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Zum Deutschen Mühlentag lud Familie Trog nach Ausleben ein Besuch beim Müller in vierter Generation

Von Andrea Höde 25.05.2010, 05:19

Der Pfingstmontag ist Deutscher Mühlentag und was gibt es Schöneres, als den Feiertag zu einem Familienausflug zu nutzen? Die Ottleber Familie Trog erwartete die Gäste mit heißem Kaffee und selbstgebackenem Kuchen in ihrer Bockwindmühle.

Ausleben. Das Wahrzeichen ist schon von weitem deutlich in den leuchtend gelben Rapsfeldern sichtbar. Am Morgen ging der Blick von Familie Trog noch sorgenvoll gen Himmel aus dem es ergiebig regnete. Pünktlich mit den ersten Besuchern, Familie Telschow aus Perleberg, riss jedoch die Wolkendecke auf und die Sonne kam hervor. Schnell waren Tische und Bänke für die Besucher aufgebaut. Einem schönen Mühlentag an der Trog´schen Bockwindmühle stand nun nichts mehr im Wege. Während Helga, Christian und Birka Trog sowie Petra Soltek für das leibliche Wohl der Gäste sorgten, war Sebastian Trog als Müller tätig und erklärte gern dieses technische Meisterwerk. Die Mühle wird natürlich von Wind angetrieben, doch wenn der mal nicht stark genug ist, kann auch mit einem elektrischen Antrieb gemahlen werden. Früher brachten die Bauern ihr Korn zur Mühle und ließen es zu Schrot und Mehl verarbeiten. "Heute fahren die Leute zum Großhandel und kaufen ihr Futter", so Sebastian Trog. Für ihn als Kfz-Mechatroniker ist das Müllerhandwerk Hobby und Leidenschaft. "Die Mühle wird immer noch betrieben", war von ihm stolz zu hören. "Wir nutzen die Mühle nicht nur für Schauvorführungen wie zum Mühlentag, sondern stellen damit auch das Schrot als Futter für die Hühner her." Sebastian Trog ist damit Müller in der 4. Generation. Am Pfingstmontag spürten die Besucher schnell, dass die Mühle der ganze Stolz von Familie Trog ist. Jeder ist mit Enthusiasmus dabei und gemeinsame Freude ist groß, wenn sich die großen Flügel im Wind drehen.

Bis es soweit ist, ist aber auch Muskelkraft gefragt. Zwei der Flügel haben einen so genannten Hecht´schen Jalousiezug und zwei eine Besegelung. Da muss der Müller schon mal ordentlich Hand anlegen, um die großen Mühlenflügel in Gang zu setzen.

Der Mühlenstandort wurde schon 1626 erstmals erwähnt und die Bockwindmühle 1848 neu aufgebaut. Bis in die 1960er Jahre tat die Mühle ihren Dienst, doch anschließend verfiel sie. Hans-Werner Trog setzte die Bockwindmühle Schritt für Schritt wieder in Gang und seit 1988 ist sie auch wieder windgängig. Dieser Tradition fühlt sich die Familie Trog verpflichtet. Doch geht es dabei um weit mehr, als einfach nur ein technisches Denkmal am Laufen zu halten. Dadurch, dass die Mühle weiter arbeitet, wird auch nachfolgenden Generationen dieses Wunderwerk der Technik erhalten und ermöglicht den Einblick in eine alte Handwerkskunst, die Teil der Kultur ist.