Mittelpunkt einer zielgruppenspezifischen Förderung gerückt, so Bartel. Aktuell suchen im Landkreis Börde 2925 Personen, die älter als 50 Jahre sind, eine Beschäftigung. Diese Gruppe macht mehr als ein Drittel (36 Prozent) aller Arbeitslosen aus.

Auch im Dezember driften die Arbeitslosenquoten aufgrund unterschiedlicher wirtschaftlicher Gegebenheiten regional auseinander. Die höchste Quote vermeldet mit 10,8 Prozent Oschersleben, die niedrigste mit 6,7 Prozent Haldensleben. Der Agentur-Geschäftsstelle in der Kreisstadt wurden seit Beginn des vorigen Jahres 1859 Stellen zur Besetzung angeboten, der Geschäftsstelle in Wolmirstedt bei einer fast identischen Arbeitslosenzahl lediglich 1001. "Hier zeigt sich, dass Wolmirstedt bei den Stellenangeboten auch von der Stadt Magdeburg lebt", so Lutz Bartel.