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Pfarrer Peter Telschow dankte für die Unterstützung der Klein Germersleber Kirchengemeinde feiert St. Aegidies 110. Geburtstag

Von Constanze Arendt 24.03.2010, 04:53

In der im März 1900 eingeweihten Kirche St. Aegidie in Klein Germersleben ist anlässlich des 110. Geburtstages am Montag ein Festgottesdienst abgehalten worden. Im Juni dieses Jahres wird übrigens mit der Fertigstellung der zurzeit noch laufenden Sanierung gerechnet.

Klein Germersleben. Von 1898 bis 1900 hatte die Gemeinde Klein Germersleben einmal für kurze Zeit zwei Kirchen. Der letzte Gang, der den damaligen Pfarrer und seine Kirchenältesten auf den Tag genau vor 110 Jahren den Weg zur alten Kirche hinaufführte, gab Pfarrer Peter Telschow und seiner Kirchengemeinde am Montagabend Grund zur Erinnerung. Viele nahmen die Gelegenheit des Festgottesdienstes wahr.

Der Patron von Kotze hatte damals ein neues Gotteshaus gebaut und es ausgestattet wie zu der Zeit nicht üblich war. Auch der Turm ist höher als anderswo. Doch die Gläubigen waren sich damals bereits klar, sie wollten sich in der Kirche treffen, wollten Taufen und Gottesdienste feiern. Und deshalb trugen sie auch einige Ausstattungsgegenstände, aus der alten Kirche, die abgerissen werden sollte, in die neue. Mit dabei waren das Taufbecken, die Bibel, der Kelch, der beim Abendmahl zum Einsatz kam, und die Patina. In Erinnerung an ihre Großväter, die damals bei dem " Umzug " dabei waren, stellten Helene Fuhle, Hildegard Fischer und Jürgen Kälberlach die Szene im Gottesdienst nach. Der vierte in dieser Szene war Werner Arndt.

Pfarrer Peter Telschow hatte aus dem Evangelium die Passage herausgesucht, die schon damals in dem ersten Gottesdienst in der Kirche St. Aegidie eine Rolle spielte. Mit ihrer Musik gaben die Bläser aus Oschersleben, Groß Rodensleben und Schönebeck, der Kirchenchor Bottmersdorf / Klein Germersleben sowie die Solistinnen Stine Marie Quabs, Henrike Brocz, Christel Telschow ( Flöte ) sowie Jördis Malisch ( Gesang ) dem Gottesdienst einen festlichen Rahmen.

Und dennoch erinnerte Pfarrer Telschow auch daran, dass der Zahn der Zeit an der Kirche genagt hat. Es war sogar soweit gekommen, dass die Kirche 1972 / 73 aufgegeben wurde. Erst 1987 / 88 begannen die Klein Germersleben mit der Rettung des Hauses. " Wir haben begonnen voller Hoffnung und es bis heute weitergeführt, ein Wunder nach dem anderen haben wir erfahren ", freute sich Peter Telschow.

So ist die Kirche auch derzeit wieder eine Baustelle. Noch müssen Restarbeiten des Sanierungsabschnittes wie die Erneuerung der Kapitelle, Arbeiten an den Fensterkästen und die Ergänzung der Malereien vorgenommen werden, aber im Juni soll dann die Fertigstellung mit einem Festgottesdienst gefeiert werden. " Der Winter hat uns ein wenig aufgehalten ", erklärte der Pfarrer.

Die Klein Germersleber und ihre Gäste dürfen sich aber auf noch einige Höhepunkte mehr anlässlich des 110. Geburtstages des Kirchenbaus freuen. So haben sich die Don Kosaken zu einem Konzert angekündigt und zum Tag der Deutschen Einheit soll es ein Barockkonzert geben. Dabei wird immer wieder deutlich, dass die Kirche weiter gebraucht wird. Und das zeigen die Klein Germersleber Kirchengemeindemitglieder mit Stolz.