1. Startseite
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Wanzleben
  6. >
  7. Die "Gelben Säcke" stellen das erste Rollkommando

Startzeichen zur Herrichtung der Harbker Kegelbahn Die "Gelben Säcke" stellen das erste Rollkommando

Von Ronny Schoof 22.06.2012, 05:16

Es ist noch einiges zu tun, doch das Ziel ist fest ins Visier genommen: Die Kugel soll bald wieder rotieren auf der Harbker Kegelbahn. Die verfallene Rollstrecke im Keller des Kulturhauses muss dafür rundum neu hergerichtet werden. Ein Anfang ist bereits getan.

Harbke l Die "Gelben Säcke" sind mit gutem Beispiel vorangegangen und haben mit dem Arbeitseinsatz dieser Tage ein Startzeichen zur Instandsetzung der maroden Anlage gegeben. Nicht ganz uneigennützig, denn es handelt sich bei den Sportfreunden mit dem humorigen Namen um den Harbker Kegelclub. Dessen Mitglied Rudolf Rohr meint: "Erfreut haben wir vor knapp vier Monaten die Nachricht aufgenommen, dass die Harbker Wohnungsgenossenschaft ,Neue Heimat\' das Kulturhaus gekauft hat und wieder nutzbar machen will - so auch die Kegelbahn. Wir wünschen für dieses Vorhaben viel Erfolg und versichern unsere aktive Mithilfe."

Der anfängliche Hilfseinsatz im Keller sei hoffentlich der Anstoß gewesen für eine "zügige Fortsetzung der Aufräum-, Reparatur- und Sanierungsarbeiten unter Einbeziehung vieler freiwilliger Helfer", so Rohr. Ziel müsse es sein, den zahlreichen Kegelsportinteressierten im Ort wieder die Möglichkeit zu geben, sich auf einer sanierten Anlage sportlich zu betätigen. Immerhin habe das Kegeln in Harbke eine lange Tradition. "Ja, das sogenannte Hammelkegeln, das noch heute in vielen Bördedörfern gepflegt wird, soll sogar im ehemaligen Harbker Ortsteil Wulfersdorf erfunden worden sein", weiß Rohr. Bevor der Ortsteil 1944 der Kohle weichen musste, trafen sich die Kegler aus nah und fern in der Gaststätte Trippler, um der beliebten Kegeldisziplin zu frönen.

Harbke selbst hatte in der "Guten Quelle" in der Berliner Straße über viele Jahre eine Kegelbahn. Mit dem Bau des Kulturhauses 1955 entstand eine neue Anlage mit zwei Bohlebahnen, die später mit einer automatischen Aufstellung und Anzeige auch wettkampfgerecht eingerichtet wurde. "Das löste in Harbke einen regelrechten Kegel-Boom aus", erinnert sich Rudolf Rohr, "und brachte neben der Rundumnutzung als sportliche Freizeitbeschäftigung auch wettkampfmäßig zahlreiche Kreismeister hervor."

Auch nach der Privatisierung der Kulturstätte stand Kegeln noch hoch im Kurs, doch wurden Wartung und Pflege zunehmend vernachlässigt, sodass es zwangläufig zum sukzessiven Verfall und zur Schließung kam. Diesem laut Rohr "erbärmlichen Zustand" soll nun ein Ende gesetzt werden.