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Ortsbürgermeister blicken auf das Jahr 2012 zurück und halten Ausschau auf 2013 - Teil 1 Ratsbeschlüsse mit mehr Konsequenz umsetzen

Von Yvonne Heyer 31.12.2012, 02:20

Die Ortsbürgermeister der Gemeinde Sülzetal schauen zurück auf das heute zu Ende gehende Jahr. Sie üben Kritik, äußern Wünsche und danken jenen, die das Leben in den Dörfern maßgeblich mitgestalten.

Sülzetal l Altenweddingens Ortsbürgermeister und Gemeinderatsvorsitzender Jörg Methner möchte zuerst allen engagierten Menschen, den Kameraden der Feuerwehr, den örtlichen Betrieben und Vereinen in der Ortschaft und in der Gemeinde Danke sagen. Sie halten das Leben in den Dörfern aufrecht und helfen, wo sie nur können. "Auch den Mitarbeitern der Gemeinde möchte ich danken. Für sie ist es nicht einfach in der finanziell schwierigen Zeit, die Wünsche und Forderungen umzusetzen. Mein Dank gilt auch den Gemeinderäten aller Fraktionen für die Erarbeitung der neuen Hauptsatzung. Wir haben es endlich geschafft, die Hauptsatzung im Interesse der Ortschaften zu ändern. Was die Zuständigkeiten der Ortschaftsräte betrifft, bin ich noch nicht ganz zufrieden, doch nun ist das Land gefragt, eine Kommunalverfassung im Interesse der Ortsbürgermeister und der Ortschaftsräte zu erarbeiten", so Methner.

In seinen Augen war das Jahr 2012 kein einfaches Jahr. Noch nie sei der Streit zwischen den Dörfern so groß gewesen. Eine Ursache sieht er darin, dass die Gemeinde nur noch mit Fördermitteln und zusätzlichen Geldern gestaltend tätig werden könne. "Wir, die jetzigen Gemeinderäte, müssen vieles ausbaden und den Kopf hinhalten, für viele Jahre falscher Politik. Ich kann nur alle auffordern, gemeinsam für das Geschaffene in den Dörfern zu kämpfen und die Mittel gerecht einzusetzen", fordert Methner auf. Ist die Hortproblematik in Osterweddingen gelöst, sollte gemeinsam für die Fördermittel aus dem Stark-III-Programm für Altenweddingen eingestanden werden.

"Für mich, wie für die Mehrheit der Gemeinderäte, ist es nicht hinnehmbar, dass der Bürgermeister es auch 2012 nicht geschafft hat, den Prüfbericht zu beantworten. Seit Jahren ist er uns diese Antwort schuldig", fordert Methner. Die von überörtlichen Instanzen gesetzten Zwänge hätten seiner Meinung nach dazu geführt, dass sich einige Gemeinderäte in ihrer Arbeit eingeschränkt fühlen und keinen Sinn in ihrem Ehrenamt mehr erkennen und sogar ihr Mandat zur Verfügung stellten. Das bedauere er sehr.

Die Gemeinderäte hätten im November und im Dezember gezeigt, dass es geht, gemeinsam anstehende Probleme zu lösen. "Daran werden wir 2013 festhalten. Ich kann nur alle Einwohner ermuntern, sich mit einzubringen, die Sitzungen zu besuchen, auch um mehr Verständnis zu erlangen. Die Gemeindepolitik muss transparenter für den Bürger werden. Aber ich glaube, auch hier sind wir auf dem richtigen Weg. Ich wünsche allen Einwohnern für das Jahr 2013 viel Gesundheit und Wohlergehen", so Jörg Methner.

Sülldorfs Ortschef Holger Pesel wirft das Handtuch

Langenweddingens Ortsbürgermeisterin Jutta Spurek sieht 2012 ebenso als ein Jahr mit vielen Höhen und Tiefen an. Die Ortschaft Langenweddingen sei durch drei Ereignisse wesentliche geprägt worden. "So konnte die Schließung des Freibades aus den verschiedendsten Gründen nicht verhindert werden. Daraufhin gründete sich ein Förderverein mit dem Ortschaftsratsmitglied Norbert Dregger an der Spitze, der alles in Bewegung setzt, um gemeinsam mit allen Verantwortlichen nach einer machbaren Lösung zu suchen. Ziel ist es, 2013 das Bad wieder zu öffnen", so Jutta Spurek.

Auch die Diskussion um die Grundschulstandorte sei an Langenweddingen nicht spurlos vorbeigegangen. Die Diskussion sei nicht immer mit befriedigendem Ergebnis geführt worden. "Stets ging es jedoch darum, dass der Erhalt aller drei Grundschulen, so wie es der Gemeinderat beschlossen hat, Grundlage aller Gespräche sein muss", macht Jutta Spurek noch einmal deutlich.

