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Margret Gutzeit-Albrecht gibt Leitung des Matthias-Claudius-Wohnheims zum Jahresende ab und geht nach Brandenburg "Ich gehe mit weinendem und lachendem Auge"

Von Sabrina Gorges 30.12.2009, 04:53

Oschersleben. Eine Frau aus Seyda verlässt die Bodestadt Oschersleben und geht in die älteste Kurstadt der Mark Brandenburg : Margret Gutzeit-Albrecht gibt zum Jahresende die Wohnheimleitung des Matthias-Claudius-Hauses ab und beginnt eine neue Arbeit in Bad Freienwalde.

Für Margret Gutzeit-Albrecht ein Schritt, an den sie selbst kaum noch geglaubt hat. " Ich werde bald 50, wollte nochmal durchstarten und mich vor allem beruflich einer neuen Herausforderung stellen ", beschreibt sie die Beweggründe, die nach fast sieben Jahren den Abschied bedeuten. Obwohl sie hoch motiviert ist, hat sie auch gezweifelt. " Ich bin nicht mehr die Jüngste. Da wird man nicht überall mit offenen Armen empfangen. "

Im April dieses Jahres bewirbt sie sich trotzdem und fährt zu einem Vorstellungsgespräch in eine Einrichtung für behinderte Menschen in Bad Freienwalde. " Kurz danach bekam ich die Zusage ", sagt Margret Gutzeit-Albrecht immer noch verwundert. " Ich konnte es nicht fassen. " Ein Zustand, den die Betriebswirtin gern mit den Worten " Es war sicher Gottes Fügung " kommentiert.

Vom 18. Januar an will sie nun durchstarten, in einem anderen Ort, mit anderen Kollegen, aber weiterhin im Dienst behinderter Menschen. Als Einrichtungsleiterin wird sie Probleme lösen, mit denen sie sich schon im Matthias-Claudius-Haus konfrontiert sah.

" Mir sind hier

alle sehr ans Herz

gewachsen "

Schwer wird ihr der Abschied aus Oschersleben fallen, da ist sie sich sicher. " Hier ist seit 2003 soviel gewachsen. Ich gehe mit einem lachenden und einem weinenden Auge. " Als sich der Heimbeirat offiziell von ihr verabschiedete, füllte sie das mit viel Wehmut. " Da habe ich gemerkt, wie mir die Bewohner und Mitarbeiter ans Herz gewachsen sind ", sagt die Buchliebhaberin, die am liebsten Krimis liest. Wegen des beruflichen Wechsels ist sie aufgeregt. " Ich habe nach dem Jahreswechsel noch ein paar Tage Zeit, alles zu regeln. Ich freue mich, denn ich habe ein klares Ziel vor Augen ", sagt sie und lacht.

Über die Nachfolge von Margret Gutzeit-Albrecht wird in den nächsten Tagen entschieden. Nach einer Anzeigenkampagne gingen 16 Bewerbungen für die Wohnbereichsleitung ein, fünf kamen in die engere Wahl.