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Anwohner ärgern sich über Baustelle am Galgenberg Böse Überraschung: Ein Graben vor der Ausfahrt

Von Ivonne Sielaff 08.11.2010, 05:22

Die Anwohner der Wernigeröder Straße Am Galgenberg sind genervt. Seit September wird vor ihrer Haustür für die neue Fernwärmetrasse gebaggert. Unglücklicherweise verzögern sich die Arbeiten, weil die Baumaschinen auf felsigen Untergrund gestoßen sind.

Wernigeode. Seit September leben die Bewohner Am Galgenberg wie auf einer Baustelle. In der sonst so idyllisch und ruhig gelegenen Straße wird im Auftrag der Stadtwerke Wernigerode eine Fernwärmetrasse verlegt. Auf rund zwei Kilometern Länge soll sich die Rohrtrasse einmal durch Wernigerode ziehen – vom Blockheizkraftwerk Harzblick bis zum Harz-Klinikum. Bisher gingen die Bauarbeiten überall zügig vonstatten – nur nicht Am Galgenberg. Und ein Ende ist bislang nicht in Sicht.

Nahmen die Anwohner die Dreck- und Lärmbelästigung zuerst noch in Kauf, mischt sich inzwischen Ärger mit dem Verständnis für die Bauarbeiten. "Seit Wochen kommen wir mit dem Auto nicht mehr ohne Behinderungen aufs Grundstück", sagt ein Anwohner. "An anderen Tagen kamen wir überhaupt nicht vom Grundstück herunter, weil am frühen Morgen ein mehr als ein Meter breiter Graben direkt vor der Auffahrt gebaggert wurde – ohne dass wir vorher gewarnt wurden."

Noch etwas anderes bereitet dem Wernigeröder Sorgen. "Was ist, wenn plötzlich ein Notfall eintritt und Feuerwehr oder Rettungsfahrzeug nicht bis zu unserem Grundstück gelangen?" Wieso haben die Stadtwerke die Anwohner nicht von vornherein über die Dauer der Bauarbeiten und die damit verbundenen Komplikationen informiert?, will der Mann wissen.

"In der Regel werden die Anwohner von der zuständigen Baufirma per Brief über die Arbeiten informiert", sagt Stadtwerke-Sprecherin Katja Bröker auf Volksstimme-Nach- frage. Das sei auch geschehen. "Es scheinen dabei jedoch einige Häuser, die sich nicht direkt an der Straße befinden, vergessen worden zu sein", räumt sie ein. "Hierfür sowie für die mit der Baustelle verbundenen Unannehmlichkeiten können wir uns nur entschuldigen."

"Danken Anwohnern für ihre Geduld"

Der Grund für die Verzögerung sei der massiv felsige Untergrund in dem Bereich Am Galgenberg, der nur mit schwerer Maschinentechnik herausgestemmt werden könne. Darüber hinaus wurde kurzfristig entschieden, die Trinkwasserleitung komplett mit zu erneuern. "Das hat den Vorteil, dass die Straße später nicht noch einmal aufgestemmt werden muss."

Jede Minute werde genutzt, um mit den Arbeiten zügig voranzukommen. In dieser Woche würden die restlichen Fern-wärmeleitungen verlegt. "Dann folgt die hygienische Abnahme der neuen Trinkwasserleitung und deren Anschluss an die Häuser", so die Stadtwerke-Mitarbeiterin. Für die nächste Woche sei die Verfüllung der Trasse geplant, am 15. und 16. November soll schließlich die Schwarzdecke aufgetragen werden.

Was die Zufahrtswege von Rettungsfahrzeugen betrifft, sagt Katja Bröker: "Von der Stadt wurde den Stadtwerken eine Sperrgenehmigung für die Baustelle Am Galgenberg erteilt, das heißt, auch Polizei, Rettungsdienst und Feuerwehr wurden informiert." Daher bestehe kein Grund zur Beunruhigung, so die Pressesprecherin, die sich schon jetzt bei den Anwohnern für "ihr Verständnis und ihre Geduld" bedanken möchte.