Immer wieder hatte sie die Bewirtschaftung des Friedhofes in Langenweddingen kritisiert. In fast jeder Beratung des Ortschaftsrates habe sie darauf hingewiesen, dass dringend Veränderungen nötig seien.

Die Betreuung der Kinder, und Senioren sei in der Ortschaft immer gewährleistet, alle Vereine leisten eine hervorragende ehrenamtliche Tätigkeit und prägen das Bild der Ortschaft Langenweddingen. "Dafür mein großes Dankeschön!", so Jutta Spurek.

Im Gemeinderat sei es nicht immer gelungen, Konsens für hauptsächlich brisante Themen zu finden. Gefasste Beschlüsse würden durch den Gemeinderat nicht mit der nötigen Konsequenz umgesetzt. Das sei sehr deutlich in der Diskussion zu den Schulstandorten im Sülzetal geworden. "Das führte dazu, das 2012 die Thematik abgesetzt wurde. Jedoch muss die Diskussion im Jahr 2013 fortgesetzt werden. Dabei muss sich die Kommunikation zwischen den einzelnen Gremien verbessern", fordert Jutta Spurek.

Bekanntlich befindet sich die Gemeinde Sülzetal in der Haushaltskonsolidierung. Doch wenn Hilfe und Unterstützung gebraucht wurde, fand die Gemeinde auch Möglichkeiten, diese zu gewährleisten. Dafür möchte Jutta Spurek Danke sagen.

Sie wünscht allen Langenweddingern, allen Sülzetalern, allen Einrichtungen und Firmen im Sülzetal für das Jahr 2013 alles Gute. "Ich freue mich auf eine weitere gute Zusammenarbeit."

Wolfgang Damke beginnt als Ortsbürgermeister von Bahrendorf seinen Rückblick mit dem Dank an alle Akteure im Ort. Dazu gehören für ihn der Heimatverein "de Bahrndorper", Bettina Dammaß, die die Ortsgruppe der Volkssolidarität wiederbelebt hat, die Bahrendorfer Schloss GmbH, die Kameraden der Feuerwehr - eben alle, die das Leben im Dorf aktiv mitgestalten.

Wolfgang Damke bedauert es zugleich, dass weitere wichtige Leitungsträger im Gemeinderat das Handtuch geworfen und ihr Mandat niederlegt haben. "Doch das bringt nichts. Es hilft nicht, vor den Problemen wegzulaufen", bringt der Bahrendorfer seine Meinung zum Ausdruck. In seinen Augen sei 2012 wegen der schwierigen Haushaltslage in der gesamten Gemeinde und in Bahrendorf nicht viel bewegt worden. Er findet es bedauerlich, dass das Langenweddinger Freibad geschlossen wurde.

Kritische Worte findet er vor allem für die Arbeit der Verwaltung. "Selbst die vielen Kleinigkeiten, die zur Bearbeitung an die Verwaltung weitergegeben werden, dauern einfach zu lange. Es kommt vor, dass Dinge immer wieder an die Verwaltung gemeldet werden und es passiert trotzdem nichts. Es muss eine qualifiziertere Arbeit an den Tag gelegt werden, ehe die Probleme eskalieren und aus Kleinigkeiten tatsächlich große Dinge werden. Es muss daran gearbeitet werden, dass die Verbindung zwischen Ortschaft und Verwaltung besser wird", schätzt Wolfgang Danke abschließend ein,

Sülldorfs Ortsbürgermeister Holger Pesel zieht zum heutigen Tage den Schlussstrich unter seine ehrenamtliche Arbeit als Ortsbürgermeister. Er hst seinen Rücktritt erklärt und diesen erklärt er in erster Linie damit, dass in den vergangenen dreieinhalb Jahren keine Zusammenarbeit mit der Gemeinde Sülzetal entstanden sei.

"Egal, was an die Gemeinde, an die Verwaltung gemeldet wurde, es gibt einfach keine Reaktion. Kaputte Straßenlampen, kaputte Straßen - auf nichts gibt es eine Reaktion. Man schaut einfach zu, wie die Schäden immer größer werden. Nicht einmal die Post an mich wurde vernünftig zugestellt. Ich habe keine Lust mehr, meinen Rücken hinzuhalten. Zumal ich bei den Bürgern unglaubwürdig werde, wenn mir gegenüber gemachte Zusagen aus der Verwaltung nicht umgesetzt oder eingehalten werden. Unter Zusammenarbeit verstehe ich etwas Anderes", so Holger Pesel.

Am 5. Dezember hat er seinen Rücktritt zur Kenntnis gegeben. Die Nachfolge ist noch nicht geklärt.