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  7. Fünfmal Bahnhofstraße ist für die neue Gemeinde viermal zu viel

Gemeinderäte müssen jetzt Straßen umbenennen, um später Dopplungen unter einer Postleitzahl zu vermeiden Fünfmal Bahnhofstraße ist für die neue Gemeinde viermal zu viel

Von Sabrina Trieger 14.07.2009, 07:02

Die Deutsche Post wird mit der Neubildung der Einheitsgemeinde " Stadt Wanzleben - Börde " eine einheitliche Postleitzahl vergeben. Um Verwechslungen im Postsortierungszentrum und auch beim Rettungsdienst künftig zu vermeiden, müssen die Gemeinderäte in Größenordnungen Straßen umbenennen. So gibt es in den Gemeinden die sich ab 1. 1. 2010 zur Einheitsgemeinde zusammenschließen zum Beispiel die Bahnhofs- und Gartenstraße gleich fünfmal, die Wanzlebener Straße viermal. Zurzeit wird im Hauptamt eine genaue Analyse zu den Dopplungen erstellt.

Wanzleben. Mit der Neugründung der Einheitsgemeinde " Stadt Wanzleben – Börde " soll es nach Angaben der Deutschen Post auch eine einheitliche Postleitzahl für den Bereich geben. Das wiederum könnte dann bei den selben Straßennahmen in den einzelnen Ortsteilen ( heutige Gemeinden ) zu Verwechslungen kommen.

Hauptamtsleiterin Dr. Martina Neshau : " Innerhalb der dann, neuen ‘ Gebietsgrenzen gibt es zum jetzigen Zeitpunkt beispielsweise die Bahnhof- und die Gartenstraße jeweils fünfmal. Die Wanzlebener Straße gibt es viermal und die Friedensstraße dreimal. " Dabei sei noch immer nicht alles analysiert, wie viele Straßen von der Dopplung tatsächlich betroffen sind. " Da stehen wir immer noch am Anfang ", so die Hauptamtsleiterin. Ab Ende August, also nach der Sommerpause, werden sich nach Angaben von Dr. Martina Neshau die Räte der einzelnen Gemeinden mit dem Thema beschäftigen. Bei den gegenwärtigen Straßennamen-Analysen werde auch die betroffene Anwohnerzahl angegeben, um die Entscheidung zu erleichtern, welche Straße den Namen behalten darf und welche innerhalb des neuen Gebildes umbenannt wird.

Dr. Martina Neshau : " Wir werden dazu auch Kontakt zur Deutschen Post aufnehmen. " Die zuständige Pressesprecherin Anke Baumann sagte der Volksstimme, dass für die neue Gemeinde eine neue gemeinsame Postleitzahl gefunden werden müsse.

" Die Dopplungen von Straßennamen müssen dafür beseitigt werden, um Adressen eindeutig zuordnen zu können. Das ist natürlich auch für den Rettungsdienst und die Ordnungsbehörden wichtig ", sagte Baumann der Volksstimme. Natürlich werde es für die Umstrukturierung auch eine Übergangsphase geben. " Wir werden mit der jeweiligen Kommune einen entsprechenden Zeitplan abstimmen " so die Sprecherin. Auch die Post würde eine gewisse Zeit für die Umstellung der Sortieranlage in den bundesweit 82 Briefzentren benötigen. Anke Baumann : " Die neuen Adressen und Daten der neuen Einheitsgemeide müssen in unser System eingestellt werden. Das passiert bei uns zum Beispiel alle drei Monate. "

Die Post habe auf die Gebietsreform oder Straßenumbennenungen keinen Einf uss. " Wir erhalten nur den neuen Straßennamen und weisen eine einheitliche Postleitzahl zu, damit Mehrdeutigkeiten vermieden werden. "

Dem Landesinnenministerium von Sachsen-Anhalt zufolge besteht jedoch kein Zwang für die Straßenumbenennung. Es gebe zumindest keine Regelung, die das vorschreibt, erklärte ein Sprecher des Ministeriums. Die Gemeinderäte müssten dies eigenständig entscheiden, ob aus Anlass der Neubildung Straßennamen ersetzt werden. Allerdings verwies der Innenministeriumssprecher auf Paragraf 44 der Gemeindeordnung des Landes Sachsen-Anhalt. Danach tragen die Gemeinderäte die Verantwortung, wenn durch eine nicht eindeutige Zuordnung von Straßen innerhalb der Gemeinde Schaden entsteht.

Ob Straßenumbenennung oder nicht : Die Bildung einer Einheitsgemeinde ist für alle Einwohner mit einem Aufwand verbunden : Die neue Postleitzahl zur Anschrift muss zum Beispiel der Versicherung, der Bank und anderen Institutionen mitgeteilt werden. Die Adressenänderung im Personalausweis erfolgt allerdings kostenfrei und ist auch nur für diejenigen wichtig, deren Straßenname geändert werden muss, erklärt Karthrin Mootz vom Einwohnermeldeamt in Wanzleben. Sie sehe deshalb keine Probleme, es werde im Fall der Straßenumbenennung nur ein Aufkleber zusätzlich auf den Personalausweis geklebt.