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  7. 40 Polizeibeamte sichern die Oschersleber Innenstadt

Sonnabendnachmittag fanden zeitgleich eine NPD-Kundgebung und eine " Mahnwache gegen Rechtsextremismus " statt 40 Polizeibeamte sichern die Oschersleber Innenstadt

Von René Döring 31.08.2009, 07:02

Oschersleben. Gut zehn Personen stehen mit einem Transparent in den Händen an der Westseite des Oschersleber Rathauses. In einem Sicherheitsabstand von etwa 30 Metern Richtung Marktplatz stehen 30 weitere Personen, auch mit einem Transparent ausgestattet. Und dazwischen steht Polizei, wie auch davor, dahinter und daneben. Das ist das Bild, das sich den Oscherslebern am Sonnabendnachmittag in ihrer Stadtmitte bietet. Bis Punkt 18 Uhr. Mit den Gongschlägen der Nicolaikirche rollen beide Seiten ihre Transparente wieder ein und verlassen den Marktplatz. Die einen steigen in Autos und fahren von Polizei begleitet ab. Die anderen ziehen sich zu Fuß zurück, ebenfalls von Polizei eskortiert.

Wer zurückbleibt atmet durch. Denn die Spannung, die da mehr als drei Stunden zwischen beiden Lagern in der Luft gelegen hat, war nicht ohne. Hatten sich doch in der kleineren Gruppe vor allem aus dem nördlichen Bördekreis angereiste Mitglieder der NPD-Nachwuchsorganisation JN zu einer beim Landkreis-Ordnungsamt angemeldeten Kundgebung zusammengefunden, die unter dem Motto " Börde frei von Gentechbrei " stand. Und die größere Gruppe hatte sich auf Initiative von Christoph Erdmenger, Landesvorsitzender von Bündnis 90 / Die Grünen, als ebenfalls angemeldete " Mahnwache gegen Rechtsextremismus " formiert, der sich außer Bündnisgrüne auch Vertreter der SPD und der Partei Die Linke sowie vor allem Mitglieder der linken Szene aus Nachbarkreisen sowie Mitglieder des Oschersleber Vereins Alge angeschlossen haben.

" Wir wollten zeigen, dass es Menschen gibt, die gegen die Rechten Stellung beziehen. Und das haben wir erreicht ", so Erdmenger am Ende der Aktion, die allerdings nicht durchweg friedlich verlief. So ist beispielsweise eines der Autos, mit denen die Rechten angereist kamen, mit Steinen beworfen worden, woraufhin nach Polizeiangaben jetzt der Staatsschutz " gegen Personen der linken Szene wegen Verdacht des Landfriedensbruchs " ermittelt. Zudem wurden insgesamt 13 Platzverweise ausgesprochen und mehrere Personalien aufgenommen, beispielsweise die eines 16-J ährigen, der mit Wasser gefüllte Luftballons in Richtung Gegenseite geworfen hat, wie Christian Schulke sagte, der als Einsatzleiter des Polizeireviers Börde genauso von Anfang bis Ende vor Ort war, wie Frank Seitenglanz, der als amtierender Revierleiter die gesamte Polizeiaktion geleitet hatte, bei der insgesamt 40 Polizeibeamte und zehn Polizeifahrzeuge im Einsatz waren.