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Ausbau des Gebäudekomplexes "Dorfscheune"/Seitenflügel ist abgeschlossen Wellen feiert die Eröffnung der Heimatstube

Von Maik Schulz 15.12.2011, 04:24

Das Wellener Bürgerhaus "Dorfscheune" und sein Seitenflügel sind komplett saniert. Am Sonnabend weihten die Wellener die Heimatstube und die Bibliothek im Obergeschoss des Seitenflügels feierlich ein.

Wellen l So viel Politprominenz hat Wellen nur ganz selten zu Gast. Ein EU-Generaldirektor, zwei Landesminister, mehrere Bundestags- und Landtagsabgeordnete wohnten am Sonnabendnachmittag zeitgleich mit der Eröffnung des Weihnachtsmarktes der symbolischen Schlüsselübergabe für das fertiggestellte Obergeschoss des Seitenflügels der "Dorfscheune" bei.

"Was wir gemeinsam angefangen haben, konnten wir nun erfolgreich zum Ende bringen"

Holger Stahlknecht

Ein Minister hängt ganz besonders an der Dorfscheune: Innenminister Holger Stahlknecht hat lange Jahre als Bürgermeister die Wellener Geschicke geleitet und erklärte sich am Sonnabend: "Es ist schön, einmal wieder zu Hause zu sein." 1999 hatte eine Handvoll Gemeinderäte zusammen mit dem damaligen Bürgermeister Stahlknecht inmitten einer alten, heruntergekommen Scheune den Traum von einem Dorf- und Kulturzentrum hinter diesen alten Mauern geträumt.

Zwölf Jahre später wurde jener Traum Wirklichkeit. Die "Dorfscheune" hat sich seither zu einem beliebten Dorfzentrum für die Wellener und auch über die Dorfgrenzen hinaus bekannten Veranstaltungsort gemausert.

Der Sanierung der Dorfscheune in den ersten Jahren zum Wellener Bürgerhaus folgten in den letzten Jahren kleine Schritte beim Umbau des angrenzenden Seitenflügels. Dessen Erdgeschoss konnte mithilfe der "Leader"-Förder-Strategie saniert werden: Versammlungsraum, Bürgermeisterzimmer, neue Sanitäranlagen wurden hier von einem altdeutschen Backofen gekrönt.

2010 konnten dank des Konjunkturpaketes II erste Schritte der Renovierung im Obergeschoss des Seitenflügels getan werden. Für den nächsten und letzten Schritt zur Komplettierung des Obergeschosses hatte die Gemeinde Hohe Börde einen Förderantrag gestellt.

Mit Fliesenlege- und Malerarbeiten, der Errichtung einer Herren- und Damentoilette sowie mit Restarbeiten bei der Innengestaltung konnte nach der Übergabe des nötigen Förderbescheids durch Landesagrarminister Hermann Onko Aeikens auf dem Neujahrsempfang der Gemeinde Hohe Börde 2011 nun der letzte Bauabschnitt vollzogen werden.

"Was wir gemeinsam angefangen haben, konnten wir nun zu Ende bringen", unterstrich Stahlknecht, und sein Nachfolger im (Orts-)Bürgermeisteramt Michael Zentel sprach von einem "erfreulichen vorweihnachtlichen Tag für Wellen".

Stahlknecht wie Zentel hoffen gemeinsam auf das I-Tüpfelchen für die Sanierung des historischen Dorfkerns rund um die "Dorfscheune" - die Erneuerung des Platzes zwischen Bürgerhaus und Kirche. Gemeindebürgermeisterin Steffi Trittel sagte am Sonnabend öffentlich zu, dieses Versprechen einzulösen.

Maßgeblich mitgewirkt bei der Planung und Ausgestaltung der Heimatstube haben die Wellener Heimatfreunde. Sie betreuen bereits den altdeutschen Backofen des im Mai 2009 fertiggestellten Seitenflügel-Untergeschosses und wollen zukünftig in der Heimatstube mit eigenen Treffen und öffentlichen Veranstaltungen wie Ausstellungen, Lesungen, Mundartnachmittagen und kleine Konzerten das Kulturleben im Dorf ankurbeln. Aus dem alten Gemeindehaus an der Dorfstraße ist die immer beliebter werdende Dorfbibliothek mit in das Obergeschoss des Seitenflügels eingezogen. Landwirtschaftsminister Hermann Onko Aeikens würdigte den Komplex der Wellener "Dorfscheune" als "Ausdruck bürgerlichen Engagements. Hier bestimmen die Bürger selbst mit, was und wie sie ihr Dorfleben gestalten wollen. Mit der Fertigstellung des Innenausbaus des Obergeschosses sind die Voraussetzungen geschaffen, das Bürgerhaus für die Arbeit von Vereinen und für kulturelle Veranstaltungen zu nutzen. Damit bildet das ehemalige Bauerngehöft einen zentralen Ort der Begegnung innerhalb des Dorfkerns ."

"Ein großartiges Projekt, auf das die Wellener und wir von der EU stolz sein können"

EU-Politiker Dirk Ahner

Der EU-Generaldirektor für Regionalpolitik, Dirk Ahner, sprach von einem "großartigen Projekt, auf dass sie, liebe Wellener, und auch wir von der EU stolz sein können." Auch das Obergeschoss des Seitenflügels förderte die Europäische Union mit 26700 Euro. Insgesamt hat das Vorhaben 50200 Euro gekostet.

Im Gebiet der Lokalen Aktionsgruppe Flechtinger Höhenzug, zu der die Gemeinde Hohe Börde und somit auch Wellen gehören, sind seit 2000 insgesamt 80 Vorhaben mit insgesamt 8 Millionen Euro durch die Europäische Union gefördert worden. Damit ist diese Lokale Aktionsgruppe eine der erfolgreichsten in ganz Sachsen-Anhalt.