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Klein Wanzleber Nordzuckerwerk startet Maßnahmen zur Geruchsminderung an den Klärteichen Bioethanolwerk rüstet nach und setzt Gelmatten gegen den Gestank ein

Von Sabrina Trieger 06.07.2009, 07:02

Im Kampf gegen den bestialischen Gestank der Abwässer des Bioethanolwerkes setzt das Nordzuckerwerk Klein Wanzleben jetzt geruchsbindende Gelaktivmatten an den Zäunen ein. Diese wurden bereits in der vergangenen Woche angebracht und sollen " die negativen Begleiterscheinungen rasch und zuverlässig minimieren ", wie das Unternehmen jetzt mitteilte. Der Hintergrund : Beim Hochfahren der Anlage im Jahr 2008 entstand wesentlich mehr Abwasser, als angedacht. Rund 130 000 Kubikmeter fielen an und können jetzt erst nach und nach gereinigt werden.

Klein Wanzleben. Im Ärger um die stinkenden Klärteiche des Bioethanolwerkes Klein Wanzleben scheint sich eine Entspannung abzuzeichnen. Wie Werkleiter Udo Harten jetzt mitteilte, werden spezielle Gelmatten zum Binden der üblen Gerüche eingesetzt. Noch im Vormonat hatte er eingeräumt, dass es vermutlich noch bis zum Jahresende so weiter wie bisher stinken könnte, da die 130 000 Kubikmeter Abwasser, die im vergangenen Jahr beim Hochfahren der Anlage entstanden waren, jetzt erst mit Inbetriebnahme der zweiten nötig gewordenen Abwasseraufbereitungsanlage

nach und nach abgebaut werden können. " Daran wird sich auch jetzt nichts ändern, der üble Geruch könne aber bereits an der Zaungrenze mit dem Gel gebunden werden, um so den Geruch in den umliegenden Ortschaften Wanzleben und Klein Wanzleben zu verhindern ", sagt Udo Harten. Pressesprecherin Tanja Schneider-Diehl : " Nordzucker hat gehandelt, um die negativen Begleiterscheinungen rasch und zuverlässig zu minimieren. Die von uns ergriffenen Maßnahmen haben bereits jetzt für spürbar bessere Luft in der Umgebung gesorgt. "

Die Gelaktivmatten wurden an Zaunfeldern rund um die Wasserspeicherbecken angebracht, um Geruchsstoffe direkt an der Quelle zu neutralisieren und so möglichen Geruch zu verhindern. Woraus die Gelaktivmatten bestehen, konnte der Werkleiter nicht sagen. " Das ist das Geheimnis des Herstellers ", sagte er.

Zudem werde das Wasser vor Ort zusätzlich behandelt, um dessen biologische Aktivität deutlich zu verringern, erklärte der Werkleiter der Volksstimme weiter. In dem großen Klärteich mit den rund 130 000 Kubikmeter Abwasser schwimmt zum Beispiel ein Belüfter, um bei Bedarf Luftsauerstoff in das Wasser einbringen zu können.

" Darüber hinaus laufen seit einigen Tagen – nachdem technische Verbesserungen installiert worden waren – die beiden Anlagen zur Wasseraufbereitung auf Hochtouren und steigern den täglich Durchsatz. Insgesamt habe das Unternehmen für die neue erweiterte Anlage 190 000 Euro investiert.

Werkleiter Udo Harten : " Unsere Schritte wirken bereits. Wir haben der Problematik allerhöchste Aufmerksamkeit geschenkt, denn das partnerschaftliche Verhältnis zu den umliegenden Gemeinden und ihren Bewohnern ist uns sehr wichtig. "

Die im vergangenen Jahr angefallene Menge an Abwasser hatte das Unternehmen beim Hochfahren der Anlage überrascht. Die Erfahrungen in diesem Bereich hielten sich in Grenzen, da das Bioethanolwerk das erste auf deutschem Boden ist, dass mit Dicksaft und Rohsaft Ethanol produziert. Wenn zum Ende des Jahres die 130 000 Kubikmeter in einem der beiden großen Becken gelagerten stinkenden Abwässer gereinigt sind, soll wie bei dem anderen Becken an der B 246 a der Deich und auch die Wanne noch weiter befestigt werden. Die Reparatur kann aber erst erfolgen, wenn das Becken dann leer ist.