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Konzept des Medical Centers in der Motorsport Arena Oschersleben hat sich bewährt Haupt- und ehrenamtliche Helfer sorgen sich ums Patientenwohl

Von Constanze Arendt 05.05.2009, 05:02

Das Konzept des Medical Centers in der Motorsport Arena hat sich in den vergangenen Jahren bewährt. Hauptamtliche und ehrenamtliche arbeiten bei Großereignissen Hand in Hand. Ihr Ziel ist es, eine nahtlose Versorgung vom Unfall bis zur Klinik zu gewährleisten. Um immer richtig handeln zu können, führen die Ehrenamtlichen auch Übungen vor Ort durch.

Oschersleben / Wanzleben. So ein Medical Center, wie es in der Motosport Arena in Oschersleben existiert, ist an jeder Rennstrecke vorgesehen. Die Besetzung der medizinischen Einrichtung, die vom DRK Wanzleben betrieben wird, variiert nach der Art der Veranstaltungen, aber Fakt ist, dass es allein mit Hauptamtlichen nicht funktionieren würde.

" Das Konzept hat sich bewährt ", ist sich Christian Siedentopf als Leiter des Medical Centers sicher. Passiert ein Unfall auf der Rennstrecke wird meist eine so genannte Crashrettung durchgeführt, die eigentliche Versorgung des Verunglückten erfolgt dann im Medical Center. Die kurzen Wege von der Strecke zur medizinischen Einrichtung würden es so möglich machen, dass zum einen die Strecke schnell freigemacht werden kann, zum anderen aber auch der Rettungswagen schnell wieder einsatzbereit ist.

Für die medizinische Versorgung der Verletzten werden zumeist die beiden Schockräume genutzt – beide bestens ausgestattet ähnlich wie eine Notaufnahme in einem größeren Krankenhaus. Die Einrichtung ist so angelegt, dass ein Patient schnell zur Weiterbehandlung von der Trage des Rettungswagens umgebettet werden kann. " Die Verletzten werden hier transportstabil gemacht und es wird entschieden, wie sie in welches Krankenhaus kommen ", beschreibt Siedentopf einen Teil des Arbeitsalltages und unterstreicht, dass vom Unfall bis zur Klinik eine nahtlos übergehenden Versorgung gewährleistet wird.

Eine große Herausforderung sei es, das Zusammenspiel der unterschiedlich qualif zierten Helfer vom Sanitätsdiensthelfer über das Rettungsdienstpersonal bis hin zum Notarzt reibungslos zu gestalten. " Wir wollen professionell und koordiniert zum Wohle der Patienten an einem Strang ziehen ", verdeutlicht der Chef des Medical Centers.

Die Helfer sind nicht nur für die Verunfallten auf der Rennstrecke zuständig, denn auch die Zuschauer möchten sich im Ernstfall versorgt wissen. " Neben den Zuschauern gehören auch das Fahrerlager, der Campingplatz und das Hotel zu den Bereichen, um die wir uns kümmern ", so Siedentopf. Im Jahr werden so etwa 1000 Hilfeleistungen gezählt, das beginnt beim Wespenstich und geht bis zum Herzinfarkt. " Der Großteil unserer Patienten kommt noch zu Fuß zur Tür herein ", sagt Siedentopf und versteht sich mit seinem Team, das an normalen Veranstaltungstagen vier bis sechs Rettungsassistenten und -sanitäter sowie ein bis drei Notärzte auch als Ansprechpartner für kleinere Notfälle umfasst. Bei größeren Veranstaltungen ist das Team der Helfer im Medical Center wesentlich größer. Ein Beispiel ist die German Speedweek, bei der am Rennwochenende 36 Notärzte, 80 Rettungsdienstler und 20 Sanitätsdiensthelfer zum Einsatz kommen. " Die Arbeit konzentriert sich auf die Rennwochenenden, bei manchen Veranstaltungen sind Zwölf-Stunden-Tage und eine Patientenversorgung wie am Fließband keine Seltenheit ", meint der Leiter des Medical Centers weiter.

Das Medical Center in der Motorsport Arena erfüllt als anerkannte Lehrrettungswache in Sachsen-Anhalt auch einen Ausbildungsauftrag. Angehende Rettungsassistenten können hier den praktischen Teil ihrer Ausbildung absolvieren. " Sie fnden hier ideale Ausbildungsbedingungen vor ", unterstreicht der Geschäftsführer des DRK-Kreisverbandes Wanzleben, Guido Fellgiebel. Gleiches gelte auch für die ehrenamtlichen Sanitätsdiensthelfer, die bei Großveranstaltungen vor allem den Zuschauerbereich absichern. Sie könnenhierauchdasKnowhow, das sie zu Einätzen bei Großschadenslagen brauchen, festigen. " Wenn der Sanitätsdienst hier tätig ist, ist das aber auch vorbeugender Katastrophenschutz ", erklärt Stephan Dill, zuständiger Abteilungsleiter beim DRK Wanzleben. Ziel des DRK Wanzleben sei es, an der Rennstrecke in Oschersleben für jede medizinische Hilfeleistung ein kompetenter Ansprechpartner zu sein.