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Kay Lautenbach ist seit 13 Jahren mit Leib und Seele Leiter der Tontechniker am Nordharzer Städtebundtheater Am Mischpult sitzen, Regler bedienen und Musik einspielen

23.02.2013, 01:13

Am Mischpult sitzen, Regler bedienen, Musik einspielen. Seit 13 Jahren ist Kay Lautenbach der Leiter der Tontechniker am Nordharzer Städtebundtheater.

Von Martha Hilscher

Die Leidenschaft zur Musik hat Kay Lautenbach in seine Geburtsstadt zurückgeholt. Seit seinem Studium in den 1980er Jahren ist er nicht mehr in Halberstadt gewesen. Als ihm dort vor 13 Jahren eine Stelle angeboten wurde, nahm er an. "Der Intendant hatte einen Tonchef gesucht. Es waren interessante Startbedingungen", begründet Lautenbach seine Entscheidung, die er nicht bereut hat.

Als Leiter der Tontechnik betreut er ein breites Spektrum von Aufgaben. Zu seinen Tätigkeiten gehören zum Beispiel die Aufnahme und Bearbeitung von Tonproduktionen. Sich täglich mit einer umfangreichen technischen Ausrüstung zu beschäftigen, ist Normalität. Das alte Tonbandgerät steht noch im Studio, ist aber längst von modernerer Technik abgelöst worden. "Die Arbeit ist schon sehr computerlastig", erklärt Lautenbach. Es werde auch multimedial, zum Beispiel mit Videotechnik, gearbeitet, da in vielen Stücken Video-Einspielungen gefragt seien.

Die Hauptaufgabe ist aber die Tonaufnahme und -wiedergabe. Wenn zum Beispiel bei einem Musical ein Donnern erschallen soll oder bei einer Oper synchron zum Orchester Musik läuft, gehört das zum Metier des Tontechnikers. Hierbei werden zur Live-Musik Tonquellen zugeschaltet. Da muss alles auf die Sekunde genau passen. Am Theater hängt eines vom anderen ab, der Sänger vom Orchester, das Orchester von der Tontechnik und die Tontechnik von der Lichttechnik. Und noch viele andere Bereiche sind ebenfalls wichtig für den Theaterbetrieb.

Das Theater Halberstadt produziert auch selbst Tonkunst wie Märchen- und Ballettmusik. "Zu Weihnachten ist eine neue CD hergestellt worden", so Lautenbach. Die Herausforderung in seinem Beruf sieht er vor allem darin, dass der Techniker auch immer der Technik ausgeliefert ist. Wenn ein Gerät nicht mehr funktioniert, ist es Aufgabe des Tontechnikers, den Schaden zu beheben.

"Musik ist allgegenwärtig und berührt viele Menschen, junge wie alte."

Ebenso wie jeder Sänger auf der Bühne, ist auch der Techniker hinter den Kulissen nicht so leicht zu ersetzen, da er genauso intensiv an der Produktion eines Stückes mitarbeitet. "Der Tontechniker ist in den künstlerischen Prozess mit eingebunden, er ist Teil des Geschehens und somit nicht einfach auszutauschen", erklärt Lautenbach. Aus diesem Grund arbeitet er gerade einen Auszubildenden ein, dem er viele seiner eigenen Erfahrungen mitgibt und der ihn in seiner täglichen Arbeit unterstützt.

Wer Tontechniker werden möchte, kann sich zunächst zwischen Studium und Ausbildung entscheiden. "In der Ausbildung als Veranstaltungstechniker wird das Theaterhandwerk erlernt, also Bühnen-, Licht- und Tontechnik", erklärt Kay Lautenbach. Es gäbe aber auch die Studienrichtungen der Musikregie oder des Toningenieurs. Aufgrund des breit gefächerten Aufgabenfeldes ist es aber empfehlenswert, sich in seinem weiteren Berufsweg noch zu spezialisieren.

In seiner Freizeit beschäftigt sich Kay Lautenbach ebenfalls viel mit Musik. Er ist ein großer Jazzfan und organisiert die alljährliche Halberstädter Jazznacht mit, die dieses Jahr am 20. April zum 14. Mal stattfinden wird.

Privat hält er sich gern in seinem Fachwerkhaus und seinem Garten auf, auch fährt er im Winter im Harz Ski. Die Musik ist dennoch das Wichtigste für ihn, denn "Musik ist allgegenwärtig und berührt viele Menschen, junge wie alte. Das ist schon eine tolle Sache", sagt Kay Lautenbach und schiebt an den Reglern des Mischpults in seinem Tonstudio.