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Partnerschaft mit vietnamesischer Stadt soll mit Leben erfüllt werden Wiedersehen mit den Freunden aus Hoi An zum Sachsen-Anhalt-Tag

Tausende Kilometer liegen zwischen Wernigerode und der neuen
vietnamesischen Partnerstadt Hoi An. Wie kann es gelingen, diese
Kooperation am Leben zu erhalten? Harzer Volksstimme sprach dazu mit
Andreas Meling, der im Rathaus für Städtepartnerschaften zuständig ist.

Von Ivonne Sielaff 10.09.2013, 03:18

Wernigerode l Die Tinte auf den Vertragsunterlagen ist inzwischen getrocknet. Seit Juli schmückt sich Wernigerode mit einer vietnamesischen Partnerstadt - als erster Ort in Deutschland. Doch wie hält man eine Freundschaft aufrecht - wenn die Partnerstädte tausende Kilometer auseinanderliegen?

In Hoi An habe sich inzwischen - wie in Wernigerode - ein Partnerschaftsverein gegründet. "Dennoch: Das wird eine Herausforderung", sagt Andreas Meling, der im Rathaus auch für den Kontakt zu den Partnerstädten verantwortlich ist. "Der Vertrag läuft über fünf Jahre. In dieser Zeit wollen wir ausloten, ob und wie eine lohnenswerte Kooperation entstehen kann."

Anknüpfungspunkte gebe es verschiedene, so Meling - darunter in den Bereichen Wirtschaft, Bildung/Ausbildung, Kultur und Tourismus. Darüber sei während der Hoi-An-Woche mit der Delegation aus Vietnam beraten worden. So wollen die Asiaten vom Know-how Wernigeröder Automobilzulieferer profitieren. Interessiert seien die Vietnamesen zudem an dualen Ausbildungsmöglichkeiten in der Gastronomie. "Auch wir können viel von Hoi An lernen", sagt Meling. Dort kämen 60 Prozent der Touristen aus dem Ausland. "Bei uns sind es nur sechs Prozent. Das ist noch steigerungsfähig."

Wichtig sei es nun, Wernigeröder nach Hoi An zu bringen und umgekehrt, um die Partnerschaft mit Leben zu erfüllen. "Vielleicht könnte eine Reisegruppe aus Wernigerode schon im nächsten Jahr nach Hoi An fliegen, um Land und Leute kennen zu lernen."

Der Termin für den nächsten Besuch der Vietnamesen steht auch schon fest. "Wir haben sie zum Sachsen-Anhalt-Tag, der im Juli 2014 in Wernigerode stattfindet, eingeladen", so der Rathaus-Mitarbeiter. "Wir hoffen, dass unsere Freunde am großen Festumzug mitwirken" - wie auch Vertreter der drei anderen Partnerstädte Neustadt an der Weinstraße, Heltau (Rumänien) und Carpi (Italien).

Für einen Vietnamesisch-Kurs hat sich Andreas Meling übrigens noch nicht angemeldet. Die Sprache, das habe er von Muttersprachlern gehört, sei schwer zu erlernen. "Glücklicherweise spricht mein Kollege in Hoi An sehr gut Englisch, was die Verständigung erleichtert." Überhaupt sei der Kontakt zu den Vietnamesen sehr angenehm. "Sie sind sehr offen und haben - ganz anders als die Chinesen - kein Problem mit Berührungen."