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Musik gehört im Oschersleber Johanniterhaus zum Alltag Die Bethanienlerchen treffen sich regelmäßig zum Singen

Von Manuel Schulz 29.08.2009, 05:36

Wenn es darum geht den Alltag zu verschönern, spielt Musik bei vielen Menschen eine große Rolle. Nicht umsonst heißt es bei Schiller : " Das Schöne blüht nur im Gesang. " Auch im Oschersleber Johanniterhaus Bethanien lebt die Kultur des gemeinsamen Singens auf, wofür einst der Bewohnerchor " Bethanienlerchen " ins Leben gerufen wurde.

Oschersleben. 14. 30 Uhr : Ein fröhlich aufgelegter Herr mit einem Akkordeon geht den Gang des Altenpfl egeheims entlang. Es ertönen Lieder, die in der Regel vor meiner Zeit populär waren und mir nicht immer ein Begriff sind. Im Speiseraum könnte man meine verhaltenen Reaktionen wohl kaum verstehen : Hier haben schon einige Bewohner erste Töne und Rhythmen aufgeschnappt und sich von der Musik anstecken lassen. Heute nämlich ist etwas Besonders geplant : Ein gemeinsames Singen der Bethanienlerchen, dem Bewohnerchor des Hauses.

Mit der stimmlichen Unterstützung einiger Pfl egekräfte und der Musikalität des Alleinunterhalters Michael Stitz werden Lieder zum Besten gegeben und Erinnerungen wieder aufgefrischt. Der Neindorfer ist bei den Damen und Herren ein gern gesehener Gast, der immer zahlreiche Schlager und Volkslieder im Gepäck hat. Stimmt er eine Melodie an, dauert es einen kurzen Moment des genauen Hinhörens und dann setzen nach und nach alle Anwesenden ein. Die Melodien sind bekannt und über die vielen Jahren im Gedächtnis und auf der Zunge geblieben : " Wenn alle Brünnlein fließen ", " Wem Gott will rechte Gunst erweisen ", " Kein schöner Land ".

Einige der Anwesenden haben die 90 schon überschritten, dennoch sieht man es ihnen für den Moment nicht an. Ganz im Gegenteil : Ihr Gesang lässt noch immer manch guten Sopran und Alt der Jugendjahre erahnen. Die Musikalische Runde jedenfalls, das merkt man, stellt eine willkommene Abwechslung dar, die wie immer viel zu schnell vorbeigeht. Und damit man nicht aus der Übung kommt, trifft sich der Bewohnerchor an jedem Dienstagmorgen unter der Leitung von – phonetisch durchaus passend – Daniela Senger zu einer " Probeeinheit " in netter Runde. Zwar beschränken sich die damit verbundenen Auftritte ausschließlich auf das Johanniterhaus und wenige spezielle Anlässe, dafür aber auf ein regelmäßiges gemütliches Beisammensein. Hierbei lässt die Musik dann manche Sorgen des Alter ( n ) s vergessen. Oder wie man vor Ort selbst so treffend sagt : " Alt sind wir alle. Wie wir das sind, liegt an uns. "