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Jahreshauptversammlung der Feuerwehr Bahrendorf Junge Kameraden bringen Wehr voran

Von Yvonne Heyer 07.02.2011, 05:34

Zur Jahreshauptversammlung fanden sich am Sonnabendnachmittag die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bahrendorf zusammen. Für die Feuerwehrmänner und die eine Feuerwehrfrau war es schon etwas Besonderes: Kurz vor dem Jahreswechsel, exakt am 6. Dezember 2010, konnte die Wehr wieder in den aktiven Dienst gestellt werden.

Bahrendorf. Zu Beginn der Jahreshauptversammlung stellte sich zunächst der neue Wehrleiter vor. Mit Maik Schneemann konnte ein erfahrener Feuerwehrmann gewonnen werden. "Ich bin seit 17 Jahren bei der Feuerwehr. Hier in Bahrendorf fühle ich mich gut aufgenommen und freue mich auf eine gute Zusammenarbeit", sprach der neue Wehrleiter vor allen Dingen die älteren Kameraden der Alters- und Ehrenabteilung an. Mit dem Zug- und Gruppenführer ist Maik Schneemann gut für die Funktion des Wehrleiters gerüstet.

Mit Hilfe der Partnerwehr aus Egeln und den Sülldorfer Kameraden ist es innerhalb einer relativ kurzen Zeit gelungen, die fehlende und gesetzlich vorgeschriebene Ausbildung der Kameraden nachzuholen. Vier Feuerwehrleute besuchten die Truppmann-Ausbildung, Teil 1, und drei absolvieren den Sprechfunkerlehrgang Damit waren kurz vor Jahresende 2010 die Bedingungen erfüllt, die Bahrendorfer Wehr wieder in den aktiven Dienst zu stellen. Zehn aktive und vor allem sehr junge Kameraden gibt es nun, die bereit sind, die nächsten Qualifizierungen und Ausbildungen auf sich zu nehmen. Für 2011 sind zwei Sprechfunkerausbildungen, vier Atemschutzgeräteträger und ein Truppmann, Teil 1, für die Bahrendorfer Wehr eingeplant, wie Gemeindewehrleiter Marco Dahlke bestätigte. Zudem sollen ein weiterer Maschinist und zwei Kameraden für technische Hilfeleistungen ausgebildet werden. "Wenn wir die Truppmann-Ausbildung, Teil 2, zügig vorantreiben, können wir 2012 mit der Truppführerausbildung beginnen", zeigt sich Maik Schneemann zuversichtlich.

Die technische Ausstattung der Bahrendorfer Wehr ist nach wie vor ein großes Problem. Das Feuerwehrauto hatte Geburtstag und ist nun 41 Jahre alt. TÜV hat der Oldtimer noch bekommen, wobei die Kameraden, vor allem der stellvertretende Wehrleiter Uwe Schubert, dies für fragwürdig halten. Schubert sieht gar die Sicherheit seiner Mitstreiter in Frage gestellt, da eine Kontrollleuchte, die anzeigt, dass eine Tür oder die Rolltüren hinten nicht richtig geschlossen sind, einfach ausgebaut wurde. "Man hat den Fehler nicht gefunden, also wurde die Leuchte entfernt. Und wer trägt die Verantwortung für die Kameraden?", fragte Uwe Schubert.

Altes Spritzenhaus ist verkauft

Für Unmut unter den Bahrendorfer Feuerwehrleuten sorgte in den vergangenen Monaten auch die Tatsache, dass das alte Spritzenhaus von der Gemeinde verkauft wurde. "Wir dachten wir sind in der Gemeinde eine große Familie und warum behandelt man uns wie einen Stiefsohn?", stand am Sonnabend die Frage im Raum. "Man hat uns einfach vor die Tür gesetzt, der Verkauf war mit uns nicht abgesprochen. Im alten Spritzenhaus war noch Technik, die wir benötigen wie eine TSA. Wohin damit? Im Gerätehaus ist kein Platz. Wir haben zwölf Minuten Zeit, am Einsatzort zu sein. Wie sollen wir das schaffen, wenn wir künftig unsere Technik im Dorf zusammensuchen müssen?", so Maik Schneemann. Bislang ist keine "neue Bleibe" gefunden.

Trotz aller Stolpersteine, die die Wehr immer wieder aus dem Weg räumen muss, schauen die Kameraden nach vorn und planen für das Jahr 2011 wieder den Tag der offenen Tür und auch einen Schnuppertag für die Jugend, die Nachwuchsarbeit wird weiterhin ein Thema sein. Kenny Lukes, Michael Carstens und David Wackerhagen wurden am Sonnabend zum Feuerwehrmann befördert, Marcel Träger wurde Feuerwehranwärter. Hans-Dieter Kunde gehört nun der Alters- und Ehrenabteilung an. Ein besonderes Dankeschön ging an Uwe Schubert, der die Truppe in den vergangenen schweren Zeiten zusammenhielt.

Wie es in technischer Hinsicht bei der Bahrendorfer Wehr weitergeht, konnte Gemeindewehrleiter Marco Dahlke am Sonnabend nicht sagen. Hier müsse das Ergebnis der Risikoanalyse abgewartet werden. Dann müsse auch der Gemeinderat Farbe bekennen. "Mir ist aber schon klar, dass man mit einem 41 Jahre alten Auto niemand in die Wehr locken kann", so der Gemeindewehrleiter, der lobende Worte dafür fand, dass die Wehr wieder aktiv ist und weiter vorwärts schreitet.