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Züchtererfolge in Peseckendorf-Neubau und Hornhausen Buntes Meer aus Kakteen und "Königin der Nacht" erblühen

Von Yvonne Heyer und Mathias Müller 27.07.2010, 11:44

Die Einwohner des Landkreises Börde haben den berühmten grünen Daumen. In Peseckendorf-Neubau blühen bei den Familien Strauß und Herrmann viele Kakteen, bei Familie Riethausen in Hornhausen hatte die "Königin der Nacht" ihren jährlichen Blütenauftritt.

Peseckendorf-Neubau/Hornhausen. Schade, dass Neubau, ein Ortsteil von Peseckendorf, so abgelegen ist und sich nur wenige Menschen hierher "verirren". Aber vielleicht macht ja der eine oder andere mal eine Radtour, über die Betonstraße ist der Ortsteil von Peseckendorf gut zu erreichen.

Im Ampfurther Weg 2 und 3 steht ein Doppelhaus und beinahe über die gesamte Front können wunderschöne Kakteen bewundert werden, auch wenn die größte Pracht inzwischen vorbei sein dürfte. Eine Kakteenblüte hält sich bekanntlich nicht lange.

Das Doppelhaus bewohnen die Familien Strauß und Herrmann. "Die Kakteen werden im Mai aus dem Winterquartier geholt und bleiben in der Regel bis zum Oktober draußen. Seit einigen Jahren stehen die Töpfe hier auf der Südseite und da haben die Kakteen so richtig zugelegt. Sie blühen eigentlich die ganze Zeit, wenn auch nicht in dieser Pracht", berichtet Dieter Strauß, Schwiegersohn von Heinz Herrmann. Die jetzige Pracht zeigt über 200 Blüten. So viel wie noch nie, wie Heinz Herrmann und Dieter Strauß erzählen. Auch wenn das Gros verblüht ist, die nächsten Blüten schieben schon nach.

Seit 1995 haben die Familien die Kakteen. Alle Ableger wurden selbst gezogen – "mit Blühgarantie", wie Dieter Strauß sagt. Und inzwischen hat die Familie in Sachen Pflege auch den Bogen raus. Im Winterquartier werden sie einmal angefeuchtet, die Kakteen mögen es dunkel und kalt. Stehen sie draußen, wird alle 14 Tage gegossen. Einmal im Sommer gibt es Dünger.

Selbst beim Umtopfen wurde ein sicheres System gefunden, mit einem alten Badetuch werden die Kakteen angehoben und umgesetzt.

Sonntagabend kurz vor 21 Uhr blickten der Hornhäuser Bernd Riethausen und seine Frau Marianne ganz gespannt auf ihren Kaktus, der in der Fensterbank ihres Wohnhauses in der Straße Zur Furth steht. Langsam entfaltete die "Königin der Nacht" ihre Blüte. Riethausen griff unverzüglich den Telefonhörer, um die Volksstimme über dieses nur einmal im Jahr passierende Ereignis zu informieren. Deshalb gelang es der Volksstimme, dem Naturschauspiel beizuwohnen und die Blüte der "Königin der Nacht" zu fotografieren.

"Es hat sich den ganzen Sonntag über angedeutet"

"Es hatte sich den ganz Sonntag über angedeutet, dass sie heute Nacht blüht", berichtete Riethausen der Volksstimme. Bernd Riethausen, eigentlich passionierter Geflügelzüchter, hat die "Königin der Nacht" seit seinem 13. Lebensjahr in seinem Besitz. Damals machte seine Klasse eine Exkursion mit dem Biologielehrer Fritz Häpach zur Gärtnerei Schmalz nach Hamersleben. Um dort im Gewächshaus eine "Königin der Nacht" zu begutachten. Von diesem Kaktus ließ sich Riethausen von seiner Mutter, die in der Gärtnerei arbeitete, 1967 einen Absenker besorgen. Aus diesem Absenker entwickelte sich der stattliche Kaktus, der jedes Jahr einmal als "Königin der Nacht" blüht. Ein vergänglicher Blütenzauber, der in den frühen Morgenstunden vorbei ist.

"Wasser und mal etwas Dünger", beschrieb Kakteenfreund Bernd Riethausen das Pflegerezept für seine "Königin der Nacht".