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  7. Seehausen: Anwohner fordern schnelle Lösung für verirrte Lkw

Ämter schieben sich Verantwortung für Problemlösung gegenseitig zu Seehausen: Anwohner fordern schnelle Lösung für verirrte Lkw

Von Sabrina Trieger 08.05.2010, 07:18

Für viele Lkw-Fahrer ist es eine Entscheidung von Sekunden, wenn sie der Umleitung (B 246 a) in Seehausen in Richtung Oschersleben folgen wollen. Sie sollen auf der August-Bebel-Straße zur Straße Am See (L 77) herunter fahren. Doch meist biegen sie nach der Ampelphase beim falschen Abzweig ab und fahren so in den Breiten Weg ein. Die Lkw holpern dann als "Geisterfahrer" quer durch den Ort und zerfahren die bereits maroden Straßen. Die Lösung des Problems wäre die Einmündung zum Breiten Weg kurzfristig mit einem "Einfahrt-verboten"-Schild zu kennzeichnen, doch die Ämter schieben sich die Zuständigkeiten hin und her.

Seehausen. Wenn über den Breiten Weg am Haus des Seehäusers Rüdiger Duhme ein 40-Tonner vorbeifährt, wackeln bei ihm die Gläser in der Schrankwand. "Immer wieder biegen die Lkw an der Kreuzung August-Bebel-Straße/ Breiter Weg falsch ab und rammeln hier einmal quer durch die Ortschaft", erklärt der 60-Jährige. Sein Lösungsvorschlag für das Problem klingt logisch und dürfte theoretisch auch leicht umsetzbar sein. "Man muss doch nur auf dem kurzen Stück des Breiten Weges (etwa 80 Meter) bis zum Verbindungsstück zur August-Bebel-Straße eine Einbahnstraße ausweisen und vorne an der Umleitungsstrecke ein Sperrschild aufstellen, dann nehmen auch alle Lkw-Fahrer den richtig Weg runter zum See. "Allen wäre mit dieser Einbahnstraßenlösung geholfen. Die Lkw-Fahrer würden sich nicht mehr in den Ort verirren. So würden Seehausens eh schon marode Straßen wieder entlastet und nicht noch mehr zerfahren werden. Denn die Lkw-Irrfahrten ziehen wiederrum Reparaturkosten mit sich. Schilder aufzustellen wäre kostengünstiger", meint der 60-Jährige.

Das klingt auch für Bauamtsleiter Olaf Küpper nachvollziehbar. Wenn ein Sperr-Schild ausreichen würde, um weiteren Schaden von den sowieso schon schwer gezeichneten Straßen im Ortskern abzuwenden, wäre er sofort dabei. "Ich bin ja dafür, aber zuständig für die Beschilderung ist nunmal die Straßenverkehrsbehörde des Landkreises", erklärt der Bauamtsleiter. Der zuständige Sachgebietsleiter der Straßenverkehrsbehörde Fritz Wilding sieht das anders: "Die Umleitung ist doch eindeutig beschildert. Das Problem ist, dass viele Lkw-Fahrer mit veralteten Navigationsgeräten fahren und nicht auf die Umleitungsbeschilderung achten."

Die Ausschilderung der Umleitungsstrecke in Richtung Oschersleben sei in Ordnung (siehe großes Bild). Was aktuell die Einrichtung einer Einbahnstraße betreffe, sei dies Sache der Kommune, sagt Wilding. Bauamtsleiter Olaf Küpper: "Es müsste doch nur vorrübergehend das kleine Verbindungsteil des Breiten Weges wegen der Umleitung für den Verkehr der von außerhalb kommt, gesperrt werden. Und das wäre dann Sache des Landkreises."

Man wolle sich das Problem am Mittwoch um 8 Uhr vor Ort ansehen und alles beraten. "Ich bin mir aber sicher, dass wir eine Lösung finden werden", erklärt Olaf Küpper.

Übrigens: Bei den Recherchen vor Ort ist der Volksstimme aufgefallen, dass auch die gelben Hinweisschilder (siehe oberes Bild) fast vom Blattwerk zugewachsen sind. Dies wäre eine weitere "Schnittstelle", der sich – welches Amt auch immer – angenommen werden sollte.(Zum Tage)